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Nach Diskussionen in Champions und Europa League: UEFA bleibt beim Nein zum Videoreferee

Nach Diskussionen in Champions und Europa League

Videoreferee - die UEFA bleibt beim Nein

Cüneyt Cakir übersah Marcelos Handspiel gegen die Bayern.

Cüneyt Cakir übersah Marcelos Handspiel gegen die Bayern. Getty Images

In drei von vier Rückspielen gab es teils krasse Fehler der Referees. Beim Bayern-Aus in Madrid der nicht gegebene Handelfmeter für die Münchner. Bei Roma gegen Liverpool hätten sogar zwei Strafstöße für die Italiener gepfiffen werden müssen. Und dann auch noch der Eckball in Salzburg , der eigentlich ein Abstoß war, aus dem aber in der Verlängerung das entscheidende Tor für Marseille resultierte. Weder der Hauptschiedsrichter, noch einer seiner zahlreichen Helfer an den Linien bewerteten die brenzligen Szenen korrekt.

UEFA-Boss Aleksander Ceferin hatte bereits vor Wochen angekündigt, dass auch in der kommenden Europacup-Saison kein Video Assistant Referee (VAR) eingesetzt werde, weil er die Technik als "noch nicht ausgereift" erachte. Unter anderem die höchst gemischten Erfahrungen aus der Bundesliga hätten ihn in seiner Meinung bestärkt.

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Auch die neuen Fälle aus den Rückspielen dieser Tage haben daran offenbar nichts geändert. Man werde "die laufenden Tests weiterverfolgen", erklärt die UEFA leicht technokratisch auf Nachfrage, und dann "abklären, wie das System unter Bewahrung des Spielflusses umgesetzt werden kann, bevor wir eine Entscheidung treffen". Zur kommenden Saison aber sei dies weiterhin nicht geplant.

Trotz Protesten: Salzburg hätte der VAR nicht helfen können

Insgesamt ist die Lage in den verschiedenen Ligen noch höchst gespalten. Deutschland und Italien setzen auf den VAR, in Spaniens La Liga wird er zur nächsten Saison eingeführt, die Premier League aber entschied sich nach einem Testlauf im FA Cup dagegen. Bei den beiden anstehenden Finals in Champions und Europa League immerhin wird die Torlinientechnik verwendet. Bei der WM in Russland aber der Video-Referee, was dank der internationalen Besetzung der Schiedsrichterteams mit einiger Spannung erwartet wird.

Den Salzburgern übrigens hätte auch der VAR nicht geholfen. Die Frage, ob Ecke oder Abstoß, stellt laut den gestrengen Statuten keine "klare und offensichtliche Fehlentscheidung" dar, und nur dann darf der Referee hinter dem Bildschirm eingreifen. Salzburg also hatte schlicht Pech. Und ein weiterer Schiedsrichter einen rabenschwarzen Tag.

Martin Gruener

Bilder zur Partie Real Madrid - Bayern München