Bundesliga

Bundesliga, 1. FC Köln: Stefan Ruthenbeck über Milos Jojic: "Verletzt, nicht aussortiert"

Der als Führungsspieler eingeplante Serbe fällt zehn bis 14 Tage aus

Ruthenbeck über Jojic: "Verletzt, nicht aussortiert"

Trainierte trotz Muskelverletzung: Milos Jojic fällt vorerst aus.

Trainierte trotz Muskelverletzung: Milos Jojic fällt vorerst aus. imago

Vor der Partie hatte Stefan Ruthenbeck kurz und bündig die absolute Notwendigkeit eines Erfolges in Bremen erklärt. Auf die Frage, ob ein Dreier in dieser Partie Pflicht sei, antwortete der FC-Trainer bei Eurosport mit einem knappen wie eindeutigen Ja. Dass es am Ende mal wieder nicht zu etwas Zählbarem reichte , veranlasste Ruthenbeck zu einer ernüchternden Analyse. "Wir haben mehr Zweikämpfe gewonnen als der Gegner, mehr Ballbesitz als der Gegner, die bessere Passquote als der Gegner, mehr Flanken geschlagen als der Gegner – und du verlierst aber 1:3", erklärte der Trainer und fügte wohlwissend, dass diese Werte nicht zwingend aussagekräftig sind, auch die Erklärung dafür an: "Weil die Bremer einfach in ihren Momenten, als sie besser waren, es auch besser ausgespielt haben als wir."

Heintz und Höger patzen

Seine eigene Mannschaft erweist sich aber in den jüngsten zwei Partien als zu fehlerhaft in den entscheidenden Momenten. "Wir haben in der ersten Hälfte nicht so gut gespielt. Da musst du einfach mal mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen. Das kriegen wir halt nicht hin", stellte Ruthenbeck getroffen fest. "Es ist halt immer wieder irgendwo ein Fehler, den wir machen, der zu einem Gegentor führt." So war es beim unnötigen 2:3 gegen Stuttgart, als Marco Höger und zweimal Timo Horn bei den Gegentreffern patzten. So war es in Bremen vorm 0:1, als sich Dominique Heintz bei einem Eckball wegblocken ließ, vor dem 1:2, als Höger erst nicht richtig klärte und dann gegen Rashica zu langsam war, und auch beim 1:3, als Heintz das Abseits aufhob.

Spielersteckbrief Jojic
Jojic

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Trainersteckbrief Ruthenbeck
Ruthenbeck

Ruthenbeck Stefan

Zudem fehlt vorne der Killerinstinkt. Diesmal selbst Alt-Torjäger Claudio Pizarro, der freistehend vorbeiköpfte. "Wir lassen offensiv zu viel liegen. Claudio hat ein gutes Spiel gemacht. Aber wenn du so einen machst, dann steht es 2:2 und das Spiel kippt womöglich wieder in unsere Richtung. Und das haben wir auch gegen Stuttgart gehabt, auch gegen Dortmund, wo wir es nicht schaffen, das Ding in unsere Richtung zu drücken. Das hat was mit der Konsequenz im Verteidigen zu tun, aber auch damit, die Chancen entsprechend zu nutzen. Das kriegen wir nicht hin", stellte Ruthenbeck enttäuscht fest.

Fahriges Training bei Jojic: Ruthenbeck spürt nach

Klare Worte fand der Trainer auch zur Personalie Milos Jojic. Wobei er den Serben, der zuletzt seinen Stammplatz verloren hatte, in Schutz nahm. Dass der der von Ruthenbeck zum Führungsspieler auserkorene Mittelfeldakteur in Bremen nicht im Kölner Aufgebot stand, hatte nämlich gänzlich andere Gründe als zuvor vermutet. "Ich hatte mit Milos gesprochen, weil er in den letzten 14 Tagen einfach sehr fahrig trainiert hat. Und was ist passiert? Es ist rausgekommen, dass er eine Muskelverletzung hat. Das ist ein Fakt", erklärte Ruthenbeck, "wir haben ihn zum Arzt geschickt, weil wir gemerkt haben, dass er bei den Sprints einfach Probleme hat. Da kam halt raus: Er hat eine Muskelverletzung. Er wird zehn bis 14 Tage ausfallen."

Damit widersprach der Trainer Spekulationen, Jojic sei ausgemustert worden. "Es kommt ganz anders als alle denken. Es hieß ja: Wir hätten ihn aussortiert. Und er war auch nicht sauer. Das stimmt alles nicht", betonte Ruthenbeck, "Milos hat sich gequält und in den Dienst der Mannschaft gestellt."

Stephan von Nocks