Bundesliga

Breitenreiter erinnert an Vorsaison - und wirbt um Zeit

Angreifer Huntelaar: "Das tut weh" - Rückfall in alte Zeiten?

Breitenreiter erinnert an Vorsaison - und wirbt um Zeit

Konsterniert: Johannes Geis (li.), Klaas-Jan Huntelaar waren nach der Pleite in Wolfsburg bedient.

Konsterniert: Johannes Geis (li.), Klaas-Jan Huntelaar waren nach der Pleite in Wolfsburg bedient. imago

Da gab es wenig zu deuteln. Der Wolfsburger Sieg, daran bestand kein Zweifel, war vollauf verdient. Gerade in der ersten Halbzeit zeigte der VfL seinen Gästen von Schalke 04 die Grenzen auf. Die Knappen gewährten ihrem Gegner Geleitschutz und kamen kaum einmal in die Zweikämpfe. Vom forschen und unterhaltsamen Offensivfußball der ersten beiden Partien im DFB-Pokal gegen Duisburg (5:0) und zur Saisoneröffnung in Bremen (3:0) war nichts zu sehen. Vielmehr erinnerte die Leistung der ersten 45 Minuten an die dürftige Vorsaison. "In den ersten 20 Minuten", sagte Breitenreiter schonungslos, "fehlte alles. Das war unterirdisch."

Auch Klaas-Jan Huntelaar wollte nichts beschönigen und stellte fest: "Die erste Halbzeit war nicht aggressiv genug. Wir waren zu weit weg von den Gegenspielern. Da hat Wolfsburg das Spiel kontrolliert." Folgerichtig gingen die Niedersachsen durch Bas Dost in Führung (17.).

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Wir vergessen immer schnell, was noch vor ein paar Monaten hier los war.

S04-Trainer André Breitenreiter

Erst Mitte des ersten Abschnitts steigerte sich Schalke, Huntelaar hatte den Ausgleich auf dem Fuß, bugsierte den Ball in Rücklage aber über das Gehäuse von VfL-Schlussmann Koen Casteels (29.). "Nach der Pause war es besser", analysierte Huntelaar, "da waren wir dran. Da hatten wir eine gute Phase. Aber dann fällt das 2:0 und das 3:0 für den VfL. Das tut natürlich weh." Binnen kürzester Zeit enteilte Wolfsburg durch die Tore von Ricardo Rodriguez (59.) und Timm Klose (61.) - die Partie war frühzeitig vorentschieden.

Geduld auf Schalke? Ein knappes Gut

Für Breitenreiter war es die erste Niederlage an der Seitenlinie von Königsblau. Dass das 0:3 daher besonders schmerzt, wollte der 41-Jährige nicht verhehlen. Trotzdem war ihm daran gelegen, um Zeit für seine Arbeit und seine Mannschaft zu werben. "Wir vergessen immer schnell, was noch vor ein paar Monaten hier los war. Letzte Saison war ein Mentalitätsproblem da", rief Breitenreiter mit Recht in Erinnerung.

Unter seiner Ägide hat Schalke tatsächlich gute Ansätze gezeigt. Das Team schien auf dem Weg der Besserung. Den Nachweis, alte Zeiten endgültig hinter sich gelassen zu haben, müssen die Gelsenkirchener aber noch erbringen. Angesichts des Umbruchs sagte Breitenreiter: "Das braucht Zeit." Doch Geduld, das dürfte auch der Coach wissen, ist im Schalker Umfeld ein knappes Gut.

lei