Bundesliga

Streich kritisiert Trainer-"Überwachung"

Freiburger Trainer warnt vor spanischen Verhältnissen

Streich kritisiert Trainer-"Überwachung"

Die Trainer würden "vorgeführt", kritisiert Freiburgs Coach Christian Streich.

Die Trainer würden "vorgeführt", kritisiert Freiburgs Coach Christian Streich. imago

Bei der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel gegen den SV Sandhausen musste Trainer Christian Streich ungefragt etwas loswerden, was nur indirekt mit dem SC Freiburg zu tun hat. Die Diskussionen um die Schimpftiraden von Bayer-Trainer Roger Schmidt im Spiel gegen Hoffenheim waren für Streich ein Anlass, sich grundsätzlich zu dem Thema zu äußern.

"Wir sind auf dem Kickplatz und da wird auch mal vulgärer gesprochen und da rummst es ab und zu", sagte Streich, der die Schimpfwörter von Schmidt zudem als gar nicht so schlimm empfunden hat. Schmidt sei zwar "kein Kind von Traurigkeit", aber das sei er selbst auch nicht - genauso wenig wie die meisten anderen Kollegen.

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Dass der Leverkusener Coach jetzt "wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird", war für den SC-Trainer Anlass für eine grundsätzliche Kritik, vor allem an den Mikrofonen der Fernsehsender, die direkt auf die Trainerbänke ausgerichtet sind. "Man fühlt sich überwacht und verliert auch ein bisschen die Lust." Für Streich "hat das mit Journalismus nichts mehr zu tun". Die Trainer würden "vorgeführt", in einer Situation, "in der wir unter totaler Anspannung sind".

Spanien müsse ein warnendes Beispiel sein

Streich ist sich sicher, dass das seine Trainerkollegen ähnlich sehen, und will das bei einem der nächsten Treffen auch ansprechen. Spanien müsse ein warnendes Beispiel sein, wo alle nur noch hinter vorgehaltener Hand sprechen. "Die Spontanität und Authentizität wird gekillt", warnte der SC-Coach, der damit aber ausdrücklich nicht zu hemmungslosen Pöbeleien auffordern will.

Daniela Frahm