Champions League

Bayer belohnt sich nicht - BVB besteht

Champions League, 3. Spieltag

Bayer belohnt sich nicht - BVB besteht

Erst Tor, dann Salto: Pierre-Emerick Aubameyang (li.).

Erst Tor, dann Salto: Pierre-Emerick Aubameyang (li.). imago

Vor dem Spiel in Lissabon war viel über das BVB-Lazarett gesprochen worden. Doch die Verletzungsmisere ließen sich die Dortmunder kaum anmerken. Vielmehr legte der BVB einen guten Start hin und ging früh in Führung - und das äußerst sehenswert: Götze schickte Aubameyang auf die Reise, der im Sechzehner wunderbar per Heber auf 1:0 stellte (9.). Mit der Führung im Rücken zogen sich die Westfalen ein Stück weit zurück und überließen Sporting immer wieder den Ball. Mit dem wussten die Portugiesen nicht so viel anzufangen, auch weil der BVB hellwach in den Zweikämpfen war. Glück hatten die Westfalen, als der slowenische Schiedsrichter Damir Skomina in der 39. Minute auf Foul von Dost an Bürki entschied und aus diesem Grund Coates' Treffer nicht zählte. Der Ausgleich wäre auch nicht verdient gewesen, schon eher das 2:0 von Weigl, der aus der Distanz abgeklärt einnetzte (43.). In Durchgang zwei wollte es Sporting noch einmal wissen, erhöhte die Schlagzahl und schaffte den Anschluss: Der eingewechselte Bruno Cesar drosch einen indirekten Freistoß aus neun Meter wuchtig in die Maschen (67.) und brachte so das Stadion zum Kochen. Der BVB musste nun zittern, weil Lissabon aufdrehte. Spielerisch ging es heiß her, mit Chancen hüben wie drüben - Dost köpfte knapp vorbei (69.), Pulisic traf die Latte (78.). Es war eine echte Reifeprüfung für den BVB, die selbiger letztlich meisterte und sich nun bei sieben Punkten aus drei Spielen über eine exzellente Ausgangsposition freuen darf.

Warschau geht im Bernabeu unter

Einen rasanten Beginn gab es im Parallelspiel zwischen Real Madrid und Legia Warschau. Im Bernabeu wollten sich die Gäste nicht verstecken und spielten vom Anpfiff weg mutig mit. Beinahe hätten sie sich dafür auch belohnt, doch Odjidja-Ofoe traf nur den Pfosten (12.). Auf der Gegenseite machte es Bale dann aber besser: Der Waliser ließ den ehemaligen Bundesliga-Profi Hlousek ziemlich alt aussehen und traf gekonnt ins lange Eck (16.), ehe Jodlowiec Marcelos 14-Meter-Schuss noch entscheidend ins eigene Netz abgefälschte (20.) - 2:0. Dass Legia nicht ganz aus dem Spiel genommen wurde, war letztlich schwachem Abwehrverhalten von Danilo geschuldet, der einen Elfmeter an Radovic verursachte, den der Gefoulte selbst verwandelte (23.). Spannung kam dennoch nur kurzzeitig auf, da der Titelverteidiger über Asensio den Zwei-Tore-Abstand noch vor der Halbzeit wiederherstellte (37.). Nach dem Seitenwechsel verlief das Spiel aus spanischer Sicht dann in "geordneten Bahnen" - Vazquez (68.) und Morata (85.) sorgten schließlich für das standesgemäße 5:1 (68.).

Bayer wacht nach Wiederanpfiff auf und belohnt sich nicht

Mehrfach gegen die Spurs im Pech: Chicharito.

Mehrfach gegen die Spurs im Pech: Chicharito. imago

Zweimal hatte Bayer Leverkusen jeweils eine Führung aus der Hand gegeben und sowohl gegen Moskau als auch in Monaco nicht gewonnen. Gegen die Tottenham Hotspur sollte nun endlich der erste Dreier in der laufenden Champions-League-Saison her, doch dazu kam es nicht. Nach einer etwas zerfahrenen Anfangsphase sahen sich die Leverkusener auf einmal hochmotivierten Engländern gegenüber, denen sie meist nur hinterherlaufen konnten. Bayer durfte am Ende sogar froh sein, dass es mit einem 0:0 in die Pause ging. Das hatten sie der schlechten Chancenverwertung der Nordlondoner zu verdanken, die teils hochkarätige Gelegenheiten ungenutzt gelassen hatten. Nach Wiederanpfiff wendete sich das Blatt, die Elf von Roger Schmidt war aufgewacht und kam nun zu eigenen Möglichkeiten: Pech hatte der agile Chicharito, als der Ball in der 48. Minute nicht mit vollem Umfang die Linie überquerte. Dank Torlinientechnik gab es auch keine Diskussionen darüber. Später hatte der Mexikaner wieder Pech, als sein Kopfball von Rose gerade noch über das Tor gelenkt wurde (58.). Die Schmidt-Schützlinge waren dran, nur wollte der Ball nicht ins Netz, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Tore fielen dennoch keine, weshalb sich Bayer mit dem dritten Remis im dritten Vorrundenspiel abfinden musste.

Akinfeevs bemerkenswerte Serie hat Bestand

Weil ZSKA Moskau im zweiten Spiel der Gruppe gegen den AS Monaco nicht über ein 1:1 hinaus kam, rutschte Bayer nicht auf Platz vier ab. Lange wähnten sich die Russen gegen die Monegassen in Sicherheit, da sie ausgerechnet durch ein Tor der Monaco-Leihgabe Traoré (34.) in Führung gelegen hatten, doch Bernardo Silva sorgte mit einem überlegten Schuss ins lange Eck für das nicht unverdiente Remis aus Sicht der Gäste, die ihre Spitzenposition verteidigten. Damit bleibt eine Serie von Moskaus Keeper Akinfeev bestehen: In seinen letzten 40 Champions-League-Spielen kassierte der Schlussmann mindestens jeweils einen Gegentreffer.

Porto schließt zu Kopenhagen auf

In der Gruppe G hatte Leicester City im heimischen King Power Stadium den FC Kopenhagen zu Gast. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte brachte Mahrez die Hausherren nach Vorarbeit von Slimani in Front (40.). Gegen Ende des ersten Abschnitts kamen die Dänen zwar das ein oder andere Mal gefährlich vor das gegnerische Tor, es fehlte ihnen jedoch an Durchschlagskraft. Gleiches Bild in Halbzeit zwei, Kopenhagen hielt gut dagegen, spielte die Angriffe aber nicht konsequent zu Ende. Somit blieb es bei dem knappen Heimerfolg, womit Leicester nach drei Partien mit voller Punktausbeute von der Tabellenspitze grüßt. Kopenhagen bleibt vorerst auf Rang zwei, jedoch schloss der FC Porto punktemäßig zu den Dänen auf. Die Portugiesen gewannen ihr Auswärtsspiel beim FC Brügge durch einen Last-Minute-Elfmeter-Treffer 2:1. Die Belgier dominierten die Anfangsphase, folglich gingen die Hausherren auch in Führung: Limbombe leitete stark ein, am Ende war es Vossen, der auf kurzer Distanz einschoss (12.). Danach wurden die Gäste stärker, zunächst jedoch ohne zählbaren Ertrag. Mitte der zweiten Hälfte glich erst Layun aus (68.), in der Nachspielzeit zeigte der italienische Referee Tagliavento dann auf den Punkt. André Silva ließ sich diese Chance nicht entgehen, er schoss zum umjubelten Siegtreffer ein (90.+3).

Buffon hält Juventus an der Spitze

In Gruppe H kämpften Olympique Lyon und Juventus Turin (im direkten Duell) sowie der FC Sevilla (bei Dinamo Zagreb) um die Tabellenführung. Durchsetzen konnten sich letztendlich die Italiener, die ihr Auswärtsspiel in Lyon mit 1:0 gewannen und damit ihre Spitzenposition verteidigten. Juventus dominierte den ersten Durchgang, die Gastgeber wiederum lauerten auf schnelle Konter – und hatten plötzlich die Riesenmöglichkeit vom Punkt: Bonucci hatte Diakhaby im Strafraum niedergerungen, doch der bestens aufgelegte Buffon parierte den unpräzisen Strafstoß von Lacazette (36.). Nach der Pause und der Gelb-Roten-Karte für Juves Lemina (54.) drohte die Partie zu kippen. Doch das Team um Nationalspieler Khedira ging durch einen starke Einzelaktion in Führung: Cuadrado nahm von rechts ganz genau Maß – der goldene Treffer (76.)! Parallel nahm der FC Sevilla seine Favoritenrolle beim punktlosen und unheimlich tief stehenden Dinamo Zagreb an. Eine Ballbesitzquote um die 75 Prozent versprach allerdings wenig Spannung. Nach ersten zaghaften Versuchen traf der auffällige Nasri erst in der 37. Minute zur verdienten Führung. Mariano hatte sehenswert vorbereitet. Sevilla schaltete daraufhin einige Gänge zurück, doch die Offensivbemühungen der Kroaten versandeten. So bleiben die Andalusier punktgleich mit Juventus auf Platz zwei.

drm

Spieltagsbilder Vorrunde, 3. Spieltag 2016/17