Bundesliga

Tuchel: Götze wird "unters Brennglas gelegt"

Dortmund: Geduld ist gefragt - auch bei Reus

Tuchel: Götze wird "unters Brennglas gelegt"

"Auf jeden Fall eine Option für die Startelf": Dortmunds Rückkehrer Mario Götze.

"Auf jeden Fall eine Option für die Startelf": Dortmunds Rückkehrer Mario Götze. imago

In Leipzig muss der BVB am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) neben Sven Bender (Knöchelverletzung) und Mikel Merino (Entzündung im Knie) auch auf Reus verzichten. Der Nationalspieler kann nach wie vor nicht am Mannschaftstraining teilnehmen - und wird das offenbar auch in nächster Zeit nicht tun können. Jedenfalls legen das Tuchels Erklärungen nahe.

Bei dem 27-Jährigen (Adduktorenverletzung) sei momentan nur "sehr, sehr, sehr dosiertes Training mit dem Ball" möglich, erklärte Tuchel am Freitag und betonte dann noch einmal: "Alles linear, aber sehr, sehr dosiert, sehr wenig mit dem Ball." Das klang ähnlich wie eine Aussage von Joachim Löw vor der Europameisterschaft, als der Bundestrainer erklärt hatte, Reus könne "derzeit nur geradeaus laufen" und falle deshalb für das Turnier in Frankreich aus.

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Kagawa ist umgeknickt

Tuchel sagte, dass Reus, der laut Klubangaben eigentlich schon Mitte August ins Mannschaftstraining hatte einsteigen sollen, "kein Thema aktuell für den Kader" sei, "auch nicht für die nächste Woche". Fehlen könnte in Leipzig auch Shinji Kagawa, der laut Tuchel umgeknickt sei und sich eine Stauchung im Sprunggelenk zugezogen habe. Eine Entscheidung über einen Einsatz des Japaners sei noch nicht gefallen, so Dortmunds Trainer weiter.

Götze "ist auf jeden Fall eine Option für die Startelf"

Dafür kann Mario Götze auf seinen ersten Einsatz in dieser Saison hoffen. Der Nationalspieler sei "auf jeden Fall mit dabei, er ist auf jeden Fall eine Option für die Startelf", kündigte Tuchel an und nutzte die Gelegenheit, den Umgang von Teilen der Medien und von einigen Experten mit Götze zu kritisieren. Der Rückkehrer werde in der öffentlichen Bewertung "unters Brennglas gelegt". Niemand könne sich vorstellen, wie es sich anfühle, derart intensiv "diskutiert und kritisiert zu werden", meinte Tuchel und stellte fest: "Bei der Kritik werden Grenzen überschritten. Es ist rechtens, einen Spieler auch in der Öffentlichkeit zu kritisieren, aber irgendwann ist auch mal alles gesagt."

Zudem erklärte Tuchel noch einmal, dass Götze vor der Länderspielpause im Verein nicht gespielt habe, weil der 24-Jährige auch aufgrund einer Muskelverhärtung noch nicht richtig fit gewesen sei. Götzes Einsätze mit der Nationalmannschaft gegen Finnland und in Norwegen seien sowohl mit dem Spieler als auch mit Löw abgesprochen gewesen. "Es geht nicht darum, dass die Nationalmannschaft für uns Spieler fit macht", sagte Tuchel und erklärte: "Ich bin sehr froh, dass Mario früh zurückgekommen ist, dass das zweite Länderspiel schon am Sonntag war. Dadurch konnte er seit Dienstag bei uns trainieren. Das hat ihm gutgetan. Ich kann nur immer wieder sagen: Wir brauchen einfach Geduld."

Jan Reinold