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Der Walther-Bensemann-Preisträger 2017 im Portrait
Es dürfte schwer werden einen großen Titel zu finden, den Vicente del Bosque (66) in seiner Karriere nicht gewonnen hat. Er schaffte gar etwas, was nur einem einzigen Trainer zuvor in der Geschichte gelungen war. Nun erhält der Spanier den Walther-Bensemann-Preis 2017. Ein Blick auf eine beeindruckende Karriere. imago
Vicente del Bosque suchte sich früh seinen Verein aus, wählte Real Madrid - und schwor diesem Klub die Treue. Mit nur 16 Jahren zog der frühere Mittelfeldspieler ins "weiße Haus" ein... imago
...was sich als gute Entscheidung herausstellen sollte. Der Mann mit dem markanten Schnauzer gewann mit den Blancos fünf Meistertitel, viermal die Copa del Rey. International war ihm kein Titel vergönnt - zumindest als Spieler. imago
Für die spanische Nationalmannschaft kam del Bosque insgesamt auf 18 Spiele, nahm dabei unter anderem an der Europameisterschaft 1980 in Italien teil, wobei er nur im Gruppenspiel gegen Belgien (1:2) zum Zug kam. "La Roja" schied bereits in der Vorrunde mit nur einem Punkt und 2:4 Toren aus. imago
Durch seine Verdienste als Spieler wollten ihn die Verantwortlichen im Verein halten, gaben ihm eine Anstellung als Jugend-Koordinator. Die Profis betreute er zwischen Trainer-Wechseln hin und wieder interimsweise, bis ihm Präsident Florentino Perez endgültig das Vertrauen schenkte. imago
Und del Bosque enttäuschte ihn nicht: Der in Salamanca geborene Spanier galt als Versteher und Freund der Stars, mit denen er 2002 den Weltpokal, 2000 und 2002 die Champions League, 2002 den europäischen Supercup sowie 2001 und 2003 die spanische Meisterschaft gewann. Trotz der großen Erfolge wurde sein Vertrag am Ende der Spielzeit 2002/03 nicht mehr verlängert. imago
Im Juni 2004 heuerte del Bosque dann bei Besiktas Istanbul an, wo er nur wenige Monate später wegen Erfolglosigkeit wieder entlassen wurde. Im andalusischen Cadiz wurde er im Juni 2007 nochmal als Sportdirektor aktiv. imago
Im Juli 2008 fand del Bosque schließlich seine Berufung: Der Fußballlehrer erhielt einen Zweijahresvertrag bei der spanischen Nationalmannschaft. Der Nachfolger von Luis Aragones übernahm den amtierenden Europameister - und spielte mit ihm eine perfekte WM-Qualifikation (zehn Spiele, zehn Siege), die erst im Oktober 2017 von der deutschen Mannschaft getoppt werden konnte (durch ein besseres Torverhältnis). imago
Im Juli 2010 gewann del Bosque mit den Spaniern dann auch die Weltmeisterschaft - durch ein 1:0 n.V. im Finale gegen die Niederlande. Damit stieg der stets bescheidene Coach in einen überaus erlesenen Kreis auf: Nach Marcello Lippi war del Bosque damit der erst zweite Trainer, dem es gelang, sowohl die Champions League als auch die Weltmeisterschaft zu gewinnen. imago
Am Rande: Während Vorgänger Aragones keinen guten Ruf bei den Journalisten genoss, änderte sich das Verhältnis Nationaltrainer-Medien mit der Installation del Bosques grundlegend. Die WM-Berichterstatter schenkten del Bosque in Südafrika beispielsweise vor dem Halbfinale gegen Deutschland einen Ball mit ihren Unterschriften, um sich für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. imago
Zwei Jahre später führte del Bosque die Iberer bei der EM in Polen und der Ukraine zur erfolgreichen Titelverteidigung - der bislang einzigen eines Europameisters überhaupt. Das 4:0 im Finale über Italien war eine Machtdemonstration, die in der Geschichte ihresgleichen sucht. Denn: In der EM-Geschichte hatte nie eine Nation im Endspiel deutlicher gewinnen können. imago
In der Folge bastelte del Bosque weiter an seinem Denkmal: Am 22. März 2013 stand er beim 1:1 im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland zum 69. Mal an der Seitenlinie - und wurde damit spanischer Rekordnationaltrainer. Die nächste Marke folgte im Juni 2015, als del Bosque die Iberer in der EM-Qualifikation zum 100. Mal bei einem Länderspiel betreute. imago
Am Zenit angekommen, musste es für den Nationalhelden irgendwann bergab gehen: Bei der WM 2014 schied Spanien in der schweren Gruppe hinter den Niederländern und Chile als Dritter aus. Im Oktober 2014 kündigte del Bosque an, nach der EM 2016 als Nationaltrainer zurücktreten zu wollen. Dort war im Achtelfinale gegen Italien Schluss (0:2). imago
Am 30. Juni 2016 legte del Bosque sein Amt als spanischer Nationaltrainer endgültig nieder und gab seinen Rückzug aus dem Fußball bekannt. Probleme mit den Spielern gab es nicht, sie beschrieben ihn stets als kommunikativ und humorvoll - eben einen Freund der Stars. imago
Nun wird del Bosque mit dem Walther-Bensemann-Preis 2017 ausgezeichnet. Das gab die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur jüngst in Nürnberg bekannt. Den Preis hat der kicker mit 10.000 Euro dotiert, die del Bosque einem sozialen Zweck weiterreicht. Der Spanier folgt damit auf Marcello Lippi (2015, im Bild) und Sir Alex Ferguson (2016), die in den letzten beiden Jahren den Preis erhalten hatten. imago