Bundesliga

Skripniks Replik auf Lemke: "Muss immer liefern"

Bremen: Wann kommen Pizarro und S. Garcia zurück?

Skripniks Replik auf Lemke: "Muss immer liefern"

Wird sich und seinen Stil nicht ändern: Werder Bremens Trainer Viktor Skripnik.

Wird sich und seinen Stil nicht ändern: Werder Bremens Trainer Viktor Skripnik. Getty Images

Natürlich, sagt Viktor Skripnik, habe er am Sonntag den "Doppelpass" geschaut. Dabei ließ der Werder-Coach unerwähnt, ob er diese Kultsendung regelmäßig sieht oder diesmal nur eingeschaltet hat, weil Willi Lemke beim Debattierklub zu Gast war. Bremens Aufsichtsrat gilt als Förderer und Unterstützer des Trainers - auch wenn dies aktuell nicht so durchklang. Durchaus kritische Begleitmusik hatten Lemkes Einwürfe vor den TV-Kameras, als er zur Lage bei Werder Stellung bezog.

Tenor der Aussagen, die dem kicker-Kommentar der Printausgabe vom letzten Donnerstag ähnelten: Viktor Skripnik müsse nun liefern. "Ich muss immer liefern", sagt Skripnik zu den Lemke-Sätzen. Im Pressegespräch am Montag wird deutlich, dass ihn dieses Thema sichtlich nervt. Der in diesen Momenten gereizte Ukrainer führt noch an, dass es einem "solchen Mann" wie Lemke gestattet sei, diese Meinung zu haben und kundzutun.

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

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Wenn dies geschieht, dann bin ich nicht mehr der Viktor Skripnik.

Werders Trainer auf die Frage, ob er seinen Stil nach der Bayern-Pleite ändert

Nachfrage, ob er nun nicht durch diese öffentliche Stellungnahme eines Mitglieds der Führungsmannschaft bei dem Bundesligisten noch mehr Druck verspüre als ohnehin. Skripnik bemüht sich, alles herunterzuspielen, was am Sonntag die Medien beschäftigte: "Ich habe immer Druck. Ich muss immer liefern – Leistung und Ergebnisse." Und dann betont er noch, dass er und sein Trainerteam inzwischen solche Szenarien gewohnt seien und sie Lehren gezogen hätten, wie sie sich zu verhalten hätten in derartigen kritischen Situationen. "Wir haben unsere Erfahrungen gesammelt, wie wir mit Kritiken leben können."

Es ist die zweite Trainingswoche in der Länderspielpause. "Wir sind ruhig und sachlich geblieben", sagt der 46-Jährige. Entgegen seiner Ankündigung nach der Pleite bei Bayern, als er einen raueren Umgang mit den Profis zur Sprache brachte, hat sich der Fußballlehrer nach eigenen Angaben nicht geändert, was das Verhältnis zu seinen Spielern betrifft. "Ich ändere mich nicht", betonte Skripnhik. "Wenn dies geschieht, dann bin ich nicht mehr der Viktor Skripnik."

Die "brutalen Entscheidungen", die er in Aussicht gestellt hatte, scheinen sich somit nur auf die Rückversetzung der Talente zu beziehen, die in dieser Woche zur U 23 abkommandiert werden, um eine ansprechende Größe des Trainingskaders bei der Bundesliga-Elf zu gewährleisten. Ansonsten wartet der Coach auf die Rückkehr der Nationalspieler, um die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Augsburg sinnvoll fortzusetzen. Sambou Yatabaré und Falou Diagne sind schon aus Afrika zurück, Theodor Gebre Selassie aus Tschechien auch, der Rest wird spätestens am Donnerstag erwartet.

Der Plan mit Gnabry

Momentan wachsen die Befürchtungen, dass die Sorgenkinder Claudio Pizarro und Santiago Garcia nicht fit werden bis Sonntag. "Leider kann ich nicht sagen, wann Pizza zurückkommt", sagt Skripnik. Die Hoffnung sterbe zwar zuletzt, gebraucht er ein geflügeltes Wort, "doch sie wird von Tag zu Tag weniger". Auch zu Wochenbeginn nahm der Peruaner nicht am Mannschaftstraining teil, wie auch der ebenfalls von muskulären Problemen betroffene Argentinier Santiago Garcia, bei dem sich Flüssigkeit im Oberschenkel gesammelt hat, was laut Skripnik auf eine "mehr als komplizierte Verletzung" hindeutet.

Fragezeichen hinter Pizarro und Garcia, begleitet von Vorfreude auf Serge Gnabry. "Ein Spieler seiner Klasse steht jeder Mannschaft gut zu Gesicht", meinte Skripnik, der sich auf den Olympia-Fahrer freut. Wo er den prominenten Neuzugang einzusetzen gedenkt, hat Skripnik noch nicht verraten. Noch habe er ihn nicht im Training gesehen, verweist er auf das Ende der Woche. Zehner oder Linksaußen? Skripnik dazu: "Sein Vater sagt, er ist der geborene Zehner. Ich werde schauen, wenn ich mit ihm gearbeitet habe. Er wird unsere Offensive stärken. Egal, auf welcher Position er agiert."

Hans-Günter Klemm