Bundesliga

Neuruppin: Auch Skripnik quält sich

Bremen: Cheftrainer nimmt den Kampf gegen die Pfunde auf

Neuruppin: Auch Skripnik quält sich

Pfunde abtrainieren vor malerischer Kulisse: Torsten Frings und Viktor Skripnik.

Pfunde abtrainieren vor malerischer Kulisse: Torsten Frings und Viktor Skripnik. imago

Aus dem Bremer Trainingslager in Neuruppin berichtet Hans-Günter Klemm

Gleich nach der Ankunft in der Mark Brandenburg hatte Viktor Skripnik angesprochen, was seine Schützlinge erwartet. "Meine Leute müssen sich in den nächsten Tagen schön quälen", sagte der Cheftrainer bei Werder Bremen nach dem ersten Training im Volksparkstadion in Neuruppin angesichts der schweißtreibenden Temperaturen. Skripnik weiter: "Ich weiß, dass es weh tun wird. Doch es ist nun mal kein Wunschkonzert. Wir wollen vom Start weg fit und bereit sein, wir wollen uns gleich bestens präsentieren."

Dafür ist eine gute Grundlage erforderlich. Im so genannten Lauftrainingslager am Neuruppiner See soll die Basis gelegt werden. Skripnik kennt kein Pardon. Beim Vormittagstraining am Freitag ließ er nach Stabilisations- und Koordinationsübungen in einer fast einstündigen Spielform über dem gesamten Platz seine Profis laufen und schuften. Ein Einsehen hatte der Ukrainer dennoch: Die Einheit am Nachmittag wurde nach hinten verlegt und beginnt nun statt um 16 Uhr erst um 17.30 Uhr. In der Hoffnung, dass sich die Temperaturen etwas abgekühlt haben werden.

Die erste Sektion des dreiteiligen Tagesprogramms lief hingegen programmgemäß bereits um 7.30 Uhr über die Bühne: Laufeinheit am See entlang. Eine gut vier Kilometer lange Strecke an der Promenade, die auch kaum Schatten spendete. Dabei stieg die Quecksilbersäule selbst zu dieser frühen Uhrzeit schon auf 20 Grad Celsius an.

Überraschung bei dem Morgenprogramm: Aus dem Trainerteam machten der Chef persönlich und sein Assistent das Aufwärmen mit. Skripnik und Torsten Frings schlossen sich der Laufgruppe an und gerieten gehörig ins Schwitzen. Nach dem Sommerurlaub, in dem das Duo den Kampf gegen das Gewicht eindeutig verloren hatte, wollen die Sportlehrer in Neuruppin auch die zulegten Pfunde wieder loswerden.

Vor allem Skripnik ging also mit gutem Beispiel voran. Der Ukrainer, der einen leichten Bauchansatz nicht mehr verheimlichen kann, quälte sich beim morgendlichen Jogginglauf. Ob er dies an jedem Tag des bis zum Dienstag dauernden Camps in Brandenburg wiederholen wird, ist noch offen.

In der Fontane-Stadt Neuruppin fühlten sich die Norddeutschen sehr wohl. Auf Luxus legt Skripnik dabei keinen Wert. Als ihm Fragen nach dem Quartier gestellt wurden, reagierte er forsch. "Das Hotel ist nicht so wichtig. Wichtig sind die Bedingungen auf dem Platz. Wir können hier vernünftig arbeiten." Dabei stört es die Bremer keinesfalls, dass der Sportkomplex einen Namen trägt, der normalerweise auf dem Index an der Weser steht. "Volksparkstadion", wie seit Mittwoch wieder die Heimstätte des Erzrivalen Hamburger SV heißt.