2. Bundesliga

Streich: "Effenberg ist ein Mann, wir sind auch Männer"

Freiburgs Coach fällt es "nicht schwer", über Fußball zu reden

Streich: "Effenberg ist ein Mann, wir sind auch Männer"

Empfängt mit seinen Freiburgern den SC Paderborn und Stefan Effenberg: Trainer Christian Streich.

Empfängt mit seinen Freiburgern den SC Paderborn und Stefan Effenberg: Trainer Christian Streich. imago

Christian Streich ist ein emotionaler und reflektierter Mensch. Klar, dass ihn auch die Pariser Tragödie umtrieb. Rund zehn Minuten sprach er auf der Pressekonferenz am Freitag über die Terroranschläge - mit einer klaren Haltung: Die Vorfälle dürften niemanden überraschen, denn: "Jahrzehnte wird Krieg geführt. Nicht nur von Ländern im Nahen und Fernen Osten, sondern auch von westlichen Ländern." Nun komme die Gefahr eben mehr und mehr nach Europa. Dass Nationen wie Deutschland nicht vom Terror betroffen seien, "das ist ein verheerender Trugschluss gewesen". Und: Die französische Hauptstadt sei nicht weit entfernt - "ungefähr so weit wie von hier nach Köln". Seine persönliche Meinung habe er auch seinen Spielern mitgeteilt. "Ich habe gesagt, seid wachsam und vorsichtig, passt auf in euren Urteilen und probiert, es differenziert zu betrachten."

Als ein Reporter fragte, ob es schwer falle, dieser Tage über Fußball zu sprechen, schüttelte Streich den Kopf, zuckte leicht mit den Schultern und sagte lapidar: "Es fällt nicht schwer. Man redet über das andere und man redet über Fußball."

Auch dies tat Streich in der Medienrunde. Eine halbe Stunde nahm er sich Zeit, die derzeit so klein anmutenden Fragen des Fußball zu beantworten. Paderborn, der Gegner am Sonntag, sei "natürlich auf Augenhöhe", so Streich. Mit Effenberg hätten die Ostwestfalen wieder in die Spur gefunden: "Das spricht ja für sich: vier Spiele, acht Punkte", erklärte der 50-Jährige.

Dass Effenberg eine gewisse Ausstrahlung am Spielfeldrand habe, sei unstrittig. Zu hoch wolle er dies aber auch nicht hängen. "Stefan Effenberg ist ein Mann. Und wir sind ja auch irgendwie Männer", sagte er und fügte - "nicht dass Sie das falsch verstehen" - noch an: "Wir könnten ja auch Frauen sein, aber wir sind jetzt halt Männer." Und ihren Mann soll seine Elf am Sonntag im Schwarzwald-Stadion auch stehen. Trotz des Terrors, trotz der aufbrandenden Sicherheitsdebatte.

lei

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