Nur sieben Tore in acht Spielen, so viel wie Hannover 96 markiert hat und nur einen Treffer mehr als die sparsamen Ingolstädter, die aus wenig viel gemacht haben und mit dieser mageren Ausbeute immerhin die doppelte Anzahl an Punkten geholt haben.
Noch läuft es nicht im Angriff der Norddeutschen, die die komplette Besatzung ausgetauscht haben: Selke weg, di Santo weg, Petersen auch. Anfangs wussten die Nachfolger zu überzeugen, doch nun sind die drei Stürmer, die als Ersatz geholt worden sind, in dem allgemeinen Tief versunken. Es liegt nicht ausschließlich an ihnen, sondern ist begründet im ungenügenden Offensivspiel ohne Ideen und Inspiration. kicker online analysiert die drei Kandidaten.
Spielersteckbrief Pizarro
Spielersteckbrief Johannsson
Spielersteckbrief Ujah
Bundesliga - 8. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Werder Bremen - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.02.1899
Vereinsfarben
Grün-Weiß
Claudio Pizarro: Der "Messias" braucht Zeit und Unterstützung
Gut ein Monat ist es her, wie ein Messias wurde der Heimkehrer empfangen. Eine riesige Euphoriewelle in Bremen, zumal der Peruaner bei seinem ersten Einsatz sofort die Vorlage zum Siegtreffer Ujahs beisteuerte. Doch das war es auch schon. 185 Spielminuten insgesamt bei fünf Einsätzen für den mit 176 Toren besten Torschützen der Liga aus dem Ausland ohne Ertrag: kein Tor mehr, kein Assist mehr, kaum Torgefahr, kicker-Note: 4,33.
Unübersehbar ist die noch ungenügende körperliche Fitness, nicht verwunderlich, weil der am Samstag 37 Jahre alt gewordene Oldtimer im Sommer allein trainiert hat und keine Vorbereitung absolviert hat. "Die Länderspiele werden ihm gut tun", erhofft Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin einen positiven Effekt von der strapaziösen Reise nach Südamerika, die der Volksheld in dieser und der nächsten Woche absolviert. Die Kollegen haben unterdessen "Pizza" ihre Unterstützung zugesagt. Wie zum Beispiel Philipp Bargfrede, der ausdrücklich von einer Hilfestellung für den Star spricht: "Er kann uns nicht im Alleingang nach oben schießen."
Anthony Ujah: Der Rakete zeigt sich selbstkritisch
Der Nigerianer startete wie eine Rakete. Zwei Tore in den ersten Spielen, dazu eine Vorbereitung. Doch nun schwächelt auch der Ex-Kölner, weil er auch nicht die passenden Bälle bekommt und sich so kaum in Szene setzen kann. In allen acht Saisonspielen am Ball, weist der Spieler, der am nächsten Mittwoch 25 Jahre alt wird, noch den besten Notenschnitt von allen Angreifern auf - 3,25. Was zeigt, dass er sich bemüht, dass er arbeitet und sich nicht hängen lässt.
Als "nicht gut", hat Ujah in einem Interview der Kreiszeitung Syke seine Entwicklung bei seinem neuen Arbeitgeber beschrieben und versprochen, dass er aus dem Tief herauskommen möchte: "Jeder muss arbeiten." Dass er nicht zum Kader der Nationalelf zählt, die in diesen Tagen in Belgien Spiele gegen die DR Kongo und den Kamerun absolviert, sieht er als förderlich an. Ujah freut sich über das freie Wochenende: "Meine ersten freien Tage seit dem Sommer, ich kann es gebrauchen."
Aron Johannsson: Noch der bessere Partner für Ujah
Zuletzt fehlte der Amerikaner, der daher auch die Länderspielreise mit dem US-Team absagen musste, wegen Problemen an den Adduktoren. Für die Partie gegen Bayern war er nun wieder eingeplant, doch seine Zwangspause verlängert sich, wie am Mittwoch Torsten Frings, der Skripnik-Assistent, mitteilte: "Es ist bitter für uns, weil sich Aron gerade gut eingelebt hat. Wir gehen davon aus, dass er länger ausfällt." Johannsson ist nach Berlin zu einem Spezialisten gereist, der seine Beschwerden an der Leiste untersuchen soll. In den nächsten Tagen erwarten die Bremer eine genaue Diagnose bei dem Sorgenkind. Der Strafraumspieler hat bisher sechs Spiele absolviert, ist einmal ein- und fünfmal ausgewechselt worden.
Zwei Tore sind eine einigermaßen akzeptable Bilanz für den 24-Jährigen, der die berühmte Rückennummer 9 trägt. Sein Notenschnitt liegt im mittleren Bereich: 3,67. Als Partner von Ujah hat sich Johannsson bewährt, momentan ist er jedenfalls die bessere Ergänzung als Pizarro.
