Bundesliga

Heiko Herrlich, Trainer von Bayer 04 Leverlusen: "Frankfurt kann um CL-Plätze mitspielen"

Leverkusen: Erneut ohne Sven Bender - Trainer schwärmt von der Eintracht

Herrlich: "Frankfurt kann um CL-Plätze mitspielen"

Outet sich als Fan der Frankfurter Eintracht: Leverkusens Cheftrainer Heiko Herrlich.

Outet sich als Fan der Frankfurter Eintracht: Leverkusens Cheftrainer Heiko Herrlich. imago

Der Trainer? "Überragend." Die Mannschaft? "Sehr gut." Eine, "die taktisch offensiv wie defensiv sehr flexibel ist, die nicht auszurechnen ist". Dieses Lob von Heiko Herrlich gilt nicht etwa Bayern München oder RB Leipzig. Nein, Leverkusens Trainer outete sich am Freitag vor dem Gastspiel in Frankfurt als Fan der Eintracht und derer Entwicklung unter Niko Kovac.

Wenn die Frankfurter in Hoffenheim in der Nachspielzeit nicht den Ausgleich kassiert hätten, rechnete Herrlich vor, "wäre Frankfurt unter den ersten Vier, also auf den Champions-League-Plätzen. Und ich schätze die Mannschaft so ein, dass sie in diesen Bereichen mitspielen kann." Eine Einschätzung, die der Trainer später nochmal bestärkte, als er erklärte: "Es gibt mehrere Mannschaften, die da ganz vorne mitspielen können. Frankfurt gehört dazu. Es wäre natürlich ein Riesenschritt nach vorne, wenn wir es schaffen würden, da drei Punkte mitzunehmen."

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Herrlich: "Es wird sehr schwer, gegen diese Kompaktheit Tore zu erzielen"

Dass es Herrlich nicht nur darum geht, nach dem starken 2:2 gegen das Topteam aus Leipzig die Sinne seiner Profis zu stärken, indem er den nächsten, vermeintlich schwächeren Gegner starkredet, ist klar. Und das nicht nur, weil sich Rudi Völler im klubeigenen Bayer-TV ebenfalls äußerst positiv über den nächsten Gegner äußerte: Die Eintracht "ist mit Niko Kovac in der defensiven Ausrichtung überragend", so der Sportdirektor, "Frankfurt ist auf Europa-League-Kurs". In jedem Fall erwartet Bayer am Samstag eine harte Nuss. Herrlich: "Es wird sehr schwer, gegen diese Kompaktheit Tore zu erzielen."

Zur eigenen Kompaktheit kann in Frankfurt Sven Bender erneut nicht beitragen, der wie schon in der Vorwoche gegen Leipzig wegen zweier Rippenbrüche ausfallen wird. "Er ist erst bei 80 Prozent. Alle anderen Spieler, die 100 Prozent leisten können, sind natürlich besser am Start. Deswegen wird er auch morgen keine Rolle spielen", erklärte Herrlich am Freitag zu seinem Abwehrchef. Dafür sei aber der zu Wochenbeginn kranke Panagiotis Retsos wieder "in einer sehr guten Verfassung".

Angesichts der zusätzlichen Ausfälle der Außenverteidiger Benjamin Henrichs (Rotsperre) und Wendell (5. Gelbe Karte) spricht so vieles dafür, dass Bayer wie gegen Leipzig mit einer Dreierkette in der Abwehr antritt. Auch wenn Herrlich ("Wir wollen natürlich nicht zu viel verraten") sich in Geheimniskrämerei übte.

Völler: "Die Chemie stimmt"

Klar ist: Nach zuletzt zwei Unentschieden wäre ein Sieg bei den zwei Punkte besser dastehenden Frankfurtern eminent wichtig, um den eigenen Ansprüchen nach guten Leistungen auch tabellarisch gerecht zu werden. "Wir stehen zwar noch immer nicht da, wo wir gerne hinmöchten, aber wir sind auf Tuchfühlung", zog Völler eine positive Zwischenbilanz und stellte mit Blick auf die verbesserte Stabilität fest: "Es wird uns jetzt auch eine Niederlage in den nächsten Wochen oder in der Rückrunde nicht aus der Bahn werfen, weil die Chemie stimmt." Ein Rückschlag in Frankfurt würde dennoch bereits eine Kluft von fünf wahrscheinlich sogar sechs Punkten zu den ersten vier Plätzen entstehen lassen.

Stephan von Nocks

Routiniers, Chancentod und Konterstärke