3. Liga

Fanprojekt Dresden reicht Dienstaufsichtsbeschwerde ein

Nach dem Auswärtsspiel in Magdeburg

Fanprojekt Dresden reicht Dienstaufsichtsbeschwerde ein

Konfrontation in Magdeburg: Polizeikräfte kontra Dynamo-Fans.

Konfrontation in Magdeburg: Polizeikräfte kontra Dynamo-Fans. imago

In seinem neunseitigen Bericht, der am Mittwoch an den DFB, die beiden Vereine, die Polizei in Magdeburg und Dresden, die Landeshauptstadt Dresden sowie das Fanprojekt Magdeburg und die Koordinationsstelle der Fanprojekte weitergereicht wurde, veröffentlichte das Fanprojekt Dresden Ergebnisse detaillierter Auswertungen der Geschehnisse, unter anderem über einen Online-Fragebogen, an dem sich 856 Fans beteiligt hatten.

Die Projektleiter kommen zu dem Schluss: Trotz Dresdner Aufstieg sei der Nachmittag ein negativer Saison-Höhepunkt gewesen. Zu "erheblichen Verfehlungen von Teilen der Dresdner Anhänger" (u.a. Pyrotechnik-Einsatz) sei auch ein "desolates Auftreten von Teilen der Polizei und der Einsatzleitung" festzustellen gewesen. Die Bilanz im Fanbereich nach Recherchen bei Rettungsdiensten und Krankenhäusern in Magdeburg: 150 bis 200 verletzte Fans, darunter viele an gewaltsamen Aktionen nicht beteiligte Anhänger.

Dynamo Dresden - Vereinsdaten
Dynamo Dresden

Gründungsdatum

12.04.1953

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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1. FC Magdeburg - Vereinsdaten
1. FC Magdeburg

Gründungsdatum

22.12.1965

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Die Projektvertreter werfen der Polizei Nötigung, Beleidigung, falsche Verdächtigung und unterlassene Hilfeleistung sowie Körperverletzungen vor - und reichten daher die Dienstaufsichtsbeschwerde ein. Die Kritik geht aber nicht nur gegen die Polizeikräfte, sondern auch gegen die Veranstalter ("Desorganisation des 1. FCM"). Rund 1000 Personen hätten wegen des ausgesprochenen Hausverbots nicht ins Stadion gelangen können und seien pauschal als Störer dargestellt worden.

Schon kurz nach dem Spiel in Magdeburg hatte Dynamo Dresden in seiner Stellungnahme geäußert, "dass ein Teil der Sicherheitsträger nicht deeskalierend agierte, sondern mit der Situation überfordert war und schließlich hunderten friedlichen Fans mit gültigen Eintrittskarten den Zugang zum Stadion verwehrte". Resultat sei ein halbleerer Dynamo-Block gewesen. "Die Aufstiegshelden auf dem Rasen mussten die wichtige Unterstützung aus der Kurve entbehren."

aho

Dresdens Weg zum Aufstieg