Bundesliga

Gladbach siegt in der nordischen Kombination

Neuformierte Fohlen-Abwehr hält auch dank Nordtveit

Gladbach siegt in der nordischen Kombination

Half in Stuttgart in der Innenverteidigung aus: Havard Nordtveit (hier gegen Timo Werner).

Half in Stuttgart in der Innenverteidigung aus: Havard Nordtveit (hier gegen Timo Werner). Imago

Einen Begriff, der für gewöhnlich mit dem Wintersport in Verbindung gebracht wird, übertrug Gladbach am Samstag in Stuttgart auf den Rasen. Die Fohlen versuchten sich in der nordischen (Abwehr-)Kombination - und siegten. Was Havard Nordtveit, kurzfristig als Innenverteidiger aufgeboten, nicht überraschte. "Mit drei Skandinaviern in der Viererkette kann nichts schiefgehen", scherzte er nach der Partie. Der Norweger und seine Kollegen Oscar Wendt (Schweden) sowie Andreas Christensen (Dänemark) zitterten, fighteten, warfen sich in die Zweikämpfe und halfen - auch dank der nötigen Portion Glück - mit, den Sieg über die Zeit zu retten. Neun Torchancen erspielten sich die Schwaben, doch die Abwehr der Fohlen hielt in letzter Instanz stand. "Ein paar Spiele zuvor hätten wir solche Spiele wie heute verloren", sagte Nordtveit, der erst zwei Stunden vor Anpfiff erfahren hatte, dass er in die Innenverteidigung rücken sollte.

Mit sechs Punkten aus den vergangenen beiden Spielen gehen die Borussen aus der "Englischen Woche" heraus und springen damit auf Rang 14. Das sorgt vor der kommenden Herkulesaufgabe in der Champions League gegen Manchester City (Mi., 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) für einen weiteren Schuss Selbstvertrauen. "Solche Spiele zu gewinnen", betonte der Norweger nach dem schwer erkämpften Dreier beim VfB, "ist ein besseres Gefühl als 3:0 oder 4:0 zu siegen." Nordtveit liebt diese kampfbetonten Duelle, die bis zum Schluss spannend bleiben und höchste Konzentration und Aufmerksamkeit erfordern.

Spielersteckbrief Nordtveit
Nordtveit

Nordtveit Havard

Bor. Mönchengladbach - Vereinsdaten
Bor. Mönchengladbach

Gründungsdatum

01.08.1900

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Dass es am Ende zum Erfolg gereicht hat, ließ Nordtveit nach dem Abpfiff aufatmen; schließlich hatte er in der 40. Minute den Strafstoß zum Anschlusstreffer verursacht und die Hausherren so zurück in die Partie geführt. Gladbach und die Elfmeter - es bleibt ein leidiges Problem. Bereits zum achten Mal zeigte der Schiedsrichter wettbewerbsübergreifend im Gladbacher Strafraum auf den Punkt.

Diese Geschenke sollten sich nach dem "Elfer-Dreier" von Sevilla (Endstand 0:3) beim nächsten Champions-League-Auftritt gegen Manchester City am Mittwoch aber nicht wiederholen. Die Fohlen sehen sich gegen die Engländer als Underdog, mit dem Heimvorteil im Rücken aber nicht chancenlos. Sie wollen natürlich punkten. Dafür aber gilt: Am besten wieder mehr Tore erzielen als Elfmeter verursachen.

Georg Holzner

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - Bor. Mönchengladbach