"Die Jungs können sehr stolz sein", führte ein strahlender Bayer-Coach Schmidt nach dem 2:1 gegen Verfolger Hertha BSC aus. Mit dem Ergebnis ist Leverkusen nicht mehr von Rang drei zu verdrängen. Das bedeutet: In der kommenden Spielzeit sieht sich wieder Europas Elite in der BayArena um. "Es ist eine riesige Erleichterung, dass wir das zwei Spieltage vor Schluss geschafft haben", ergänzte Schmidt gegenüber "Sky". "Es war eine sehr anstrengende Saison. Wir haben eine junge Mannschaft und hatten viele schwierige Phasen. Das ist bemerkenswert. Genauso wie ich mich freue, so freuen sich auch die Spieler. Sie sind total happy."
Mit einem lächelnden Gesicht präsentierte sich auch Torschütze Brandt, der das derzeitige Aushängeschild von Bayer ist. "Wir sind überglücklich", so der 19-jährige Shooting Star, der in sechs aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen getroffen hat. "Zwei Wochen vor Saisonende den dritten Platz klarzumachen, das ist eine sehr gute Leistung. Ich glaube, dass wir uns das verdient haben. Ich glaube schon, dass wir heute ein bisschen feiern werden. Das ist kein Geheimnis. Mehr muss man dazu nicht sagen."
Spielersteckbrief Brandt
Spielersteckbrief Leno
Spielersteckbrief L. Bender
Bayer präsentiert sich wieder als Top-Team
Strahlende Gesichter: Julian Brandt und Javier Chicharito Hernandez. Getty Images
Die grauen Tage in Leverkusen sind längst passé. Die Tage, als Bayer sich mit einem arg ausgedünnten Kader durch die englischen Wochen hangelte, in der Europa League an Villarreal scheiterte und in der Bundesliga sich gen Mittelfeld verabschiedete. Mittlerweile strahlt die Werkself wieder im knalligen Rot: Kapitän Lars Bender ist fit und traf sogar gegen Berlin, der nach Achillessehnenriss endlich auf dem Platz stehende Charles Aranguiz fügt sich nahtlos und ideenreich ins Gebilde mit ein, vorne wirbelt der Angriff um Brandt, Karim Bellarabi, Chicharito & Co.
Spielbericht
Kleinere Rückschläge wie die Verletzungen von Wendell ( Riss der Syndesmose ) oder Yurchenko ( Außenbandriss im linken Knie ), der Magenvirus von Jonathan Tah, der oder der noch nicht ganz bei 100 Prozent stehende Ömer Toprak wirken verkraftbar. Symbolträchtig die Aussage von Coach Schmidt, der erleichtert zugab: "Ich werde nun ganz in Ruhe mit meiner Familie feiern, eine gute Flasche Wein trinken und genießen, dass es jetzt geschafft ist."
Leno: "Wir stehen genau da, wo wir auch hingehören"
Das Selbstbewusstsein ist wieder groß bei Bayer, das sich zum vierten Mal in Folge direkt für die Königsklasse qualifiziert hat - zum fünften Mal in den vergangenen sechs Jahren. Wie groß, das machte Torhüter Leno deutlich: "Die Tabelle lügt nicht. Wir stehen genau da, wo wir auch hingehören." Hinter Fast-Meister Bayern München, hinter den enorm stark aufspielenden Borussen aus Dortmund.
Trägt weiterhin das Bayer-Trikot: Bernd Leno. Getty Images
Apropos Leno: Der 24-Jährige präsentiert sich seit Wochen in Bestform und als potenzieller EM-Fahrer fürs Nationalteam um Bundestrainer Joachim Löw. Zudem zündeten auch die seit langer Zeit andauernden Wechselgerüchte, ob Leno eventuell zu Leipzig, auf die Insel oder Richtung Barcelona wechseln würde, keine Störfeuer.
Umso schöner für Bayer, dass die Vertragsklausel über 18 Millionen Euro mittlerweile verstrichen ist und der Torwart auch kommende Saison in Leverkusen auf dem Feld stehen wird . "Die Champions League ist die größte Bühne. Das hat auch für mich eine große Rolle gespielt", gab Leno ehrlich nach dem Erreichen der Königsklasse zu. "Es ist ganz normal, dass man sich nach fünf Jahren mal Gedanken über etwas Neues macht. Der Mannschaft hat es aber nicht geschadet. Am Ende war es ein guter Ausgang für alle." Für Schmidt, für Brandt, für Leno, für Bayer.
