"Ich habe mich noch nicht entschieden, aber ich denke, Conte ist derjenige, der sich am besten machen würde. In ein paar Monaten werde ich auf jeden Fall mit ihm reden", sagte der frühere Nationalspieler Alessandro Costacurta, der als Vize-Kommissar des Verbandes damit beauftragt wurde, einen neuen Nationaltrainer zu bestimmen, der "Gazzetta dello Sport" (Dienstag).
Vor seinem Engagement bei Chelsea hatte Conte Italien ins Viertelfinale der EM 2016 geführt, die Squadra Azzurra hatte er nach der verkorksten WM 2014 in Brasilien übernommen. "Er hat schon bewiesen, dass er weiß, wie man Nationaltrainer ist, das haben die anderen noch nicht", meinte Costacurta, was aber nicht heißen solle, dass er mit Roberto Mancini (Zenit St. Petersburg) oder Claudio Ranieri (Nantes) nicht zufrieden wäre. Auch Gian Piero Gasperini (Atalanta Bergamo) und Marco Giampaolo (Sampdoria) seien bei der Auswahl nicht zu vernachlässigen.
Gattuso noch kein Kandidat
Ex-Bayern-Coach Carlo Ancelotti hingegen nahm sich zuletzt wohl selbst aus dem Rennen. Für Gennaro Gattuso, der beim AC Mailand erfolgreiche Arbeit leistet , käme der Posten zudem zu früh, meinte Costacurta: "Ich liebe ihn, aber ihn jetzt auszuwählen, würde ihm eher schaden."
Gesucht wird der Nachfolger von Gian Piero Ventura, der nach dem Scheitern in der WM-Qualifikation im November entlassen worden war. Derzeit fungiert der bisherige U-21-Coach Luigi Di Biagio als Interimstrainer. Die Italiener bestreiten im März Testspiele gegen Argentinien und England , die nächsten Pflichtspiele stehen erst mit dem Beginn der Nations League im September an.
Mit Chelsea gewann Conte gleich in seiner ersten Saison die Meisterschaft, zuletzt kriselte es im Binnenklima des Vereins allerdings bedenklich . Durch das 1:2 bei Manchester United rutschten die Blues auf Platz fünf ab. Die Qualifikation für die Champions League ist damit in Gefahr.
