Es war die 52. Minute beim holprigen Bundesliga-Start der Rheinhessen in Paderborn, der am Ende mit dem 2:2 noch versöhnlich ausgefallen war: Innenbandanriss im linken Knie. Noveski musste runter, saß mit einem dicken, blauen Eisbeutel auf dem Knie auf der Bank, Gonzalo Jara kam. Seitdem ist der Mazedonier außen vor. Zunächst, weil natürlich das Knie heilen musste. Doch mittlerweile ist die "Bank von Bitola", wie sie ihn in Mainz nach seiner Geburtsstadt nennen, seit fünf Wochen wieder im Training.
Warum er seit Paderborn - zuvor hatte er in der Europa-League-Qualifikation gegen Asteras Tripolis beide Male durchgespielt - keine einzige Pflichtspielminute mehr absolviert hat? Weil Stefan Bell und Niko Bungert bislang ein hervorragendes Duo in der Innenverteidigung abgeben, mal abgesehen von der bitteren 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen.
Spielersteckbrief Noveski
Spielersteckbrief Bell
Spielersteckbrief Bungert
1. FSV Mainz 05 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
16.03.1905
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Lob von Hjulmand
Immerhin: Vor Wochenfrist schnupperte Noveski mal wieder Praxisminuten, durfte im Test gegen den SV Sandhausen (1:1) über die volle Distanz ran. "Er und Philipp Wollscheid haben das gut gemacht", sagte Trainer Kasper Hjulmand. Noveski schloss sich dem an: "Der Test war ordentlich." Dann, am Dienstag, die nächste schlechte Nachricht: Noveski bricht das Training ab, dreht danach ein paar Runden nebenan. Muskelprobleme, nichts Schlimmeres.
Dennoch versieht ihn Hjulmand vor dem Duell mit dem SC Freiburg (Sa., 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) mit einem Fragezeichen, eben wegen der muskulären Probleme. Ausgerechnet jetzt, wo Wollscheid fehlt und Gonzalo Jara von der langen Länderspielreise mit Chile womöglich zu geschlaucht ist, hätte Noveski zumindest die Chance, wieder einmal im 18-Mann-Kader zu stehen. Nicht einmal das war ihm seit seiner Rückkehr nach dem Innenbandanriss bislang vergönnt.
Noveski lobt Freiburg
Der 35-Jährige, seit 2004 im Klub, lässt sich nichts anmerken, arbeitet eisern weiter. Die Breisgauer sieht er als "laufstark, sie laufen gut an. Das ist eine kompakte Mannschaft, die schwer zu bespielen ist". Gerade er, der spielerisch vielleicht stärkste Innenverteidiger der 05er, wäre prädestiniert dafür, seinen Teamkollegen im Aufbau aus kniffligen Situationen zu helfen.
Mut machen dürfte Noveski, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, die Tatsache, dass Hjulmand immer wieder die Wichtigkeit der letzten vier Wochen vor der Winterpause betont. Sechs Spiele in 27 Tagen, da würden gerade die gebraucht, die zuletzt nicht immer gespielt haben. Ergo: Die zweite Reihe muss bereit sein. Noveski ist es, zweifelsohne. Wenn wegen der muskulären Beschwerden nicht gegen den SCF, dann gewiss eine Woche später auf Schalke.
250 Tickets: Flüchtlinge sollen "unterhaltsamen Nachmittag" erleben
Engagement zeigen die Rheinhessen – abseits der Personalie Noveski – auch neben dem Platz. Zum Heimspiel gegen den Sportclub lädt der FSV 250 Flüchtlinge ins Stadion ein. Ausgestattet mit Sitzplatztickets und Mainzer Fanschals, sollen diese dort Ablenkung und Amüsement finden.
Die Flüchtlinge stammen aus verschiedenen Krisenregionen und leben in mehreren Mainzer Flüchtlingseinrichtungen, mit deren Trägern die Nullfünfer teilweise schon längere Zeit Kontakt haben. "Wir freuen uns, die Flüchtlinge als unsere Gäste in der Coface-Arena zu begrüßen. Wir wollen ihnen mit dieser Einladung Gelegenheit geben, am Leben in Mainz teilzuhaben und abseits aller Sorgen einen unterhaltsamen Nachmittag bei Mainz 05 zu genießen", erklärt FSV-Präsident Harald Strutz die Aktion, die aus Sicht des Bundesligisten die bislang größte ihrer Art ist.
