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Xabi Alonso - Einfachheit trifft Intelligenz

München: Neuzugang von Real Madrid feiert 33. Geburtstag

Xabi Alonso - Einfachheit trifft Intelligenz

Schon fast wie ein Trainer: Bayerns Xabi Alonso, hier links neben Mario Götze.

Schon fast wie ein Trainer: Bayerns Xabi Alonso, hier links neben Mario Götze. Getty Images

Es war schon früher Abend, als am Montag Xabi Alonso und Mario Götze endlich vor die versammelte Presse traten. Der Spanier im feinen, grauen Zwirn, mit perfekt sitzender Krawatte, der Deutsche im sportlichen Trainingsanzug. Mit einer halben Stunde Verspätung war der Mannschaftsbus am Luxushotel The Lowry im Zentrum von Manchester angekommen. Doch so etwas bringt einen Mann wie Alonso nicht aus der Ruhe.

Am heutigen Dienstag feiert der Neuzugang von Real Madrid seinen 33. Geburtstag und so wie er sich auf dem Podium mittig zwischen Mediendirektor Markus Hörwick und dem elf Jahre jüngeren Götze platzierte, machte es fast den Eindruck als säße da vorne schon der Trainer. Doch bis dahin muss sich Alonso ein wenig gedulden.

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Dem Spanier ist alles zuzutrauen

Noch wird er als Spieler gebraucht. Die nächsten anderthalb Jahre höchstwahrscheinlich beim FC Bayern. Und danach? "Ich habe nicht mehr viele Jahre", antwortete er auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, nochmal nach England zu wechseln mit einem Schmunzeln. Knapp 35 wird er im Sommer 2016 sein, wenn sein Vertrag bei Bayern ausläuft. Doch dem Spanier ist alles zuzutrauen.

Guardiola: Xabi muss mehr mit seinem Kopf als mit seinen Beinen spielen

Selten hat es einen Spieler beim FC Bayern gegeben, der so schnell und gut der Mannschaft seinen Stempel aufdrücken konnte. Unvergessen, wie er Ende August ohne Training auf Schalke debütierte, Fachleute wie Laien mit seiner Leistung gleichermaßen erstaunte. "Es ist anders als am Anfang meiner Karriere. Ich habe mehr Erfahrung, mehr Wissen", sagte er am Montag. Und die richtige Position. "Wenn er auf der Seite spielen würde, dann könnte er nur zehn Minuten spielen mit dem Hin- und Herlaufen. Aber wenn er in seiner Position spielt, dann spielt er gut, er muss weniger laufen. Xabi muss mehr mit seinem Kopf als mit seinen Beinen spielen. So könnte er noch mehrere Jahre spielen", meint Trainer Pep Guardiola, der den Wechsel forcierte als Javi Martinez, Thiago und Bastian Schweinsteiger gleichzeitig ausgefallen waren.

Zehn Millionen Euro überwiesen die Bayern nach Madrid. Viel Geld für einen Mann, dem viele bescheinigten, seine beste Zeit sei vorbei. Doch Alonso hat alle überzeugt. Auf dem Spielfeld lenkt und ordnet er, passt so oft wie manch anderer atmet. Er stellt das Gleichgewicht her, ist Takt- und Balancegeber und dabei sieht sein Spiel alles andere als kompliziert aus. Ein paar Meter hier, ein paar Meter dort, mal auf Höhe der Abwehr, dann wieder vorne bei den Angreifern, er lässt Bälle prallen, kann aber auch die 50-Meter-Pässe genau auf den Mann schlagen. Einfachheit meets Intelligenz.

Xabi Alonso möchte mit Seedorf gleichziehen

Allein, wenn es zu Tempogegenstößen kommt, merkt man Alonso an, dass er keine 22 Jahre mehr ist, er muss sich dann oft mit Fouls behelfen. Alonso hat ja auch schon eine Menge hinter sich gebracht. Man überlege: 2005 wurde er bereits mit dem FC Liverpool Champions-League-Sieger, Mario Götze war da gerade mal 12. Lang ist's her. Im vergangenen Mai wiederholte Xabi Alonso diesen Triumph mit Real Madrid. Nach Clarence Seedorf nun der Spieler zu werden, dem es gelingt, mit drei Vereinen den Henkelpott zu gewinnen, "das ist ein großes Ziel", sagt der Spanier. Zuzutrauen ist es ihm und den Bayern allemal.

Mounir Zitouni