Bundesliga

Hannover: Jupp Heynckes' womöglich letzte Rückkehr als Trainer - H96-Coach André Breitenreiter voll des Lobes für Heynckes - Vergangenheit als Spieler bei den Roten

"Bodenständig, geerdet und sympathisch"

Hannover: Heynckes' womöglich letzte Rückkehr als Trainer

Jupp Heynckes mit André Breitenreiter im Hinspiel.

Jupp Heynckes mit André Breitenreiter im Hinspiel. picture alliance

Das Lob vorab kommt von der Gegenseite. "Jupp", so stellte André Breitenreiter im Vorfeld des Münchner Gastspiels am Samstag in Hannover über sein Gegenüber beim Rekordmeister fest, "Jupp hat den FC Bayern in dieser Saison unheimlich beruhigt." Unfassbar erfolgreich sei er ja schon in der vorigen Amtszeit bei den Bayern gewesen, als er schließlich das Triple gewonnen habe, so der rund 28 Jahre jüngere 96-Trainer.

Jetzt kehrt Heynckes womöglich ein letztes Mal als Trainer einer Bundesligamannschaft an jene Stätte zurück, an der er als Aktiver selbst einmal von 1967 bis 1970 im 96-Dress stürmte. "Ich komme immer wieder gerne nach Hannover", hat der heute 72-Jährige einmal über seine Zeit in der niedersächsischen Landeshauptstadt gesagt, "ich habe viele Bekannte hier und es gibt schöne Erinnerungen.“ 1969 kam in Hannover Heynckes' Tochter Kerstin zur Welt. Auch finanziell, so heißt es, habe sich der Wechsel von Borussia Mönchengladbach seinerzeit durchaus gelohnt. Sportlich allerdings wurde das Intermezzo nur von bescheidenem Erfolg begleitet.

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Aufmerksam geworden waren Hannovers Verantwortliche, als Heynckes 1967 beim 1:0-Sieg der deutschen Nationalelf gegen Bulgarien in Hannover das Tor des Tages erzielt hatte. In einem echten Kraftakt stemmte der Klub, der nach dem Meistertitel des großen Rivalen Eintracht Braunschweig in jenem Jahr selbst zum Angriff auf die Bundesligaspitze ansetzen wollte, die damals hohe Ablösesumme von 275.000 D-Mark (rund 137.000 Euro).

Mit zehn Treffern wurde Heynckes in seiner ersten Saison 1967/68 zwar zum Top-Torjäger der Mannschaft, diese allerdings erreichte zum Saisonende nur einen enttäuschenden zehnten Platz. 1969 beendete Hannover mit neun Heynckes-Treffern die Runde als Elfter, 1970 reichte es nur zu Platz 13, für eigene Ansprüche magere sechs Saisontore steuerte Heynckes dazu bei. 25 Treffer in 86 Bundesligaspielen waren es am Ende seines Gastspiels für die "Roten" insgesamt.

Missgeschick gegen seinen Heimatklub Mönchengladbach

Unvergessen ein Missgeschick beim 2:3 im Heimspiel gegen seinen Heimatklub Gladbach am 14. September 1968. Da traf Heynckes nicht nur einmal ins Tor, sondern äußerst unglücklich auch den Borussen Heinz Wittmann im Zweikampf. Dieser zog sich dabei einen glatten Schien- und Wadenbeinbruch zu. Betroffen kümmerte sich Heynckes damals um seinen Ex-Mitspieler, der längere Zeit in Hannover im Krankenhaus verbringen musste.

Fairness, mit der der große Sportsmann Heynckes auch noch seine heutigen Kollegen verzückt. André Breitenreiter: "Es ist eine große Ehre, mit ihm an der Seitenlinie zu stehen. Beim Hinspiel haben wir uns länger unterhalten. Jupp gibt keinem das Gefühl, dass er der Obertrainer ist. Er ist bodenständig, geerdet und sympathisch."

Michael Richter

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