Bundesliga

Meiers harsche Kritik an Wagner: "Damit muss er rechnen"

Dingert entschuldigt sich für Fehleinschätzung

Meiers harsche Kritik an Wagner: "Damit muss er rechnen"

Harsche Kritik von Alexander Meier (li.) an Sandro Wagner.

Harsche Kritik von Alexander Meier (li.) an Sandro Wagner. imago

Dass die rund 43.000 Zuschauer in der Frankfurter Commerzbank-Arena am Freitagabend keinen fußballerischen Leckerbissen zu sehen bekommen sollten, erahnten sie im Duell der Tabellennachbarn Frankfurt und Hoffenheim früh. Schon nach neun Minuten hatte Marco Fabian mit einer grenzwertigen Grätsche TSG-Torhüter Oliver Baumann umgetreten. Schiedsrichter Dingert ließ unverständlicherweise die Gelbe Karte stecken und ebnete damit den Weg zu einer zerfahrenen Partie, in der die Akteure auf dem Platz mehrfach über die Stränge schlugen. Unrühmlicher Höhepunkt war ein Ellbogenschlag von SGE-Verteidiger Abraham gegen Wagner, den Dingert ungeahndet ließ, ja sogar auf Offensivfoul des Hoffenheimer Angreifers entschied. "Das war vielleicht schwer zu sehen für ihn, aber da hat er ganz klar einen Fehler gemacht", sagte der Gefoulte.

Er spielt am Rande der Legalität. Dann, glaube ich, hat jeder Verteidiger dazu auch das Recht.

Alexander Meier über Sandro Wagner
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Wagner musste auch nach dem Abpfiff weiter einstecken, allerdings auf verbaler Ebene. Angesprochen auf Abrahams rüdes Einsteigen erklärte Frankfurts Torjäger Meier das Foul "als nicht verwunderlich". "Wenn er so spielt, muss er auch damit rechnen, wenn er mal einen abkriegt. Er spielt am Rande der Legalität. Dann, glaube ich, hat jeder Verteidiger dazu auch das Recht", befand der 33-jährige SGE-Stürmer. Nachvollziehbar anders bewertete dagegen Wagners Trainer die Aktion. "Natürlich ist er ein Spieler, der Emotionen reinbringt", sagte Julian Nagelsmann, der die besonnene Reaktion seines Stürmers hervorhob. "Wenn ihm mit 95 km/h ein Ellbogen gegen das Jochbein schlägt, muss ich sagen: Hut ab, wie er sich da noch zurückgehalten hat."

Nagelsmann und Kovac geraten aneinander

Wagner vs. Abraham

Diskussionsbedarf: Sandro Wagner (li.) und David Abraham. imago

Die Szene in der 32. Minute war auch der Ausgangspunkt für ein heftiges Wortgefecht der beiden Trainer nach dem Spiel noch auf dem Rasen. Gegenüber dem Schiedsrichter habe er die Aktion des Ex-Hoffenheimers Abrahams "aus menschlicher Sicht grenzwertig" genannt, so Nagelsmann bei "Sky". "Und dann kam mein Kollege (Niko Kovac, d. Red.) und meinte, dass Sandro Wagners Aktionen alle nicht sehr menschlich sind oder irgendwie so etwas. Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Sandro hat heute kein rüdes Foul begangen." Abraham, den er selbst trainiert habe, schätze er eigentlich sehr, sagte der TSG-Trainer. "Diese Aktion ist für mich allerdings völliger Wahnsinn. Das ist kein normales Foul in einem Fußballspiel, das ist mit voller Absicht, mit vollem Risiko ins Gesicht eines Menschen - nicht eines Spielers! - geschlagen."

Dingert wollte "ausgewechselt" werden

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Immerhin habe sich Schiedsrichter Dingert nach der Partie für seine Fehleinschätzung bei ihm entschuldigt. "Der Schiedsrichter hat gesagt, dass ich ihn hätte auswechseln müssen, als Witz", sagte Nagelsmann, der dem Unparteiischen allerdings keinen großen Vorwurf machen wollte. Auch Wagner sagte: "Hut ab. Er hat Mitte der zweiten Halbzeit zugegeben, dass er viel früher hätte Gelb geben müssen. Manche verschwinden und sagen keinen Ton, er gibt das wenigstens zu." Einmal hatte Dingert allerdings durchgegriffen und Rot gezeigt - in der 82. Minute gegen Frankfurts Timothy Chandler. Darauf angesprochen meinte der 1899-Stürmer: "Mein Gott, das passiert. Ich hoffe, er wird nicht lange gesperrt."

pau

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim