Bundesliga

Schlecht gelaunter Guardiola beklagt fehlenden Respekt

Bemerkenswerter Auftritt vor dem Leverkusen-Spiel

Schlecht gelaunter Guardiola beklagt fehlenden Respekt

Beklagte sich über mangelndes Vertrauen der Medien: Bayern-Coach Pep Guardiola.

Beklagte sich über mangelndes Vertrauen der Medien: Bayern-Coach Pep Guardiola. Getty Images

Von Frage zu Frage verschlechtert sich Guardiolas Laune am Freitagmittag. Warum geht er zu Manchester City ? Und was bedeutet das für seine letzten Monate beim FC Bayern? Themen, die Guardiola liebt wie ein Schneemann Wärme.

Über ManCity werde er erst in England Auskunft geben, "ich habe keine Lust, darüber zu sprechen", sagt er mit finsterer Miene. Immerhin: Er traut sich beide Aufgaben zeitgleich zu: Hier ein erfolgreicher Abschluss bei Bayern, dort die Kaderplanung beim Scheichklub. "Ich bin wie eine Frau, ich kann beide Situationen kontrollieren."

Ich bin wie eine Frau, ich kann beide Situationen kontrollieren.

Pep Guardiola über parallele Kaderplanung bei ManCity

Einmal in Fahrt, beklagt Guardiola mangelndes Vertrauen der Medien. "Trainer genießen keinen Respekt mehr, auf der ganzen Welt." Und Fragen über Fußball habe er in seiner Münchner Zeit so gut wie nicht gestellt bekommen. Das ist natürlich Unfug, wie so manches, das der Katalane erzählt. Weil er eben auch nicht alles erzählen darf. Welcher Trainer verrät schon am Tag vor einer Partie die Taktik? Oder gar die Aufstellung? Guardiola nicht, seine Kollegen auch nicht.

Ein Beispiel: Am Tag vor Franck Riberys Comeback in Mönchengladbach schloss der Trainer einen Einsatz des Franzosen aus. Zwei Stunden später stieg dieser in den Bus zum Flughafen. Das konnte Guardiola immerhin plausibel erklären, Ribery habe damals nach der PK im Abschlusstraining überzeugt und sich gut gefühlt, daher die kurzfristige Entscheidung.

Vorfreude auf "eine der besten Mannschaften Deutschlands"

Und Leverkusen? Guardiola freut sich darauf, es gehe gegen "eine der besten Mannschaften Deutschlands". Von Bayer-Trainer Roger Schmidt hat er bekanntlich eine hohe Meinung. Leverkusen bildet den Auftakt in eine knifflige englische Woche mit drei Auswärtspartien. Bei Bayer, dann DFB-Pokal in Bochum, abschließend das Derby in Augsburg.

Zumindest in Leverkusen nicht mitwirken kann Neuzugang Serdar Tasci, der sich im Training eine Gehirnerschütterung zuzog . "Eine gute Verpflichtung, er wird uns helfen", glaubt Guardiola. Erfahren, schnell, gut mit dem Ball, gut im Passspiel, nennt der Trainer die Vorzüge des Innenverteidigers.

Arjen Robben, der das Training am Donnerstag abbrechen musste, soll dagegen einsatzfähig sein. Das gilt auch für Arturo Vidal, um den es zuletzt Gerüchte um Eskapaden im Traingslager in Katar gab: "Er ist stark und bereit, Arturo hat sehr gut trainiert", stärkte er dem Chilenen den Rücken.

Badstuber der einzige gesunde Innenverteidiger

Bleibt die Frage, ob er mit Holger Badstuber als einzig gesundem Innenverteidiger gegen die Leverkusener Tormaschine Chicharito/Stefan Kießling reicht. In der Hinrunde spielte Bayern mit David Alaba und Xabi Alonso zentral hinten und siegte 3:0. Guardiolas Plan lautet, das Spiel wie immer zu kontrollieren und Leverkusen gar nicht erst in die Nähe des eigenen Strafraums kommen zu lassen.

Frank Linkesch