Führung: Luis Fabiano ebnete mit seinem Treffer den Weg ins Finale. dpa
Sevillas Coach Juan Ramos änderte seine Anfangself im Vergleich zum Hinspiel in Pamplona (0:1) auf drei Positionen: Palop kehrte nach seiner Wadenverletzung ins Tor zurück, Cobeno nahm auf der Bank Platz. Dort leistete er Jesus Navas Gesellschaft, der für Puerta weichen musste. Zudem ersetzte Renato den grippegeschwächten Dragutinovic. Bei Osasuna fehlte der Siegtorschütze aus dem Hinspiel, Soldado, wegen der dritten Gelben Karte. Er wurde von Nekounam, der seine Knieverletzung überwunden hatte, ersetzt. Außerdem stürmte Webo anstelle von Milosevic.
Einen Sturmlauf starteten die Sevillaner zunächst nicht. Das lag einerseits am ungenauen Offensivspiel, andererseits aber auch an der konzentrierten Verteidigung der Gäste. Viele kleine Fouls sorgten in der Anfangsphase zudem immer wieder für Unterbrechungen. So war der Schuss von Luis Fabiano (14.), der einen weiten Ball im Sechzehner gekonnt mit der Brust angenommen hatte, die einzige nennenswerte Aktion in den ersten 15 Minuten. Nach und nach nahmen aber der Spielfluss und damit das Tempo zu. Während in den beiden Mittelfeldreihen zahlreiche Fehler fabriziert wurden, standen die beiden Viererketten insgesamt sicher, echte Tormöglichkeiten blieben daher weiterhin Mangelware.
Osasuna ließ sich immer weiter in die eigene Hälfte zurückdrängen, Sevilla fand keine Mittel, die Defensive zu knacken. Es musste also eine Einzelaktion her – und die bekamen die Zuschauer in der 37. Minute zu sehen: Luis Fabiano stoppte einen langen Ball an der Strafraumkante, hatte aber noch drei Verteidiger vor sich. Diese – Izquierdo, Cuellar und Cruchaga – behinderten sich jedoch teilweise gegenseitig, teilweise wurden sie vom Brasilianer mit Technik und Kraft ausgespielt. Luis Fabiano war durch und schob aus kurzer Distanz zum lange ersehnten 1:0 ein. Dem für die Hausherren so wichtigen Treffer hätte Kanouté kurz darauf einen weiteren folgen lassen müssen. Nachdem Cuellar über den Ball getreten hatte, schaffte es der Stürmerstar nicht, aus drei Metern in die Maschen zu köpfen, Ricardo bekam das Leder in die Arme (43.). So ging es mit der verdienten Führung in die Pause.
Halbfinale, Rückspiele
Osasuna ging die zweite Halbzeit wesentlich engagierter an und zeigte sich auch in Sevillas Hälfte. Prompt ergab sich für Webo die erste gute Chance, nachdem sich Juanfran durch das ganze Mittelfeld gedribbelt hatte. Doch der Kameruner schoss über die Latte (52.). Keine sechzig Sekunden später war der Ball auf der anderen Seite drin: Dani Alves, der bislang zu wenig aus seinen Freiräumen gemacht hatte, flankte aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner, wo Renato die Kugel mit links direkt nahm und Ricardo keine Chance ließ (53.). Doch die Nordspanier aus Pamplona ließen nicht locker und zeigten sich keineswegs geschockt: Die erste Ecke für Osasuna landete auf Webos Kopf, der nur den Außenpfosten traf (57.).
Nun entwickelte sich eine Partie wie im ersten Durchgang – nur umgekehrt: Sevilla ließ sich nun ein wenig zurückfallen und lauerte auf Konter, Osasuna suchte immer häufiger den Weg nach vorne. Die Abwehr der Andalusier machte in dieser Phase aber einen sehr sicheren Eindruck. Nach diesem kleinen Zwischenhoch ließen die "Rojillos" unverständlicherweise wieder nach. Die Gastgeber blieben Herr im Haus und waren in der Schlussphase dem dritten Tor näher als Osasuna dem ersten. So erreichte Sevilla relativ ungefährdet das Endspiel.
Tore und Karten
1:0 Luis Fabiano (37')
2:0 Renato (53')
Palop - Dani Alves, Javi Navarro, Escudé , Puerta - Renato , C. Poulsen, Marti, Adriano - Luis Fabiano , Kanouté
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Ramon Sanchez Pizjuan |
| Zuschauer | 45.500 (ausverkauft) |
Das findet am Mittwoch, den 16. Mai im Hampden Park von Glasgow gegen den spanischen Rivalen Espanyol Barcelona statt. Dann kann Sevilla möglicherweise den ersten Schritt zum ersten Triple eines spanischen Klubs machen. Zumindest wäre die zweite Titelverteidigung des UEFA-Cups nach Real Madrid 1985/1986 drin.