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Hauptdarsteller Higuain: Juve empfängt Napoli!

11. Spieltag: Roma und Milan wollen profitieren

Hauptdarsteller Higuain: Juve empfängt Napoli!

Macht Wiedersehen Freude? Gonzalo Higuain trifft auf seine alten Kameraden.

Macht Wiedersehen Freude? Gonzalo Higuain trifft auf seine alten Kameraden. picture-alliance

Für 90 Millionen Euro war Higuain in diesem Sommer von Kampanien in den Piemont gewechselt - mit 36 Toren in 35 Einsätzen im Gepäck als souveräner Torschützenkönig der Serie A. Die Rivalität zwischen dem Topklub aus dem Norden Italiens und der Spitzenmannschaft aus dem "Mezzogiorno" ist seither noch stärker als zuvor. Und nur zu gern würden die Neapolitaner Juventus am Samstagabend (20.45 Uhr) ein Bein stellen.

Dagegen spricht die Personalnot im Sturm. Higuain spielt für die anderen, sein Nachfolger Milik fehlt wegen eines Kreuzbandrisses, dessen Vertreter Gabbiadini leistete sich am vergangenen Wochenende einen üblen wie unnötigen Tritt in Crotone und fehlt gesperrt. Was nun, Maurizio Sarri?

Gegen Empoli (2:0) brachte der Trainer unter der Woche den Belgier Mertens als falsche Neun, der auch gleich das Führungstor erzielte - "beflügelt" von Callejon und Insigne. Doch das war gegen Empoli, jetzt geht es gegen Barzagli & Co., gegen die beste Defensive der Serie A.

Hebt sich Higuain die Tore für Neapel auf?

Juve, mit vier Punkten Vorsprung vor dem Kontrahenten im Rennen (24 gegenüber 20, die Roma ist Zweiter mit 22 Zählern), wartet unterdessen seit vier Spielen auf ein Tor ihres Superstars. Higuain hebe sich seine Tore für das Neapel-Spiel auf, heißt es spaßeshalber in Turin. Ein Tor des Argentiniers gegen seinen Ex-Klub würde die Wunden wieder weiter aufreißen lassen, die noch gar nicht richtig verheilt sind.

Der "Alten Dame" fehlen in Paulo Dybala, Marko Pjaca und Patrice Evra durchaus wichtige Kräfte, Higuain wird vorne wohl mit Mario Mandzukic im Duett loslegen. Claudio Marchisio feierte beim 4:1 gegen Sampdoria unter der Woche sein ersehntes Comeback nach einem Kreuzbandriss. Fraglich, ob Massimiliano Allegri ihn gleich von Beginn an bringt. Mario Lemina oder Hernanes könnten neben Sami Khedira und Miralem Pjanic starten.

Noch ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher: Es sieht nicht allzu gut aus für die Gäste, die zuletzt fünfmal in Reihe bei Juventus verloren, vergangene Saison mit 0:1 durch ein spätes Tor von Joker Simone Zaza. Einen Teilerfolg gab es zuletzt im Mai 2011 zu feiern (2:2), einen Sieg im Oktober 2009 (3:2).

Empoli und die 574

Was ist sonst noch los im Schatten des Topspiels? Die Roma gastiert am Sonntagnachmittag (15 Uhr) in Empoli, das beinahe beispiellos harmlos ist. Zwei Saisontore, noch dazu erzielt von Defensivakteuren, zuletzt 574 Minuten ohne Treffer - was soll das werden, zumal auf der Gegenseite der formidable Edin Dzeko momentan trifft, wie er will (zehn Saisontore)? Bonus-Fact: Empoli, das immerhin einstige Knipser wie Alberto Gilardino (34) und Massimo Maccarone (37) in seinen Reihen weiß, wartet seit knapp zehn Jahren auf einen Sieg gegen die Giallorossi.

Milan: Oddo und die Delfine kommen

Der Ligavierte AC Mailand empfängt Delfino Pescara in San Siro. Der Neuling wird vom ehemaligen Milan-Star und Bayern-Profi Massimo Oddo trainiert. Die wochenlang erfolgreichen Rossoneri mussten am Dienstag ein 0:3 beim CFC Genua schlucken. Groß wird also der Hunger auf Erfolg sein. Die älteren Anhänger der Delfine werden sich indes noch an den einzigen Erfolg über den lombardischen Renommierklub erinnern: Am 30. Dezember 1979 sahen sie ein 2:1.

Inter: Alles hängt von Icardi ab

Mauro Icardi

De Boers Lebensretter? Mauro Icardi erzielt die meisten Inter-Tore. picture-alliance

Obschon sich Inter mit einem 2:1 über den FC Turin etwas Luft in Krisenzeiten verschaffte, dreht sich bei den Nerazzurri weiterhin vieles um Trainer Frank de Boer. Der Niederländer steht auf der Abschussliste, wenngleich es von Vereinsseite (Lippen-)Bekenntnisse in seine Richtung gibt ("100 Prozent Rückendeckung"). Die Namen Laurent Blanc und Leonardo kursieren dennoch hartnäckig im Zusammenhang mit einer möglichen Nachfolgeregelung. Am Sonntagabend (20.45 Uhr) kommt es in Genua zum Duell der Ex-Meister mit Sampdoria. Und dabei wird es wohl wieder auf den exzentrischen Mauro Icardi ankommen, der Torino mit einem Doppelpack bezwingen und auf acht Saisontore aufstocken konnte. 13 hat Inter insgesamt erst erzielt.

Inter-Boss Michael Bolingbroke hielt übrigens trotz eines Zehn-Punkte-Lochs zum Ersten Juve am Freitag fest: "Wir haben den Titel noch nicht ad acta gelegt. Absolut nicht."

aho