Champions League

Manchester Citys Trainer Pep Guardiola: "Ilkay Gündogan ist fantastisch", Champions League, Achtelfinale

ManCity für Basel "in einer anderen Liga"

Guardiola: "Gündogan ist fantastisch"

Voll des Lobes: Pep Guardiola (r.) über Ilkay Gündogan (l.).

Voll des Lobes: Pep Guardiola (r.) über Ilkay Gündogan (l.). imago

Aus Basel berichtet Carsten Schröter

"4:0 auswärts, das ist natürlich ein gutes Ergebnis nach einer guten Leistung. Wir sind fast im Viertelfinale, aber ich sage nicht, dass wir schon dort sind. Im Fußball kann natürlich alles passieren und ich habe Respekt vor Basel", bemühte Guardiola seine üblichen Höflichkeitsfloskeln. Aber tatsächlich hätte das Spiel zu Beginn einen anderen Verlauf nehmen können, der es seiner Mannschaft zumindest etwas schwerer gemacht hätte, so souverän zu gewinnen. Aber erstens traf Basels Angriffssprinter Dimitri Oberlin nach einem Befreiungsschlag von Blas Riveros allein vor Gäste-Keeper Ederson eine überhastete Entscheidung. Und zweitens blieb wenige Minuten später die Pfeife von Schiedsrichter Jonas Eriksson nach einem Schultercheck von Nicolas Otamendi im Strafraum gegen Oberlin stumm - eine diskussionswürdige Entscheidung.

Spielersteckbrief Gündogan
Gündogan

Gündogan Ilkay

Champions League - Achtelfinale
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ManCity im Glück - und plötzlich 3:0 vorne

"Das ist Fußball. In den ersten zehn Minuten hätten wir 0:2 hinten liegen können, stattdessen führten wir 3:0 nach 25 Minuten", rekapitulierte Guardiola. Damit aber genug der Konjunktive. Seine extrem ballsichere Mannschaft ließ schon nach der Führung Ball und Gegner laufen, hatte nach drei Treffer binnen neun Minuten natürlich alles unter Kontrolle. Nach der Pause krönte der präsente und zweikampfstarke Ilkay Gündogan, einer von zwei deutschen Nationalspielern in Diensten der Citizens, seinen Gala-Auftritt mit einem schönen Distanzschlenzer zum Endstand. Wie schon beim 0:1 ließ Gündogan den Ex-Mainzer Fabian Frei im direkten Duell alt aussehen. "Ilkay ist ein fantastischer Mittelfeldspieler mit einer großen Persönlichkeit, der uns in der ersten Jahreshälfte 2017 sehr gefehlt hat", lobte Guardiola.

Das ist Fußball. In den ersten zehn Minuten hätten wir 0:2 hinten liegen können, stattdessen führten wir 3:0 nach 25 Minuten.

Machester Citys Trainer Pep Guardiola

Dass Gündogans Führungstor per Kopf nach einer Standardsituation fiel, tut "noch mehr weh", sagte Basel-Routinier Lang. Tomas Vacliks unglückliche Abwehraktion beim zweiten Treffer der Engländer nach einem Stellungsfehler Riveros ließ die Köpfe der Gastgeber endgültig sinken, die vergeblich nach dem von Trainer Raphael Wicky erhofften "perfekten Abend" strebten. Die überforderten FCB-Profis rannten fast nur noch hinterher, hatten eine schlechte Raumaufteilung und ließen den Gästen viel zu viel Platz in den gefährlichen Räumen - so konnten Sergio Aguero und Gündogan ihre Fernschüsse ungestört abfeuern. "Sie sind stark am Ball, schnell und wendig, das ist unmöglich 90 Minuten zu kontrollieren. Sie spielen in einer anderen Liga, so dumm wie es sich anhört, das haben wir leider gesehen", resümierte Lang ernüchtert.

Sané feiert schnelles Comeback

Im zweiten Durchgang erarbeitete sich sein Team immerhin einige Torchancen, der Ehrentreffer wollte aber nicht gelingen. Auf der anderen Seite feierte Leroy Sané tatsächlich sein schnelles Comeback nach einer Blitz-Heilung seiner Sprunggelenkblessur. DFB-Akteur Nummer zwei konnte unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw allerdings nicht auftrumpfen. Der Flügeldribbler wirkte nach seiner nur zweiwöchigen Verletzungspause noch nicht spritzig, produzierte einige Fehlpässe, traf unglückliche Entscheidungen und wollte etwa mit einer eigensinnigen Aktion in der 82. Minute sein Glück zwingen. "Er hatte natürlich keinen Rhythmus, aber er hatte den tapferen Willen mitzufahren und uns zu helfen. Raheem Sterling hatte darüber hinaus zuletzt muskuläre Probleme, deswegen habe ich ihn bei 4:0 rausgenommen, um kein Risiko einzugehen. Leroy hat sich fit gefühlt und wie David Silva, der letzte Woche nur zweimal trainiert hat, etwa 30 Minuten gespielt. Das war für beide wichtig, um für die kommenden Wochen wieder in den Rhythmus zu kommen."

Guardiola hat schließlich Großes vor, auch neben der wohl sicheren Meisterschaft in England. Dass er in der Königsklasse offiziell erstmal nur das Viertelfinale erreichen und damit besser als letzte Saison abschneiden möchte, ist bei ihm wohl auch eher in die Kategorie "taktische Bescheidenheit" einzuordnen.