Von der "zweiten bis zur 94. Minute" habe er ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen, versicherte Thomas Tuchel. Logisch, dass er ganz konkret die Anfangsminute in seinem lobenden Rückblick ausließ, als Mats Hummels einen Elfmeter verschuldete und Krasnodar das Tor des Tages gelang, das der BVB auch wegen dreier Aluminiumtreffer nicht kontern konnte. Festzuhalten bleibt damit: Erstmals im 24. Pflichspiel unter Tuchel bleib der ansonsten meist so offensiv-gewaltig aufspielende BVB ohne eigenen Treffer.
Ein "kleines Problem mit der Effektivität" beklagte daher auch Sportdirektor Michael Zorc; trotz drückender Überlegenheit brachten die Dortmunder den Ball nicht im Tor unter. Für eine Besserung im Treffen mit dem VfB Stuttgart am Sonntag stehen mindestens drei Gründe. Erstens: Pierre-Emerick Aubameyang. Zweitens: Marco Reus. Drittens: Shinji Kagawa. Das Offensivtrio machte die Tour nach Russland gar nicht erst mit, doch zu erwarten ist, dass alle drei gegen Stuttgart wieder auf dem Platz stehen werden.
Frische und Fitness vorausgesetzt, wird gegen den Tabellen-16. aus Stuttgart, der mit 31 Gegentreffern die schwächste Defensive der Liga stellt, Marco Reus wieder im Fokus stehen. Der Nationalspieler blühte zuletzt mit fünf Treffern in den jüngsten vier Bundesliga-Begegnungen wieder auf; zuvor hatte ihn ein Faserriss im Adduktorenbereich gestoppt, erlitten im Europa-League-Spiel in Qäbälä.
Versetzt Reus die anfällige VfB-Abwehr in Angst und Schrecken?
Mit seiner Schnelligkeit und seinen oft unwiderstehlichen Tempo-Dribblings ist Reus neben Top-Schütze Pierre-Emerick Aubameyang natürlich bestens geeignet, eine anfällige Abwehr wie die des VfB in Angst und Schrecken zu versetzen. Am Sonntag will er seine zuletzt starke Form bestätigen. Und beim letzten Aufeinandertreffen im Februar in Stutttgart hatte Reus mit seinem Treffer zum 3:1 für die Entscheidung zugunsten der Schwarzgelben gesorgt.