2. Bundesliga

1860 Münchens Mittelfeldspieler Michael Liendl nach dem Abstieg: "Das ist eine Katastrophe"

Deutliche Worte in Richtung der 1860-Fans und der Kollegen

Liendl: "Das ist eine Katastrophe"

Am Boden zerstört: Michael Liendl (li.) nach dem Abstieg des TSV 1860 München in die 3. Liga.

Am Boden zerstört: Michael Liendl (li.) nach dem Abstieg des TSV 1860 München in die 3. Liga. imago

Minutenlang saß Michael Liendl nach dem Spiel auf dem Rasen der Münchner Arena, die Beine angewinkelt, der Blick starr. Später sagte der Mittelfeldspieler in der Mixed Zone: "Man ist momentan trostlos." In diesem Augenblick wurde klar: Das 0:2 gegen Regensburg und der damit einhergehende Abstieg in die 3. Liga setzte Liendl zu.

"Wir haben über die zwei Spiele gesehen einfach nicht unser Niveau erreicht", klagte er und fügte an: "Das ist ein Spiegel der ganzen Saison." Eine Saison, die letztlich mit dem Absturz in die 3. Liga ihr unrühmliches Ende fand. Und nun versinkt 1860 im Chaos: Bereits am Morgen vor der Partie gegen Regensburg war Geschäftsführer Ian Ayre zurückgetreten, Präsident Peter Cassalette folgte, und Trainer Vitor Pereira deutete auf der Pressekonferenz seinen Abschied an.

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Auch bei einem Großteil der Spieler stehen die Zeichen auf Trennung. Liendl sagte etwa: "Ich bin nicht dafür da, jetzt irgendeine Floskel herauszuhauen, dass wir uns nächstes Jahr den Arsch aufreißen, das hätten wir schon früher machen müssen, das haben wir nicht geschafft." Und: "Der Stachel sitzt so tief, dass ich kurz nach dem Spiel nicht über die Zukunft nachdenken kann."

Spielbericht

Eine klare Meinung hatte Liendl derweil zu den Fans und den Ausschreitungen in der Schlussphase des Relegationsspiels. "Der Stachel sitzt bei unseren Fans noch tiefer", sagte der 31-Jährige, stellte aber auch klar: "Natürlich ist das übertrieben. Das ist eine Katastrophe, wenn man das in dem Ausmaß macht."

Selbstkritische Töne schlug unterdessen Levent Aycicek an - sowohl im Bezug auf die Duelle mit Regensburg als auch auf die Einstellung der Spieler. "Wir waren in beiden Spielen unterlegen", räumte der Offensivmann ein und ergänzte mit Blick auf den Sturz in die 3. Liga unumwunden: "Wir haben das verdient, man braucht sich jetzt nicht wundern."

Der Abstieg war nämlich ein schleichender Prozess - mit Symptomen, die Aycicek schonungslos vortrug: "Der Hauptgrund wird gewesen sein, dass man auf dem Platz kein Team war." Und: "Man muss kämpfen, das haben wir wohl nicht zu 100 Prozent gemacht."

lei/pak

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