Real reiste mit einem 3:1 aus dem Hinspiel in den Prinzenpark und hatte daher eine gute Ausgangsposition. Wenn man sich im Vorfeld allerdings die Ergebnisse von PSG vor heimischem Publikum angesehen hatte, dann wurde klar: Dieses Duell war noch lange nicht durch. Alle 19 Spiele gewannen die Franzosen zu Hause in dieser Saison, kein Team schaffte es, dort etwas mitzunehmen. Bis zum Dienstag, dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Real.
Bereits vor der Partie gab es die erste Überraschung: Zidane ließ neben den beiden zuletzt verletzten Toni Kroos und Luka Modric auch Gareth Bale sowie Isco auf der Bank. Auf der Doppelsechs spielten Casemiro und Mateo Kovacic, über die Flügel kamen Lucas Vazquez und Marco Asensio. Eine riskante Aufstellung, auch mit dem Hintergrund, dass die Champions League die letzte Titelchance der Blancos ist. Wären die Madrilenen rausgeflogen, hätte Zidane wohl einige Fragen bezüglich der Aufstellung beantworten dürfen.
Spielersteckbrief Sergio Ramos
Spielersteckbrief Kovacic
Trainersteckbrief Zidane
Real Madrid ist geboren, um Champions League zu spielen.
Mateo Kovacic
Doch dazu kam es nicht. "Zizou" machte alles richtig, stattete sein Team mit einem ausgezeichneten Matchplan aus. Defensiv standen die Spanier sehr stabil, nach vorne setzten sie immer wieder Nadelstiche. "Wir hatten einen guten Plan, unser Trainer hat uns exzellent vorbereitet", lobte Kapitän Sergio Ramos seinen Chef nach der Partie bei "Sky". "Wir haben alles gegeben, sind gut angelaufen und konnten die Räume gut nutzen." Zidane hat auch im Hinspiel schon mit seinen mutigen Wechseln für den Sieg gegen PSG gesorgt, Vazquez und Asensio kamen kurz vor dem Ende rein, machten ordentlich Betrieb, Zweitgenannter bereitete damals zwei Tore vor.
Ramos: "Real Madrid ist zurück"
Nach einer torlosen ersten Hälfte war es im Rückspiel nach dem Seitenwechsel einmal mehr Cristiano Ronaldo, der seine Farben auf Kurs brachte. Der Portugiese erzielte bereits seinen zwölften Treffer in der aktuellen Champions-League-Saison, traf in allen Begegnungen auf europäischer Ebene. Nach dem Ausgleich durch Edinson Cavani machte Casemiro mit seinem abgefälschten Treffer schließlich alles klar. "Wir sind sehr zufrieden, das war eine große Partie von uns. Wir hatten eine gute Ausgangslage, aber wir haben es heute sehr gut gespielt", freute sich Ramos. "Ich würde sagen: Real Madrid ist zurück. Aber wir haben noch nichts gewonnen."
Dritter Titel in Serie?
Noch nicht. Aber mit dieser Leistung hat Real ein Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz gesetzt. Zweimal Paris bezwungen, einmal in deren Heimstadion. Zweimal in Folge haben die Königlichen zuletzt die Champions League gewonnen, ein drittes Mal ist auf jeden Fall möglich. "Ich bin jetzt drei Jahre hier, es ist unglaublich, wie das Team in der Champions League spielt. Real Madrid ist geboren, um Champions League zu spielen", sagte Kovacic, der den Vorzug vor Kroos und Modric erhielt und seine Sache gut machte. Klar ist auch: Die Blancos werden den vollen Fokus auf die Königsklasse legen, denn nur noch diesen Titel können sie dieses Jahr holen. Am 16. März richten sich dann die Blicke nach Nyon, denn dort wird die Runde der letzten Acht ausgelost.
