Bundesliga

Heiko Herrlich, Trainer von Bayer 04 Leverkusen: "So könnten wir spielen"

Leverkusen: Generalprobe gegen Celta Vigo lässt Rückschlüsse für den Pflichtspielstart zu

Herrlich: "So könnten wir spielen"

Hat seine erste Elf weitgehend im Kopf: Leverkusens Trainer Heiko Herrlich.

Hat seine erste Elf weitgehend im Kopf: Leverkusens Trainer Heiko Herrlich. imago

Es war die Generalprobe für das erste Pflichtspiel der Saison. Und wie ein solches ging Heiko Herrlich die Partie gegen Celta Vigo (3:3) auch an. Mit einer potenziellen Startelf für das Pokalspiel in Karlsruhe. Und mit nur drei Wechsel, zwei davon aufgrund von Blessuren, während der 90 Minuten. Auch gegenüber seinen Profis hatte er erklärt, dass die Aufstellung durchaus als Fingerzeig gewertet werden könne: "Ich habe vor dem Spiel den Spielern ganz klar gesagt: So könnten wir spielen. Aber es ist nicht sicher. Da kann es auch noch zwei, drei Änderungen geben." Offenbar will Herrlich noch den einen oder anderen seiner Profis kitzeln.

In der Abwehr vor Torhüter Bernd Leno dürfte dies am wenigsten der Fall sein. Mit Wendell, Neuzugang Sven Bender, Jonathan Tah und Benjamin Henrichs steht wohl die Besetzung. Direkt davor ist zumindest eine der zwei oder drei Änderungen zu vermuten: So dürfte Kapitän Lars Bender, der nach einer Erkältung geschont wurde, in die Doppelsechs rücken. Womöglich für Dominik Kohr, obwohl der Rückkehrer aus Augsburg durchaus zu gefallen wusste, so lange er auf seiner Position ran durfte. Erst als er in der Schlussphase als Rechtsverteidiger einsprang, glänzte der Kämpfer nicht mehr. "Dominik hat sehr gut gespielt. Kein Vorwurf an ihn, aber beim 3:3 ist er zu gierig und muss Sisto einfach länger begleiten", stellte Herrlich dem 23-Jährigen ein positives Zeugnis aus.

Spielersteckbrief Kohr
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Spielersteckbrief L. Bender
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Dennoch ist es nicht unwahrscheinlich, dass Kohr schon am Freitag beim Pokalspiel in Karlsruhe weichen muss. Falls es nicht Kevin Kampl erwischt, der gegen Vigo sein Nebenmann war. Doch der deutlich offensiver und nicht so positionstreu ausgerichtete Kampl könnte gegen den Zweitligaabsteiger nochmal eine Bewährungschance erhalten, da sein direkter Konkurrent Charles Aranguiz noch nicht körperlich auf der Höhe ist. Der Chilene, der nach Confed Cup und verlängertem Urlaub gegen Vigo nicht im Kader stand, könnte aber schon beim Ligaauftakt in der Woche darauf bei Bayern München neben Lars Bender in die Elf rutschen.

Gegen Vigo überzeugte Mehmedi nicht nur als Torschütze und Vorlagengeber

In der Offensive ist der Konkurrenzkampf ähnlich hart wie im defensiven Mittelfeld. Dass Kevin Volland und Kai Havertz, die gegen die Spanier die Doppelspitze bildeten, zur Startelf gehören, scheint gesichert und käme nicht überraschend. Auf dem linken Flügel könnte zumindest in Karlsruhe Admir Mehmedi von seiner guten Vorbereitung profitieren. Gegen Celta Vigo überzeugte der Schweizer nicht nur als Torschütze und Vorlagengeber, führte zudem nahezu alle Standards aus. Nicht ausgeschlossen, dass der in der Rückrunde nur noch als Dauerreservist darbende Mehmedi seinen Vorsprung vor Confed-Cup-Teilnehmer Julian Brandt bis zum Pflichtspielstart halten kann. Rechts muss sich der umtriebige, aber gegen Celta Vigo lange ineffektive Karim Bellarabi des Angriffs von Leon Bailey erwehren.

Herrlich: "Jeder hat seine Chance, seine Spielzeiten gehabt"

Die Startelf vom Samstag ließ aber in jedem Fall deutliche Rückschlüsse auf die Aufstellung für das KSC-Spiel zu. Auch wenn Herrlich für Montag noch ein internes Trainingsspiel angesetzt hat, um denjenigen, die gegen Vigo nicht zum Einsatz kamen, "Spielzeit zu geben, um sich nochmal anzubieten". Doch sein Nachsatz belegt, dass er seine Elf weitestgehend im Kopf hat, erklärte er doch: "Aber jeder hat seine Chance, seine Spielzeiten gehabt."

Stephan von Nocks