Atletico dankt Saul Niguez
Am Freitag war der SC Sevilla gegen Real Sociedad nicht über ein 1:1 hinaus gekommen, für Atletico Madrid bot sich deshalb die Chance, bis auf fünf Punkte vom Tabellenvierten wegzuziehen. Aber die Rojiblancos kamen nicht so wirklich in Schwung, vielleicht hatten sie auch das Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid am Mittwoch (Hinspiel: 0:3) im Hinterkopf. Im zweiten Durchgang wurde Atletico aktiver und spielte sich die eine oder andere gute Chance heraus. Belohnt wurden die Angriffe der Hausherren in der 69. Minute: Der aufgerückte Godin fand Saul Niguez, der traf überlegt ins linke Eck. Den knappen Vorsprung verwaltete die Elf von Diego Simeone clever und hat nun fünf Punkte mehr als Sevilla auf dem Konto. Damit scheint der dritte Platz und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Champions League zwei Spieltage vor dem Ende gesichert.
Bakambu antwortet auf Neymars Führungstor
Anschließend ging es um die Meisterschaft, Spitzenreiter Barcelona hatte Villarreal zu Gast. Die Partie begann ruhig, Abschlüsse auf beiden Seiten waren Mangelware. Aber dann schlug Barcelona im Stile einer Spitzenmannschaft zu: Ein Konter über Suarez landete bei Messi, dessen abgefälschter Schuss Neymar vor die Füße prallte. Der Brasilianer schob aus leicht abseitsverdächtiger Position ein (21.). Messi hätte fast nachgelegt, verzog jedoch aus spitzem Winkel (30.). Die Gäste standen defensiv stabil und setzten offensiv immer wieder Nadelstiche, wie in der 32. Minute: Die Hausherren standen hoch, Bakambu wurde auf die Reise geschickt und sprintete Piqué davon. Der Angreifer schob alleine vor ter Stegen eiskalt ein.
Villarreal wäre sogar fast in Führung gegangen, Soldado vergab aber aus kurzer Distanz per Kopf (41.). Die Katalanen waren am gefährlichsten, wenn sie schnell umschalten konnten - Neymar verzog aus spitzem Winkel (42.). Kurz vor der Pause durften die Fans im Campo Nou dann doch noch das 2:1 bejubeln: Messis abgefälschter Schuss landete unhaltbar für Keeper Fernandez im Tor (45.+1).
Auch nach der Pause gab es einen ruhigen Beginn, ehe Messi nach 58 Minuten Keeper Fernandez prüfte. Den Gästen bot sich zwar immer wieder etwas Raum in der Offensive, aber sie spielten es nicht gut zu Ende. Ganz anders Barça: Ein Konter über Sergi Roberto landete bei Suarez, der vernaschte seinen Gegenspieler und traf aus kurzer Distanz (69.). Das war die Vorentscheidung für Barcelona, das in der Schlussphase Ball und Gegner clever laufen ließ. Die Katalanen erhöhten sogar noch auf 4:1. Suarez schoss Costa im Strafraum aus kurzer Distanz an den Arm, Schiedsrichter Sanchez Martinez zeigte auf dem Punkt - eine harte Entscheidung. Messi nahm sich der Sache an und lupfte den Ball lässig in die Mitte des Tores (82.). Damit legte die Blaugrana im Kampf um Platz eins gegen Real vor.
Auch ohne Cristiano, Kroos & Co: Real hat in Granada keine Mühe
Der Rekordmeister gab sich jedoch am Abend beim schon als Absteiger feststehenden FC Granada keine Blöße. Auch mit einer B-Elf siegten die Königlichen klar mit 4:0. Zinedine Zidane gab zahlreichen Stammkräften vor dem anstehenden Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Atletico (Hinspiel 3:0) ein Pause. Cristiano Ronaldo reiste gar nicht erst mit Marcelo, Kroos, Modric und Benzema saßen auf der Bank. Nur der Franzose wurde eingewechselt (59.).
Stellte die Weichen für Real Madrid früh auf Sieg: James.
Doch wohl dem, der in seiner B-Elf noch Spieler wie James und Morata aufbieten kann. Der Kolumbianer machte etwaige Hoffnungen auf einen Real-Ausrutscher schon früh mit einem Doppelpack zunichte (3./11.). Auch Morata schlug im ersten Durchgang zweimal zu. Binnen fünf Minuten stellte er auf 4:0 (30./35.). Nach dem Wechsel wäre noch ein wesentlich höherer Sieg drin gewesen, doch Real ließ zahlreiche Chancen aus und ließ es auch sichtlich ruhiger angehen.
Zidane wird es egal sein, sein Team hält mit dem FC Barcelona Schritt und hat die Meisterschaft weiter in eigener Hand. Beide Teams liegen zwei Spieltage vor Schluss gleichauf, Real hat allerdings noch das Nachholspiel bei Celta Vigo (17. Mai) in der Hinterhand.