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Der italienische Regisseur beginnt die Trainer-Karriere
Wenn man an den italienischen Fußball der jüngeren Vergangenheit denkt, dann taucht neben Abwehr-Ikonen wie Paolo Maldini, Fabio Cannavaro oder Alessandro Nesta und der Roma-Ikone Francesco Totti oder der Juve-Legende Gianluigi Buffon vor allem ein Name auf: Andrea Pirlo. Der Regisseur war ein Meister seines Fachs, er streichelte den Ball, die Kugel gehörte irgendwie zu seinen Füßen. Bilder aus seiner Karriere ... Getty Images
Seine Sporen im Profifußball verdiente sich der junge Andrea Pirlo bei Brescia Calcio, von 1994 bis 1998 kickte der Mittelfeldmann für den Fahrstuhlverein: Der damals schon mit seinen langen Haaren bekannte Pirlo pendelte zwischen Serie A (1994/1995, 1997/1998) und Serie B (1995 bis 1997). Sein Startschuss: Am 21. Mai 1995 feierte der damals gerade 16-Jährige sein Debüt in der Serie A - eine Sondergenehmigung machte den Einsatz für Stammklub Brescia möglich. Getty Images
Es folgte der persönliche Aufstieg Richtung Inter Mailand. Bei den Nerazzurri, die 5,5 Millionen Euro (!) zahlen mussten, konnte sich der damals 19-Jährige nicht durchsetzen. Er wurde vielmehr nach Reggina und Brescia ausgeliehen. Sein Problem: Als Jahrhundert-Talent gefeiert, wirkte der Techniker mit 1,75 Meter Größe und 67 Kilogramm schmächtig, nicht schnell genug, nicht robust genug. Getty Images
Bei der U-21-EM in der Slowakei führte Andrea Pirlo den als "Azzurrini" bezeichneten italienischen Nachwuchs dann allerdings als Kapitän zum Titel. Im Finale wurde damals Tschechien mit 2:1 besiegt. Mit dabei im Team: der spätere Roma-Keeper Morgan de Sanctis, Milan-Ikone Gennaro Gattuso oder Inter-Legende Cristiano Zanetti. Trainer der U 21: Marco Tardelli. Getty Images
So recht wusste der bescheidene Andrea Pirlo am 4. Juni 2000 in Bratislava nicht mit seinem ersten großen Erfolgserlebnis umzugehen, er wirkte mit der Trophäe in der Hand etwas verloren. Das sollte sich aber ändern... Getty Images
Jetzt aber: Pirlos Talent weckte erneut Begehrlichkeiten - ausgerechnet bei Inter-Nachbar und Erzfeind Milan! Den Rossoneri war der Ideengeber ganze 18 Millionen Euro wert. Nach einem durchwachsenen Auftaktjahr schaffte Pirlo 2002 den Durchbruch, bei scheinbar übermächtiger Konkurrenz. Coach Carlo Ancelotti hatte die geniale Idee: Er stellte den etwas langsamen Offensivmann als "Staubsauger" und Aufbauspieler vor die Abwehr. Übersicht, Technik und Ballsicherheit kamen endlich auf hoher Ebene zur Geltung. Getty Images
Seine Stärke und Treffsicherheit bei Standards, das wohl größte Aushängeschild in Pirlos Karriere, waren schon damals ein großes Plus für seine Startelfberufungen. Dass sich der Jungspund bis hin zu einem Weltklasse-Regisseur entwickelte, lag auch daran, dass hinter ihm Stars wie Paolo Maldini (links) aufpassten und Pirlo den nötigen Rückhalt verliehen. Getty Images
Mit Cafu (2.v.l.), Gennaro Gattuso (3.v.l.), Kapitän Paolo Maldini (Mitte) oder Clarence Seedorf (3.v.r.) feierte Andrea Pirlo schließlich am 28. Mai 2003 im Old Trafford seinen ersten Champions-League-Titel. Mit 3:2 im Elfmeterschießen setzten sich die Rossoneri gegen Juventus durch - Pirlo wurde nach 71 Minuten ausgewechselt. Getty Images
Es ging weiter mit dem Gewinn der Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Der damalige FIFA-Präsident Joseph S. Blatter reicht hier Anführer Andrea Pirlo die Hand. Zuvor hatte dieser mit Milan auch 2004 seinen ersten Scudetto in der Serie A gewonnen. Getty Images
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Andrea Pirlo längst festgespielt - bei Milan und in der italienischen Nationalmannschaft. Aus beiden Teams war der stille Regisseur, Il Maestro, längst nicht mehr wegzudenken. Zitate von Mitspielern wie von Torhüter-Legende Gianluigi Buffon unterstrichen dies: "Als ich ihn das erste Mal spielen sah, dachte ich: 'Gott existiert'! Weil es einfach unverschämt ist, wie gut er ist." Getty Images
Bei der WM 2006 in Deutschland sollte sich das alles endgültig bewahrheiten: Die Squadra Azzurra um Ideengeber Andrea Pirlo setzte sich in Gruppe E mit sieben Punkten gegen Ghana, die USA und Tschechien durch, ehe im Achtelfinale das knappe 1:0 gegen Australien und im Viertelfinale das 3:0 gegen die Ukraine folgten. Es ging ins nervenzerreißende WM-Halbfinale gegen Gastgeber Deutschland um "Capitano" Michael Ballack ... Getty Images
Die Italiener waren während der 90 Minuten die etwas bessere Mannschaft, Deutschland aber lieferte unter anderem mit Lukas Podolski in Dortmund einen hervorragenden Kampf. Mit 0:0 ging es in die Verlängerung - und dort schlug Zauberfuß Andrea Pirlo zu: Der Regisseur chippte das Leder in der 119. Minute (!) zu Fabio Grosso in den Strafraum, der aus spitzem Winkel vollendete. Das 2:0 von Alessandro del Piero hatte nur noch statistischen Wert - Deutschland weinte, Italien tobte vor Freude. Getty Images
Am 9. Juli 2006 stand es dann im Berliner Olympiastadion an, das Endspiel der Weltmeisterschaft in Deutschland. Italien traf auf Frankreich - und Andrea Pirlo traf auf Real-Ausnahmekönner Zinedine Zidane, den Weltmeister von 1998. Getty Images
In die Geschichte ging natürlich die Rote Karte von Zinedine Zidane via Kopfstoß in der Verlängerung gegen Marco Materazzi ein (110.). Hier beteuert der französische Ausnahmefußballer gegenüber Andrea Pirlo seine Unschuld. Doch die Bilder zeigten: "Zizou" hatte seiner Nation einen Bärendienst erwiesen. Getty Images
Trotzdem retteten sich die Franzosen in Unterzahl beim Stand von 1:1 ins Elfmeterschießen. Dort war Italien aber eiskalt - u.a. verwandelte Andrea Pirlo den ersten Schuss vom Kreidepunkt sicher gegen Fabien Barthez, während David Trezeguet an die Latte feuerte. Durch das 5:3 i.E. war klar: Italien krönte sich zum vierten Mal zum Weltmeister - und Pirlo war mittendrin. Getty Images
Regisseur Andrea Pirlo, der den 1:1-Ausgleich von Marco Materazzi vorbereitet hatte, ließ es sich nicht nehmen, im Anschluss den goldenen WM-Pokal zu küssen. Getty Images
Italiens Kapitän Fabio Cannavaro stemmt den WM-Pokal in den Berliner Nachthimmel. Die Azzurri kürten sich zum vierten Mal nach 1934, 1938 und 1982 zum Weltmeister. Über das Endspiel hatte Pirlo übrigens gesagt: "Druck ist mir komplett egal. Ich habe den Nachmittag damit verbracht zu schlafen und Playstation zu spielen. Danach bin ich rausgegangen und habe das WM-Finale gewonnen." Getty Images
Ein bekanntes Gesicht: Andrea Pirlos Zielspieler während der WM 2006 in Deutschland trug den Namen Luca Toni. Der Stürmer (u.a. auch beim FC Bayern München aktiv) wurde 2015 sogar Torschützenkönig in der Serie A. Getty Images
Zwischen all der Freude stand Andrea Pirlo aber auch bei einem denkwürdigen Finale auf dem Platz, an das er sich selbst nicht mehr erinnern möchte: "Ich schaue dieses Spiel nie wieder an. Ich habe es bereits einmal als Person gespielt und viele andere Male in meinem Kopf." Es war der 25. Mai 2005, als Pirlo mit der über weite Strecken überragend aufspielenden AC Milan nach 3:0-Führung noch 3:3 spielte und im Elfmeterschießen mit 2:3 gegen den FC Liverpool um den Deutschen Dietmar Hamann verlor. Getty Images
Milan revanchierte sich allerdings zwei Jahre später für diese Schmach: Am 23. Mai 2007 siegten die Lombarden dieses Mal gegen den FC Liverpool mit 2:1 dank eines Doppelpacks von Filippo Inzaghi. In Athen konnten Kaka, Massimo Ambrosini und Andrea Pirlo danach kräftig feiern. Es war Pirlos zweiter CL-Triumph. Getty Images
Zwischenzeitlich spielten neben Andrea Pirlo (hier umarmt er Abwehr-Ass Alessandro Nesta) auch noch David Beckham und Ronaldinho bei der titelträchtigen AC Milan. Ein Alptraum-Mittelfeld war das für jeden Torhüter - gerade bei Standards. "Wer schießt?", lautete hier die stete Frage der Keeper - Zauberfuß Ronaldinho, Schlenzer David Beckham oder Scharfschütze Andrea Pirlo? Getty Images
Auch einer der besten Stürmer aller Zeiten gab sich die Ehre bei den Rossoneri: Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede avancierte in seiner Zeit bei den Lombarden zum absoluten Zielspieler Pirlos. Doch nicht allzu lange... Getty Images
...denn dann schockte Andrea Pirlo seine Fans: Nach zehn Jahren und 207 Serie-A-Spielen (15 Tore) bei der AC Milan (2001 bis 2011) verkündete der Regisseur im Sommer 2011 seinen Wechsel - ausgerechnet zum Ligarivalen Juventus Turin. In der darauffolgenden Saison dürfte sich so mancher Anhänger mehrfach die Augen gerieben haben, als Liebling Pirlo plötzlich gegen seine ehemaligen Teamkameraden Massimo Ambrosini (links) und Zlatan Ibrahimovic antrat. Getty Images
Der Transfer zahlte sich allerdings von Beginn an aus - für den reifen Andrea Pirlo genauso wie für seinen neuen Klub Juventus Turin um Ex-Trainer Antonio Conte (später Italiens Nationaltrainer) und Coach Massimiliano Allegri, der Pirlo noch aus seiner eigenen Zeit bei Milan (2010 bis 2014) bestens kannte. Getty Images
Andrea Pirlo war so etwas wie das fehlende Mosaik im stark besetzten Juve-Kunstwerk. Während in der Defensive Torhüter Gianluigi Buffon, Giorgio Chiellini oder Leonardo Bonucci die undurchdringbare Mauer bildeten, leitete davor Chef Pirlo die Angriffe ein. Mit zur Seite standen ihm in all den Jahren große Spieler wie Paul Pogba (links) oder Carlos Tevez (Mitte). Getty Images
Seine Zeit bei Milan (u.a. zwei CL-Titel) war schon mit Erfolgen gepflastert, doch gerade national packte Andrea Pirlo in Turin noch einmal eine Schippe drauf. Seine Bilanz: Italienischer Meister 2012, 2013, 2014 und 2015 - hinzu kam die Coppa Italia 2015. Getty Images
Gerade die Spielzeit 2014/15 war großartig aus Sicht von Juventus Turin. Die Alte Dame sicherte sich den vierten (!) Meistertitel in Folge, tütete zudem den Pokalsieg ein. In der Champions League gelang ebenfalls der Finaleinzug über Zwischenstationen wie Borussia Dortmund, AS Monaco und Real Madrid im Halbfinale. Das Triple war möglich... Getty Images
Nein, das ist kein Business-Typ, sondern Mittelfeld-Ass Andrea Pirlo bei der Ankunft in der deutschen Hauptstadt im Jahr 2015. Getty Images
Ein weiterer Traum sollte für Andrea Pirlo in Berlin in Erfüllung gehen, doch dieser platzte: Er kehrte zusammen mit Torhüter Gianluigi Buffon am 6. Juni 2015 ins Berliner Olympiastadion zurück, an den Ort des WM-Triumphes 2006. Gegner Barcelona spuckte dem Maestro und seinem Team aber in die Suppe - Barça gewann mit Ausnahmekönner Lionel Messi gegen ein kämpfendes Juve verdient 3:1. Getty Images
Andrea Pirlo durfte sich mit seinen Juve-Kollegen somit nur die Silbermedaille von UEFA-Präsident Michel Platini um den Hals hängen. Zuvor stand der bittere Gang durch den von Barça-Spielern gebildeten Gang und am Henkelpott vorbei an. Ein wahrlich trauriger Schlussakt für Pirlo auf europäischer Vereinsebene. Getty Images
Es war Pirlos letzter Auftritt in der Königsklasse - und es war Pirlos letzter Aufritt im europäischen Vereinsfußball. Mit Tränen in den Augen dankte er den italienischen Fans, die ihn wie viele Fußball-Liebhaber auf der Bühne vermissen. Getty Images
Lange Haare, Vollbart und ein ernster Blick - so kannte man Andrea Pirlos Gesicht vor allem. Dass der charismatische Italiener (119 Serie-A-Spiele für Juve, 17 Treffer) aber auch lachen kann, soll dieses Bild zeigen. Getty Images
Nach seiner aktiven Laufbahn, die er beim New York City FC zwischen 2015 und 2017 ausklingen hatte lassen, zog sich der große Andrea Pirlo zunächst etwas zurück - und zwar auf sein eigenes Weinanbaugebiet. Im Jahr 2007 hatte der Genießer mit Hilfe seiner Familie bereits ein kleines Gut beim Geburtshaus seines Vaters im Örtchen Coler in der Gemeinde Flero in der Nähe von Brescia eröffnet. Brescia - genau dort, wo Pirlos ruhmreicher Weg einst begonnen hatte. Getty Images
Das Thema Wein alleine reicht Pirlo offenbar nicht, im Alter von 41 Jahren startet er nun seine Trainer-Laufbahn. Eigentlich sollte er die U 23 von Juventus in der Serie C übernehmen. Nach der Entlassung von Maurizio Sarri am 8. August 2020 wurden es dann noch am selben Tag die Profis der Bianconeri - gänzlich ohne Erfahrung steigt der "Maestro" also gleich beim Rekordmeister Italiens ein! imago images