Bundesliga

Ismaels Erinnerungen an Werder

Wolfsburg: "Wie im Traum"

Ismaels Erinnerungen an Werder

Besser geht's nicht: In Bremen hat für Valerien Ismael "alles gepasst".

Besser geht's nicht: In Bremen hat für Valerien Ismael "alles gepasst". imago

Freitagabend gilt es - für den VfL Wolfsburg und wohl auch für Valerien Ismael persönlich. Das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Werder Bremen ist richtungweisend, entsprechend akribisch bereitet der Coach sein Team in dieser Woche in allen Einzelheiten vor.

Angesprochen auf die Jahre von 2003 bis 2005, die er als aktiver Spieler beim kommenden Gegner verbrachte, ließ Ismael allerdings für einen Moment die Gedanken noch einmal in eine für sämtliche Beteiligten glorreiche Vergangenheit schweifen. "Es hat alles gepasst, wie im Traum", erinnert sich der heute 41-Jährige. "Wenn man einen Spieler fragt, wie er es sich vorstellt, würde er sagen: Ich will mich mit der Mannschaft gut verstehen, super Fußball spielen, das Stadion soll voll sein, wir wollen erfolgreich sein und Titel holen." Das alles habe er damals 2004, als Werder das Double aus Meisterschaft und Pokal gewann, bekommen. "Die Wertschätzung und Liebe, die ich zurückbekommen habe, vergisst man nicht." Auch die Art und Weise des Titelgewinns in der Bundesliga sei besonders gewesen: Beim ärgsten Rivalen FC Bayern hatten sich Ismaels Bremer am 8. Mai 2004 schon drei Spieltage vor Schluss mit einem 3:1-Sieg Platz eins in der Tabelle endgültig gesichert. "Das war extrem prägend."

Es bestehe folglich nach wie vor eine tiefe Sympathie und Verbundenheit mit Werder, vor allem mit der Meistermannschaft und deren damaligem Kapitän - Frank Baumann, heute Sportdirektor der Hanseaten. "Er war extrem ruhig, das war seine große Stärke. Alle hatten Respekt vor ihm", lobt Ismael. Mit Baumann spreche er immer noch gerne, ab und zu treffe man sich auch in Bremen. In der jüngeren Vergangenheit seien die Kontakte, sicherlich auch durch die neuen Aufgaben der beiden Kollegen von einst, allerdings weniger geworden. Am Freitag nun muss die Freundschaft sogar für mindestens 90 Minuten komplett ruhen - zu viel steht auf dem Spiel, Stress scheint programmiert. "Der Fokus liegt natürlich erstmal auf dem Spiel", weiß Ismael, "danach kann man sich wieder austauschen."

Michael Richter