Stuttgarts Trainer Giovanni Trapattoni wechselte seine Startformation vom 1:0-Auswärtssieg in Wolfsburg am vergangenen Bundesligaspieltag auf sieben Positionen: Heinen ersetzte Stammkeeper Hildebrand, in der Abwehr liefen Hinkel, Babbel und Gerber an Stelle von Stranzl, Fernando Meira und Magnin auf und im Mittelfeld spielten Carevic und Grönkjaer für Soldo und Tiffert. Neben Cacau stürmte nicht - wie noch in der Bundesliga - Ljuboja sondern Gomez. Rapid-Trainer Razvan Lucescu nahm hingegen im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen PAOK Saloniki am vergangenen UEFA-Cup-Spieltag nur eine Änderung vor: Im Tor ersetzte Minca Coman.
Der 5. Gruppenspieltag im Überblick
Die Partie zwischen dem runderneuerten VfB und den Gästen aus Rumänien begann sehr verhalten. Bukarest stand gut in der eigenen Defensive, zeigte sich jedoch in der Offensive wenig durchschlagskräftig. Da auch Stuttgart in der Anfangsphase wenig fürs Spiel tat, gestaltete sich die Partie zu diesem Zeitpunkt nur wenig attraktiv. Dies änderte sich in der 20. Spielminute, als Stuttgart aus heiterem Himmel - begünstigt durch einen dicken Patzer von Gästetorhüter Minca - zur überraschenden Führung kam. Der Rapid-Keeper vertändelte einen eigentlich sicheren Ball leichtfertig gegen den heranstürmenden Gentner, der auf Gomez querlegte: Der Stuttgarter Stürmer hatte keinerlei Probleme, den Ball aus 14 Metern im verwaisten Gäste-Kasten unterzubringen. Mit der überraschenden Führung im Rücken zogen die Schwaben dann endlich das Tempo an und wären nur kurz später beinahe mit dem zweiten Treffer des Abends belohnt worden, Gentner traf mit einem sehenswerten Heber aus 15 Metern halbrechter Position jedoch nur die Latte (22.). Stuttgart wirkte nun ausgeschlafener und bestimmte das Spielgeschehen bis zur gegnerischen Strafraumgrenze, zwingende Torchancen wollten sich jedoch nicht ergeben. So dauerte es bis zur 37. Spielminute, ehe der VfB wieder zu einer erwähnenswerten Gelegenheit kam, welche sogleich zum 2:0 genutzt werden konnte. Hinkel spielte auf Höhe der rechten Strafraumgrenze Gentner frei, der in den Sechzehner auf Gomez passte. Der Youngster im Angriff der Trapattoni-Elf hatte keine Mühe, aus elf Metern mit seinem zweiten Treffer, welcher noch leicht von einem gegnerischen Abwehrbein abgefälscht wurde, zur Doppel-Führung zu erhöhen. Auch den zweiten Durchgang begannen die Mannen um den heutigen Spielführer Babbel sehr behäbig und ohne rechten Zug in ihren Aktionen. Folglich konnten die Gäste zu Beginn der zweiten 45 Minuten ihre Spielanteile erhöhen und kamen auch zu ersten Chancen. Jedoch war Ersatzkeeper Heinen sowohl bei Mafteis Freistoß aus 19 Metern (50.) wie auch bei der hochkarätigen Doppelchance durch Niculae und Buga mit zwei grandiosen Reflexen binnen weniger Sekunden (58.) auf dem Posten. Nach einer Stunde kam beim VfB Streller für den überzeugenden Doppel-Torschützen Gomez und dieser hätte sich kurz nach seiner Einwechslung beinahe in die Torschützenliste eingetragen. Jedoch fand sein Treffer aufgrund einer Abseitsstellung des Schweizers während des Zuspiels keine Anerkennung bei Referee Domenico Messina (62.). Nur 30 Sekunden später hatte der Ex-Baseler die nächste gute Gelegenheit, jedoch ließ er sich bei seinem Alleingang gegen Minca das Leder von Bukarests Keeper abnehmen. In der Folge zog sich Stuttgart immer weiter zurück und stand tief gegen inzwischen gleichwertige Gäste. Rapid kombinierte immer flüssiger und kam nun besser ins Spiel. Der VfB hingegen lud die Gäste regelrecht in die eigene Hälfte ein und musste folglich in der 80. Spielminute auch den Anschlusstreffer durch den kurz zuvor eingewechselten Burdujan hinnehmen.
Stuttgart gewinnt in einer mäßigen Partie gegen anfangs schwache, sich im Spielverlauf jedoch steigernde Rumänen mit 2:1 und zieht dadurch in die Zwischenrunde ein. Jedoch muss sich die Trapattoni-Elf den Vorwurf gefallen lassen, in der zweiten Hälfte viel zu passiv aufgetreten zu sein und somit den möglichen Gruppensieg verschenkt zu haben.