Nicht an Bord des Fliegers nach Frankfurt/Main waren am Freitag neben den Verletzten (Schieber, Baumjohann, Cigerci, Ben-Hatira) auch Rune Jarstein und Johannes van den Bergh. Für die beiden kam das nicht überraschend - Hegeler hingegen hatte sich Hoffnungen gemacht. Für den früheren Leverkusener, der im Sommer 2014 für eine Ablöse von einer Million Euro und mit großen Hoffnungen nach Berlin gewechselt war, ist die neuerliche Nichtberücksichtigung der nächste Tiefschlag.
Bereits in der Vorwoche, beim 0:0 gegen Frankfurt, hatte ihn Dardai aus dem Kader gestrichen. Mit 24 Liga-Einsätzen liest sich Hegelers Bilanz zwar formal nicht schlecht. Zehnmal allerdings kam er von der Bank - und zur erhofften Verstärkung wurde der gebürtige Kölner bislang nicht. Seine stärksten Auftritte legte der Allrounder in der Innenverteidigung hin. Dass ihn Dardai trotz der Brooks-Sperre nicht in der engeren Wahl hat als Lösung für den Showdown in Hoffenheim, sagt viel aus über Hegelers gesunkenen Stellenwert bei Hertha BSC. Zuletzt erklärte er selbst in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel: "Ich kann noch wichtiger werden für den Verein. Das ist mein Anspruch, auch für die neue Saison." Die Frage ist allerdings, wieviel Zukunft Hegeler trotz seines bis 2017 datierten Vertrages noch hat in Berlin.
Heitinga hat die Nase wohl vorn
Erster Anwärter auf die vakante Stelle im Berliner Abwehrzentrum ist am Samstag John Heitinga. Eine weitere Möglichkeit wäre, Fabian Lustenberger aus dem zuletzt funktionierenden defensiven Mittelfeld abzuziehen und in die Innenverteidigung zu beordern - dorthin, wo er einst unter Jos Luhukay fast zwei Jahre einen bemerkenswert souveränen Job machte.
Alternativen fürs defensive Mittelfeld hat Dardai im Kader: Neben Ex-Kapitän Peter Niemeyer steht auch Hajime Hosogai im 18er-Aufgebot. Der seit Saisonbeginn formschwache Japaner, zuletzt wochenlang von einer Entzündung am Fuß und von einem Infekt gebremst, zeigte im Training zuletzt aufsteigende Tendenz. "Haji arbeitet sehr gut", lobt Dardai. "Er ist wieder im Kommen." Spielpraxis hat Hosogai allerdings ebenso wenig wie Heitinga, seinen letzten Liga-Einsatz hatte er Mitte Februar gegen den SC Freiburg (0:2). Heitinga in der Innenverteidigung - oder Hosogai im Mittelfeld: Für einen Profi ohne Rhythmus wird sich Dardai wohl entscheiden.