Eigentlich sollte Baumgartl mit der U-19-Auswahl des DFB in den kommenden Tagen ein Vier-Nationen-Turnier in Griechenland bestreiten. Nach der erfolgreich absolvierten ersten EM-Qualifikationsphase, die allerdings - mit Baumgartl auf dem Platz - mit einem 1:5-Debakel gegen Österreich endete, tritt die Mannschaft von Verbandstrainer Marcus Sorg zu einem Vorbereitungsturnier an. Die Gegner sind mit Rekordeuropameister Spanien, Frankreich und Gastgeber Griechenland namhaft.
Doch die drei Spiele - los geht es am Donnerstag mit der Partie gegen Spanien - werden ohne Baumgartl stattfinden. Der VfB-Hoffnungsträger, in Bremen mit 80 Prozent gewonnener Zweikämpfe, ist nach Rücksprache mit Sorg in Stuttgart geblieben, wo er am Dienstagvormittag in einer kleinen Übungsgruppe von elf Profis mitmischte: Neben drei Torhütern standen acht Feldspieler auf dem Trainingsplatz - allerdings trat Oriol Romeu vorzeitig den Weg in die Kabine an. Kniebeschwerden machten dem Spanier zu schaffen.
"Es ist wichtig, dass diese Jungs eine sportliche Heimat haben", hatte VfB-Trainer Armin Veh stets erklärt. "Eine Mannschaft, bei der sie trainieren und in der sie spielen." Training bei den Profis, Wettkampf mit der zweiten Mannschaft - das ist nicht Vehs Plan für die Talente. Und so mischt Baumgartl nach seinem Erstliga-Debüt nun in der zweiten Woche durchgehend im Profitraining mit.
Der Grund für den schnellen Aufstieg Baumgartls ist natürlich auch in Verletzungen begründet. Das Talent kam zu seinem ersten Einsatz, als sich in Bremen Daniel Schwaab einen Teilriss des vorderen Außenbandes im linken Sprunggelenk zuzog. Der 26-Jährige trainierte am Dienstag im Kraftraum, während mit Georg Niedermeier ein anderer Kandidat für die Innenverteidigung eine individuelle Einheit mit Physiotherapeut Gerhard Wörn absolvierte.
Auf dem Platz bewegte sich auch Daniel Didavi. Der Mittelfeldspieler machte ein Lauftraining mit Assistenztrainer Christos Papadopoulos. Der 24-Jährige hatte sich vor exakt einem Monat einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zugezogen, für den eine Zwangspause von vier bis sechs Wochen veranschlagt worden war.
George Moissidis