"Jetzt weiß ich, wovon alle reden" - nach dem 6:1-Erfolg in Southampton, zu dem Sturridge zwei Treffer beisteuerte, hatte sich Klopp beeindruckt von den Qualitäten seines Angreifers gezeigt. In der Pressekonferenz vor der Partie hatte der LFC-Coach seinen Schützling noch ungewohnt streng aufgefordert, lernen zu müssen, "was echter Schmerz ist und was einfach nur Schmerz ist".
Eine Woche später steht der Name Sturridge wieder auf der Verletztenliste. Beim 0:2 in Newcastle, der ersten Auswärtsniederlage der Reds unter Klopp, wurde der 26-Jährige in der 62. Minute eingewechselt. Klopp hatte ihn behutsam aufbauen und trotz des starken 59-Minuten-Einsatzes im Ligapokal vier Tage zuvor nicht gleich wieder von Beginn an bringen wollen. Das Unterfangen schlug trotzdem fehl: Sturridge klagte nach dem Spiel über Oberschenkelprobleme. Untersuchungen ergaben am Mittwoch eine Zerrung - die dritte Verletzung des englischen Nationalspielers seit Klopp an der Anfield Road übernommen hat. Die ersten sieben Spiele unter dem neuen Coach verpasste er wegen einer im Training erlittenen Knieverletzung, hinzu kam eine Blessur am Fuß.
Sturridge wird auch diesmal einige Wochen ausfallen und damit aller Voraussicht nach die in England gewohnt ereignisreiche Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel verpassen. Seit seinem Wechsel nach Liverpool im Januar 2013 hat er nur etwa die Hälfte der möglichen Pflichtspiele bestritten. In 47 Premier-League-Einsätzen erzielte er 37 Tore. Eine beeindruckende Quote. Dass Sturridge vom Potenzial her einer der besten Angreifer der Liga ist, ist unbestritten - dass er der verletzungsanfälligste ist wohl aber auch.
Der neuerliche Ausfall ist für Klopp umso bitterer, als dass Offensiv-Stütze Coutinho weiter wegen Oberschenkelproblemen ausfällt und Sturmtank Christian Benteke in Newcastle einmal mehr Zweifel daran aufkommen ließ, dass er der richtige Spieler für den von Klopp anvisierten Fußball ist.