Bundesliga

Rausch: Für Schuster eine "Win-win-Situation"

Darmstadt: "Echter" Neuzugang bei den Lilien

Rausch: Für Schuster eine "Win-win-Situation"

Auf nach Darmstadt: Konstantin Rausch.

Auf nach Darmstadt: Konstantin Rausch. imago

Aus dem Trainingslager in Klosterreichenbach berichtet Julian Franzke

"Konstantin ist ein schneller, wendiger Spieler, in den wir große Hoffnungen setzen. In Hannover hatte er unwahrscheinlich gute Jahre, da war ich ein bisschen ein Fan von ihm. Anschließend in Stuttgart funktionierte es für ihn leider nicht so, aber ich glaube schon, dass wir ihn wieder in die Spur kriegen können und er an seine früheren Leistungen anknüpfen kann", erklärt Schuster. Der Coach schätzt zudem die Flexibilität des erfahrenen Bundesligaprofis (175 Einsätze), der auf der linken Abwehrseite, aber auch links offensiv agieren kann: "Konstantin verschärft den Konkurrenzkampf bei uns. Ich glaube, dass er eine ganz wichtige Größe sein wird. Wir müssen ihn an unsere defensiven Automatismen gewöhnen, die er aber schnell drinhaben wird."

Die kurze Vertragslaufzeit von nur einem Jahr lässt darauf schließen, dass Rausch die Lilien durchaus als Sprungbrett betrachtet, um sich mit guten Leistungen wieder bei größeren Klubs in den Fokus zu spielen. Schuster spricht deshalb von einer "Win-win-Situation". Beim VfB Stuttgart besaß der auf dem Abstellgleis gelandete Rausch noch einen Vertrag bis 2016. Zu den Lilien wechselt er ablösefrei, nicht ausgeschlossen, dass der VfB zudem einen Teil des Gehalts übernimmt.

Noch nichts geklärt bei Diaz und Noveski

Die Rausch-Verpflichtung bedeutet übrigens nicht, dass das Interesse an Junior Diaz erloschen ist. "Junior ist flexibel einsetzbar und kopfballstark", weiß Schuster um die Qualitäten des Costa Ricaners, der nicht nur auf der linken defensiven Außenbahn, sondern auch als Innenverteidiger spielen kann. Aktuell nimmt der 31-Jährige jedoch am Gold Cup teil (7. Juli bis 26. Juli). Seinen auslaufenden Vertrag in Mainz verlängerte er nicht.

Weiterhin Hoffnung gibt es auch, dass Nikolce Noveski mit seiner Routine und Erfahrung das Abwehrzentrum verstärkt. Nach dem Urlaub des Mazedoniers hat es ein weiteres Gespräch gegeben, nicht das letzte, "der Ausgang ist offen", sagt Schuster. Da der Vertrag des 36-Jährigen in Mainz nicht verlängert wurde, wäre auch er ablösefrei.

Morgenstund hat Gold im Mund: Schuster bittet früh zum Training

Malerische Kulisse: Darmstädter in Klosterreichenbach.

Malerische Kulisse: Darmstädter in Klosterreichenbach. imago

Im Trainingslager in Klosterreichenbach (Schwarzwald) wird derweil fleißig trainiert. Da die Mannschaft schon am Sonntagabend ihr Quartier in 1025 Metern Höhe auf dem Schliffkopf bezog, konnte Schuster am Montagmorgen bereits um sieben Uhr die erste (Lauf-)Einheit ansetzen. Zu den weiteren Einheiten am Vormittag und am Nachmittag fuhr die Mannschaft in Kleinbussen ins rund 20 Kilometer weit entfernte und 500 Meter tiefergelegene Klosterreichenbach.

Eine derartige Distanz zwischen Teamhotel und Trainingsplatz ist zwar ungewöhnlich, Schuster sieht darin aber kein Problem, zumal er die Gegebenheiten vor Ort aus dem letzten Jahr noch gut kennt. "Wir finden im Hotel und auf dem Platz sehr gute Bedingungen vor. Warum sollten wir also groß etwas anders machen und zum Beispiel nach Österreich fliegen? Das wäre nicht Darmstadt 98. Wir fahren von Darmstadt aus innerhalb von eineinhalb Stunden in Kleinbussen hierher, fühlen uns sehr wohl und kriegen fast jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Das hat uns auch im letzten Sommer etwas zu der Form verholfen, mit der wir in der 2. Liga bestehen konnten. Auf diesen Effekt hoffen wir auch in der neuen Saison."

Pausieren muss zunächst Marcel Heller. Den Flügelflitzer plagen schon seit der vergangenen Woche Probleme im linken Knie, bisher trainierte er trotz der Schmerzen. Nach der Laufeinheit am Morgen fuhr er jedoch zurück nach Darmstadt, um sich näher untersuchen zu lassen, die Schmerzen sollen schließlich kein Dauerzustand sein. Nachmittags war er bereits wieder zurück und verfolgte die Einheit am Rand des Trainingsplatzes.

Hundertprozentige Klarheit gibt es allerdings noch immer nicht. Entweder handelt es sich um eine Sehnenreizung oder um eine Schleimhautfalte, die durch die Reibung zwischen zwei Knochen die Schmerzen verursacht. Am Dienstag soll eine weitere Untersuchung endgültigen Aufschluss geben. Ein längerer Ausfall scheint nicht zu drohen, schnellstmöglich will Heller auf dem Platz wieder mitmischen.