Der ungläubige und knurrige Blick, als er seine Rückennummer auf der Tafel des vierten Unparteiischen aufleuchten sah. Das unterkühlte Abklatschen mit dem Trainer, als er den Rasen verließ. Der wilde Tritt gegen die rot-weiße Kühlbox vor der Auswechselbank. Alles weit weg. Auch für Hannes Wolf, der Großkreutz noch aus gemeinsamen Tagen bei Borussia Dortmund gut kennt und einzuschätzen weiß. "Das ist sein Naturell", erklärt der Stuttgarter Trainer und versucht das Verhalten seines Spielers von der positiven Seite zu sehen. "In vielen Phasen hilft das."
Gegen 1860 München weniger. Großkreutz hatte von der ersten Minute an Probleme mit dem umtriebigen, schnellen und trickreichen Victor Andrade. Ein Duell, das der Stuttgarter bei allem Fleiß meist verlor. Wie die Konzentration auf sein Spiel, das er mit verschiedenen verbalen Scharmützeln mit den Gegenspielern garnierte. Als sich auch noch Toni Sunjic die Gelbe Karte in einem Zweikampf auf des Kollegen rechter Abwehrseite abholte, war Schluss. "Wir hatten ein bisschen Probleme mit der linken, offensiven Seite der Münchner", sagt der VfB-Coach, der die Gefahr, die schon vorher auf dieser Seite geherrscht hatte, nicht mehr ignorieren konnte und wollte. "Wir wollten mit Florian Klein einen frischen Spieler bringen", fügt der 35-Jährige als Erklärung ebenso hinzu wie die Tatsache, dass "Kevin außerdem schon die Gelbe Karte gesehen" hatte.
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Wolf: "Dass er in dem Moment sauer ist, ist völlig okay"
Die erboste Reaktion seines Profis lässt Wolf weitgehend kalt. "Dass er in dem Moment sauer ist, ist völlig okay. Wenn er länger sauer wäre, würde ich mich wundern." Der Blick in die Social-Media-Auftritte des Rechtsverteidigers, der vorrangig dort seine Gefühlswelt unter Anhänger und Interessierte streut, wird den Coach beruhigt haben.
