Wolfsburg: Reitmaier (2,5) - Thomsen (2,5) - O'Neil (3), Kryger (3,5) - Greiner (4), Nowak (3,5), Weiser (4) - Sebescen, Akonnor (2) - Juskowiak (4), Akpoborie (3) Kerkrade: Kalac (4) - Rudge (3), Valgaeren (3), Luipers (3), Van Haaren (2,5) - Doomernik (4) - Zafarin (3,5), Van der Luer (2,5), Lawal (2,5) - Tchoutang (4), Peeters (3,5) Eingewechselt: 25. Banza (4,5) für Sebescen, 89. Dammeier (-) für Akonnor, 90. Ballwanz (-) für Banza - 85. Vrede (-) für Tchoutang - Reservebank: Hiemann (Tor), Biliskov, Wück, Maltritz - Delwarte (Tor), Senden, Jacobs, Van Dessel, 'T Hart, Becker Tor: 1:0 Akonnor (87., Linksschuss, Vorarbeit Akpoborie) Chancen: 9:5 Ecken: 6:5 Schiedsrichter: Bikas (Griechenland - Assistenten: Groutsis, Rentzis), Note 3, insgesamt ohne Probleme, im Strafmaß einige Male zu nachsichtig Zuschauer: 7677 Gelbe Karten: Van Haaren, Van der Luer, Zafarin, Rudge Spielnote: 2,5 Spieler des Spiels: Charles Akonnor - Erarbeitete sich das Tor des Tages durch enormen Fleiß und Einsatz.
Analyse
Personal: Der VfL begann nach dem 0:5 in München vierfach verändert: Greiner und Akonnor kehrten für Biliskov und Dammeier ins Mittelfeld zurück, vorne wurden Wück und Feldhoff von Juskowiak und Sebescen ersetzt. Roda stellte im Vergleich zum Hinspiel ein Mal um: Doomernik spielte nach Gelb-Rot-Sperre wieder, Vrede musste weichen.
Taktik: Wolfsburg agierte hinten mit Thomsen als echtem Libero, O'Neil (gegen Peeters) und Kryger (gegen Tchoutang) spielten direkte Manndeckung. Im Mittelfeld schirmte Nowak Kerkrades Spielmacher Van der Luer ab, der etwas offensivere Akonnor traf zumeist auf Doomernik. Rechts bildeten Greiner und davor - erneut als verkappter Rechtsaußen - Sebescen das Gegengewicht zu den offensivstarken Van Haaren und Lawal. Die Gäste präsentierten sich im bekannten 4-4-2, in dem sich hinten Van Haaren und Rudge auf den Seiten etwas vorschoben, während zentral Doomernik dem von allen Abwehraufgaben entbundenen Van der Luer den Rücken frei hielt.
Spielverlauf: Engagierter Beginn der Wolfsburger, die mit guter Staffelung und aggressivem Forechecking schnell zu Chancen kamen. Das frühe Tor aber blieb aus, zudem wurde die zunächst starke rechte Seite des VfL durch den Ausfall Sebescens nach kurzer Zeit erheblich geschwächt. So verpuffte der Anfangselan. Roda befreite sich, kombinierte zunehmend sicherer und erarbeitete sich bis zur Halbzeit sogar ein leichtes Übergewicht. Als starke Schaltstelle erwies sich abermals Van der Luer, der seine Mitspieler nicht nur bei Standards immer wieder gefährlich in Szene setzte. Wie auch beim 0:0 im Hinspiel prägte die Taktik lange Zeit das Bild. Erst das Aufweichen der starren Grundmuster bescherte den Zuschauern zunehmend Torszenen. Wolfsburg suchte über den aufblühenden Akonnor den Weg durch die Mitte, auch weil Greiner und Weiser auf den Flügeln defensiv zu sehr gebunden waren. Wenig Durchschlagskraft im Sturm, der eingewechselte Banza blieb ohne Bindung. Die Entscheidung fiel, als Roda ungeschickt umstellte: Weil Valgaeren aufrücken sollte, kam Vrede neu in die bis dahin sichere Abwehrkette. Die dadurch vorübergehend entstandene Unordnung nutzten die Gastgeber.
Fazit: Eine bis zum furiosen Showdown offene Partie, die mit dem kampfstarken Bundesligisten einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieger hatte.
Von Hubert Meyer und Michael Richter