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Dank Ramos! Sevilla beendet Reals Rekordserie

Primera Division: Madrid verliert das Topspiel

Dank Ramos! Sevilla beendet Reals Rekordserie

Ein Fall für "ausgerechnet": Sergio Ramos trifft wieder in Sevilla - aber auf der falschen Seite.

Ein Fall für "ausgerechnet": Sergio Ramos trifft wieder in Sevilla - aber auf der falschen Seite. Getty Images

Am Donnerstag, im Copa-del-Rey-Achtelfinalrückspiel (3:3), hatte er sich wort- und gestenreich mit den Ultras des FC Sevilla angelegt , seitdem gab es in Spanien kaum ein anderes Thema: Sergio Ramos hier, Sergio Ramos da. Und auch beim schnellen Wiedersehen am Sonntagabend gehörte dem Kapitän von Real Madrid wieder die erste Szene: Nach dem Aufwärmen schenkte er einer eifrigen Unterstützerin auf den Rängen ein Trikot, sie weinte vor Glück. Gut 90 Minuten später dürften wieder Tränen geflossen sein, aus anderen Gründen.

Real nämlich verlor das Topspiel Zweiter gegen Erster beim FC Sevilla mit 1:2 und damit erstmals seit dem 0:2 beim VfL Wolfsburg im April 2016 wieder ein Pflichtspiel - und Ramos hatte entscheidenden Anteil daran. Es war das spektakuläre Finale eines faden Gipfeltreffens.

Zidane, Ramos, Ronaldo: 84 Minuten blieben alle cool

Bis zur 85. Minute lief bei den Gästen alles nach Plan, weil bis dahin alle Beteiligten cool geblieben waren: Trainer Zinedine Zidane, der auf das wilde 3:3 am Donnerstag mit einer Fünfer- bzw. Dreierkette reagiert hatte und so Ben Yedder & Co. völlig neutralisierte; Sergio Ramos, der durchweg leidenschaftlich ausgepfiffen wurde, aber sein Team gewohnt souverän organisierte; und Cristiano Ronaldo, der, nach dem Foul von Sevilla-Keeper Sergio Rico an Carvajal, den fälligen Elfmeter schlicht perfekt links unten zum 1:0 versenkte (67.) - obwohl Vitolo zuvor den Elfmeterpunkt malträtiert und Ronaldo ihm dafür den Ball in den Rücken geworfen hatte.

Sevilla spielte sehr verhalten, mit vielen Fehlern und ohne Tempo, Real, ab der 75. Minute ohne Kroos, war den Big Points an der Tabellenspitze nahe. Doch dann schwangen sich die Hausherren, angetrieben von den Einwechselspielern, zu einem Endspurt auf, den man nicht mehr für möglich gehalten hätte. Zunächst köpfte Ramos - gerade er! - eine gefährliche Freistoßflanke von Joker Sarabia wuchtig ins eigene Netz (85.), dann überwand Joker Jovetic, gerade erst von Inter Mailand ausgeliehen, nach einem Ballverlust von Benzema mit seinem Fernschuss den schlecht postierten Navas (90.+2).

Und siehe da: Die Primera Division ist wieder spannend! Sevilla liegt bei einem mehr absolvierten Spiel nur noch einen Punkt hinter Real.

jpe