Bundesliga

Hitzfeld: Ja zum Duo Alonso-Schweinsteiger

München: Guardiolas seltsame Auswechslungen

Hitzfeld: Ja zum Duo Alonso-Schweinsteiger

Weltmeister mit verpatztem Rückrundenstart: Bayern Münchens Mittelfeldantreiber Bastian Schweinsteiger (li.) und Xabi Alonso.

Weltmeister mit verpatztem Rückrundenstart: Bayern Münchens Mittelfeldantreiber Bastian Schweinsteiger (li.) und Xabi Alonso. picture alliance

Und sollte jeder zu dieser demütigen und selbstkritischen Erkenntnis gelangen, "sind wir auf dem richtigen Weg", so Guardiola. Andernfalls könne nicht einmal ein so dramatischer Absturz, wie ihn die Dortmunder aktuell erleiden, ausgeschlossen werden.

So schlimm wird es schon nicht werden, acht Punkte Vorsprung in der Liga sind noch immer komfortabel. "Der FC Bayern wird sicher Meister", sagt Ottmar Hitzfeld, der die Münchner fünfmal zu diesem Titel dirigierte. Auch für den Heimauftrag gegen Schalke erwartet der einstige Erfolgscoach "keine Probleme" für seinen einstigen Klub, es sei denn, die "Königsblauen" schafften eine Führung.

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Guardiola: "Das schafft auch Javi Martinez nicht"

Dann könnten sie sich zurückziehen und kontern und damit die Bayern ärgern, wie es Kevin de Bruyne und Kollegen am vergangenen Freitag perfekt praktizierten. Im Mittelfeld standen da den Wolfsburgern weite Freiflächen zum Passen und Spurten offen. Die Missstände in der Zentrale seien "von der ganzen Mannschaft" zu verantworten, betont Guardiola, "nicht nur von Bastian Schweinsteiger und Xabi Alonso". Würden die Bälle in deren Rücken gelegt, hätten sie keine Chance zum effizienten Widerstand, erklärte der spanische Fußballlehrer, "das schafft auch Javi Martinez nicht".

Eine Debatte über die beiden renommierten Weltmeister Alonso-Schweinsteiger und deren dosierte Schnelligkeit bei Tempogegenstößen möchte Guardiola sofort eindämmen. "Der Ball ist immer schneller als die schnellsten Spieler der Welt", sagt er und bemüht sich um eine gewitzt-witzige Lösung: "Vielleicht spielen beide mit Motorrädern, dann können wir diese Situationen kontrollieren."

Totale Kontrolle über das Geschehen

Darum geht es diesem Trainer ganz besonders: Er will das Geschehen auf dem Fußballfeld total im Griff haben, bevorzugt mit dem Ball, genauso bei Ballverlust. Und da hilft die sofortige vereinte Gegenattacke, auch als Pressing bekannt, damit der Konter unmittelbar bei seiner Entstehung erstickt wird; oder - Plan B - die Abwehrreihe und das defensive Mittelfeld, im Idealfall das komplette Zehnerkollektiv vor Torwart Manuel Neuer verschieben sich so, dass Lauf- und Passwege verstellt werden.

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - Bayern München

"In Wolfsburg haben wir Dante und Boateng allein gelassen", sagt Guardiola und verteidigt seine grundsätzliche Strategie: "Es ist gefährlicher, wenn unsere Mannschaft näher an Manuel Neuer ist als weiter vorne." Ohne eine gewisse Absicherung geht es aber nicht. Und da sind defensive Abräumer wie ein fitter Javi Martinez oder ein aufmerksamer und perfekt antizipierender Abschirmdienst wie Philipp Lahm sehr hilfreich. Sind das ebenso Alonso und Schweinsteiger?

Ja, sagt Hitzfeld. Er ist "überzeugt, dass Klassespieler immer miteinander spielen können". Voraussetzung dafür seien "die richtige Raumaufteilung und die abgestimmten Laufwege", und die würden im Training gesucht. Für Schweinsteiger sieht Hitzfeld "eher den offensiveren Part", Xabi Alonso eher in der defensiven Zentrale.

Guardiolas seltsame Wechsel

In Wolfsburg verloren sich beide im Nirgendwo, selbst der sonst so gewiefte Analytiker und Taktiker Guardiola fand kein Mittel zur Soforthilfe. Eher nahm er seltsame Wechsel vor. Selbst wenn Sebastian Rode, Thomas Müller und Robert Lewandowski einfach schlecht gespielt hatten, überraschte gerade der Austausch der beiden Offensivkräfte, da der immer torgefährliche Müller, aber auch Lewandowski plus der eingewechselte Mario Götze bei einem 1:3-Rückstand und noch 20 Minuten Spielzeit mehr Aussicht auf den Ausgleich versprochen hätten als die Stürmer-Rochade Götze-Pizarro für Müller-Lewandowski. Und auf die Nominierung Mitchell Weisers von der 51. Minute an muss man bei einem 0:2 auch erst kommen.

Gegen Schalke wird der FC Bayern mit dem gleichen Personal antreten wie beim misslungen Start 2015. Franck Ribery (Muskel) sowie die Langzeitverletzten Thiago, Javi Martinez und Lahm werden weiter fehlen.

Karlheinz Wild