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Sind Kadlec und Rosenthal im Winter weg?

Eintracht Frankfurt: Schaaf zieht positives Zwischenfazit

Sind Kadlec und Rosenthal im Winter weg?

Im Winter weg? Eintracht Frankfurt sucht bei Vaclav Kadlec nach einer Lösung.

Im Winter weg? Eintracht Frankfurt sucht bei Vaclav Kadlec nach einer Lösung. imago

Die kuriose Partie gegen den Hauptstadtklub mit den gewaltigen Leistungs- und Emotionsschwankungen binnen 90 Minuten war gewissermaßen ein Sinnbild des vergangenen halben Jahres, das Hübner so zusammenfasst: "Es war turbulent in allen Bereichen."

Kurzfassung gefällig? Trainer weg (Veh), neuer Trainer da, vier Leistungsträger weg (Jung, Schwegler, Rode, Joselu), eine neuformierte Mannschaft, schwerwiegende Verletzungen (Trapp, Zambrano, Valdez, Djakpa), erhebliches Pech bei Schiedsrichterentscheidungen, bedenklich schwache Auftritte, aber auch Gala-Spiele wie gegen Werder Bremen (5:2), kurzum: Ereignisse in Hülle und Fülle. Kein Wunder, dass Schaaf "ein Gefühl" beschleicht, "als wäre ich erst gestern hierhergekommen". Fußball als ein schnelllebiges Geschäft? In Frankfurt ist das 2014 mehr als eine Floskel.

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Einige wissen noch gar nicht zu 100 Prozent, was sie leisten können.

Thomas Schaaf über seine Schützlinge

Unter dem Strich zieht Schaaf ein positives Zwischenfazit. "Die Freude überwiegt, das ist ganz klar. Langeweile kam nie auf. Die Mannschaft hat sich nie von ihrem Weg verabschiedet und immer an sich gearbeitet." Angesichts von nur zwei Punkten Rückstand auf Platz sechs stellt sich zwangsläufig die Frage, ob die Eintracht eine Ausnahmesaison wie vor zwei Jahren, als der Einzug in die Europa League gelang, wiederholen kann. Mit solchen vagen Prognosen will sich Schaaf jedoch nicht beschäftigen. "Für uns ist es viel wichtiger, dass wir den Prozess, den wir eingeleitet haben, konstant weitergehen", betont der Coach.

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Ein wichtiger Ansatzpunkt ist das Defensivverhalten. 33 Gegentore schmecken Schaaf nicht. Was ihn aber zuversichtlich stimmt, ist die positive Einstellung seiner Truppe, die dazu führte, dass er auch in sportlich schwierigen Zeiten nie zweifelte. "Ich wäre unruhig geworden, wenn ich gesehen hätte, dass die Mannschaft nicht arbeitet. Aber sie hat sich nicht ein einziges Mal gehen lassen", erklärt Schaaf. Dennoch hätten manche Spieler ihr ganzes Potenzial noch gar nicht richtig erkannt, geschweige denn voll ausgeschöpft. "Einige wissen noch gar nicht zu 100 Prozent, was sie leisten können", sagt der Trainer. Das betrifft vor allem die jungen Spieler im Kader wie Stendera, Piazon, Kinsombi oder Gerezgiher.

Die Ausfälle machen es möglich: Geld für Neuzugänge ist da

Ob sich die Eintracht in der Winterpause um Neuzugänge bemühen wird, steht laut Hübner noch nicht fest. "Wir glauben an die Mannschaft, müssen aber schauen, wie Zambrano, Valdez und Trapp zurückkommen", betont der 53-Jährige. Immerhin hätte der Verein durch die langfristigen Ausfälle "eine ordentliche Summe" an Gehalt gespart. Wie viel genau, will der Sportdirektor nicht verraten. Man muss aber kein Rechenkünstler sein, um zu erahnen, dass es sich dabei um einen siebenstelligen Betrag handelt. Gewisse Mittel für Neuzugänge sind also da.

Weitere Einsparungen könnten entstehen, wenn sich Frankfurt in der Winterpause von dem einen oder anderen Spieler trennt. Mit dem verletzungsanfälligen Jan Rosenthal stehen Gespräche an. Findet der sportlich keine Rolle spielende Offensivspieler einen anderen Klub, wäre man bei der Eintracht gewiss nicht traurig darüber.

Eintracht würde Kadlec nur verleihen

Auch Vaclav Kadlec könnte den Verein verlassen, allerdings nur auf Leihbasis. Der tschechische Angreifer kommt an den beiden Top-Stürmern Alex Meier und Haris Seferovic nicht vorbei und benötigt dringend Spielpraxis. "Der Trainer und ich haben das intensiv diskutiert. Fakt ist, dass Vaclav eine hohe Qualität hat und es eigentlich verdient hätte, auch mal über 90 Minuten zu spielen. Aber Alex und Haris machen es vorne richtig gut. Wir suchen nach einer Lösung. Ob das eine Ausleihe über ein halbes Jahr oder eineinhalb Jahre ist, muss man abwarten. Grundsätzlich glauben wir schon, dass er eine große Qualität hat, mit der er uns weiterhelfen kann", erläutert Hübner.

Julian Franzke