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Perfekt: Podolski wechselt im Sommer nach Japan

Ex-Nationalspieler verlässt Galatasaray in Richtung Kobe

Perfekt: Podolski wechselt im Sommer nach Japan

Wechsel nach Asien perfekt: Lukas Podolski.

Wechsel nach Asien perfekt: Lukas Podolski. imago

"Es ist keine Entscheidung gegen Galatasaray, es ist eine Entscheidung für eine neue Herausforderung. Ich werde zu gegebener Zeit mehr dazu erklären", schrieb Podolski. Im Moment konzentriere er sich nur darauf, "Galatasaray und seinen fantastischen Fans zu helfen".

In Japan ist man natürlich glücklich, den Transfer doch noch realisiert zu haben. Hiroshi Mitani (Chief Executive Officer Rakuten und Vorstandsvorsitzender bei Vissel Kobe) erklärte: "Ich freue mich sehr, bekanntgeben zu können, dass Vissel Kobe einen Weltklasse-Stürmer verpflichten konnte. Podolski hat für europäische Topklubs wie Köln, Bayern München, Arsenal, Inter Mailand und Galatasaray als einer der Eckpfeiler gespielt." Man erhoffe sich, "dass Podolski uns auf unserem Weg zum Meistertitel weiterhilft. Dieser Wechsel zusammen mit der zuvor angekündigten Partnerschaft zwischen Rakuten und dem FC Barcelona soll dazu beitragen, dass die J-League und der gesamte japanische Fußball sich mit einem globalen Blick weiterentwickelt."

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Kobe zahlt 2,6 Millionen Euro Ablöse

Bereits seit Dezember vergangenen Jahres war das Interesse des Klubs aus Kobe in japanischen Medien verbrieft, Kontakt zu Podolskis Berater aufgenommen worden. Kurz darauf allerdings hieß es, ein Transfer des Offensivmanns von Galatasaray ins Land der aufgehenden Sonne werde nicht zustande kommen und es sah danach aus, als ob der linke Flügelspieler nach China gehen würde. Früh aber wurde von der Vereinsführung klargestellt: Podolski wechselt nicht nach Beijing, Podolski werde bleiben, verlautete es aus Istanbul. Die Japaner nahmen die Verhandlungen wieder auf. Ein Transfer schien allerdings an der zu hohen Ablöseforderung Galatasarays - die Türken wollten angeblich sieben Millionen Euro - sowie der großen Wertschätzung Podolskis in Istanbul zu scheitern. Nun aber - nach viel Hin und Her - doch die Kehrtwende. Wie Galatasaray offiziell bestätigte, beträgt die Ablösesumme 2,6 Millionen Euro plus mögliche Bonuszahlungen.

Auch wenn Japan normalerweise nicht in die gleichen Gehaltssphären vorstoßen kann, wie Vereine aus der chinesischen Liga - nur absolute einheimische Topstars kommen in die Region einer niedrigen siebenstelligen Summe – wird jüngst für ausländische Stars gerne mal deutlich mehr Geld in die Hand genommen - wie bereits beim uruguayischen Star Diego Forlan (kolportierte knapp 5 Millionen Euro pro Jahr in 2014). Das wird nun auch beim letztjährigen Tabellensiebten der J-League der Fall sein, der in diesem Jahr den Titelgewinn in Angriff nehmen will.

Nummer 10 für Podolski?

Der Ende 2014 vom Online-Händler Rakuten erworbene Klub verfügt über nicht zu unterschätzende finanzielle Mittel. Das ist nicht zuletzt daran auszumachen, dass Rakuten im November als neuer Trikotsponsor beim FC Barcelona (ab der Saison 2017/18) eingestiegen ist . Podolski dürfte somit der neue Top-Verdiener in der Geschichte der Liga werden - und soll Gerüchten zufolge einen erheblichen Gehaltssprung machen. Für den 31-Jährigen wurde bei der Nummernvergabe für die neue Saison Mitte Januar das Trikot mit der "10" freigehalten, damit er bei einem möglichen Transfer nach Kobe direkt seine Wunschnummer bekommt. In Japan ist das Transferfenster noch bis zum 31. März geöffnet, doch Vissel schaffte es trotz größter Bemühungen nicht, Galatasaray von einem vorzeitigen Wechsel zu überzeugen. Eigentlich wünschten sich die Japaner, Podolski bis zum Saisonauftakt am 25. Februar in ihren Reihen begrüßen zu können. Nun müssen sie noch ein paar Monate auf ihn warten.

Zuletzt hatte Ex-Nationalspieler Cacau (2014/15) den Sprung in die J-League zu Cerezo Osaka gewagt. Noch in den 90er Jahren war die J-League bei deutschen verdienten Spielern beliebt: Namen wie Pierre Littbarski, Guido Buchwald, Uwe Bein, Frank Ordenewitz und Michael Rummenigge fanden sich in Japans höchster Spielklasse. Nun reiht sich also auch "Poldi" mit in die illustre Reihe ein.

kid/las

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