Bundesliga

Bell fehlt, Noveski wackelt

Mainz: Hjulmands "Bonusspiel" gegen die Bayern

Bell fehlt, Noveski wackelt

Erst zur Rückrundenvorbereitung wieder dabei: Stefan Bell.

Erst zur Rückrundenvorbereitung wieder dabei: Stefan Bell. Getty Images

Trotz der Dominanz der Münchner, die in der Liga noch ohne Niederlage sind, sagt der Manager: "Wir fangen an, es steht 0:0." Leidenschaft und Aggressivität will der 51-Jährige von der Mannschaft auf dem Rasen sehen: "Jeder gewonnene Zweikampf muss da wie ein Tor sein." Da ist es bitter, dass neben den Mittelfeldrennern Christoph Moritz (Rückenprobleme) und Julian Baumgartlinger (Kniesehnenreizung) mit Bell ein ausgezeichneter Zweikämpfer fehlt. Der Innenverteidiger zog sich beim 0:0 in Köln einen minimalen Faserriss im Innenband des linken Knies zu und wird erst zur Rückrundenvorbereitung wieder zur Verfügung stehen. Zudem wackelt Nikolce Noveski (Oberschenkelprobleme). Mit Philipp Wollscheid und Gonzalo Jara gibt der Kader nur noch zwei Innenverteidiger her.

Dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass Kasper Hjulmand in der defensiven Zentrale ein Trio aufbietet - das macht der Trainer in der Regel immer, wenn es gegen besonders offensivstarke Gegner geht. Junior Diaz und Julian Koch nennt der Däne als Alternativen.

Der 42-Jährige hat "natürlich im Kopf, wie wir gegen die Bayern Möglichkeiten haben". Die Krux: "Von dort bis in die Beine der Mannschaft ist eine Distanz zurückzulegen." Hjulmand warnt davor, nur passiv zu verteidigen: "Wir brauchen Flexibilität. Wir müssen auch unsere eigenen Qualitäten verfolgen." Diese beschränkten sich zuletzt meist auf Ballkontrolle, ohne aber im letzten Drittel gefährlich aufzutauchen. Zu groß ist die Abhängigkeit von Top-Torjäger Shinji Okazaki, zu sehr fehlt der pfeilschnelle Jonas Hofmann (Reha nach Außenbandanriss im Knie), zu wenig bieten bislang Jairo Samperio, Sami Allagui und Filip Djuricic auf den offensiven Bahnen an.

Mit 100 Prozent Einsatz und ohne Druck

Dass die Mainzer nun vor eigenem Publikum den Bayern größtenteils den Ball überlassen und damit von der bevorzugten Marschroute ihres Trainers abweichen werden müssen, freut Kasper Hjulmand nicht. Dass das Umschaltspiel der 05er zuletzt überschaubar erfolgreich war, spricht ebenso wenig für die Hausherren.

Dennoch: "Wir müssen sehr viel ohne und gegen den Ball arbeiten. Dann müssen wir brutal gut umschalten, um vielleicht auch einen Standard und so eine Situation mit Druck zu bekommen.“ Letzteren hat seine Mannschaft gewiss nicht, wer erwartet schon etwas gegen den Herbstmeister von einer der formschwächsten Mannschaften der Liga? Vielleicht liegt darin die Chance, einen versöhnlichen Abschluss einer Hinrunde zu bekommen, die bis zum achten Spieltag gut war, danach aber eine Richtung genommen hat, die in Mainz niemandem gefallen kann. Sei es ergebnistechnisch mit acht Partien ohne Sieg oder sei es spielerisch mit Stagnation. "Wenn wir 100 Prozent Einsatz zeigen, können wir auch verlieren", sagt Hjulmand. Grundlegendes als Ausgangsbasis für ein "Bonusspiel, in dem man eine Sensation schaffen kann". Die wäre es so oder so - ob nun mit oder ohne etatmäßige Innenverteidigung.