Champions League

Ribery: "Das kotzt mich einfach an"

Bayern: Guardiola stellt die Weichen gegen ManCity

Ribery: "Das kotzt mich einfach an"

Ging am Mittwoch anders als seine Bayern-Kollegen nicht zufrieden ins Bett: Franck Ribery.

Ging am Mittwoch anders als seine Bayern-Kollegen nicht zufrieden ins Bett: Franck Ribery. picture alliance

Emotional dabei ist Pep Guardiola regelmäßig, wenn seine Mannschaft spielt. Doch so aufgekratzt wie am Mittwochabend gegen Manchester City (1:0) sieht man den Bayern-Trainer dann doch eher selten. Wie vehement er in der Schlussphase einen Balljungen zur Eile drängte und wie wild er Jerome Boatengs spätes Siegtor feierte, zeigte, wie sehr ihn ein Remis nach diesem Spielverlauf geärgert hätte.

9:5 Chancen, 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 58 Prozent Ballbesitz - der deutsche beherrschte den englischen Meister, obwohl mit Rafinha und Mehdi Benatia zwei Spieler auf dem Rasen standen, die zuvor kaum mit ihren Kollegen trainiert hatten. "Wir haben uns als Einheit präsentiert", lobte Sportvorstand Matthias Sammer. "Das war bis jetzt das beste Spiel, das wir diese Saison abgeliefert haben" , fand Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Spielersteckbrief Ribery
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Guardiola stellt erfolgreich um, hinten räumt Boateng auf

Einen anderen Eindruck hätten die Bayern-Bosse wohl gewonnen, hätte Guardiola nicht nach 26 Minuten sein System geändert. Als ManCity begann, die eigene Ballsicherheit auszuspielen und zumindest optisch zu dominieren, stellten die Gastgeber erfolgreich um: Aus einem 3-4-1-2 wurde ein 4-1-2-3. Juan Bernat und Rafinha waren nun echte Außenverteidiger, David Alaba, zuvor erstmals Teil einer Dreierkette, rückte ins Mittelfeld neben Philipp Lahm.

"Wir hatten Probleme mit der Ballkontrolle, deshalb haben wir von der Dreier- auf die Viererkette umgestellt", erklärte Guardiola. Fortan übernahmen Xabi Alonso & Co. aufs Neue die Kontrolle, der Druck auf City nahm wieder zu. Und hinten räumte der unerschütterliche Jerome Boateng auf, überzeugte als Abwehrchef auch im Aufbau und schließlich mit seinem Champions-League-Premierentreffer gar als Torschütze (kicker-Note 1).

So konnten am Ende alle "zufrieden ins Bett gehen" (Thomas Müller) - mit einer Ausnahme: Franck Ribery schob am Mittwoch Frust. Statt nach seinem starken 22-Minuten-Comeback gegen Stuttgart (2:0) wie geplant gegen City aufzulaufen, ließ sich der Franzose im Leistungszentrum an der Säbener Straße am Knie behandeln. Sein wenig harmonisches Fazit: "Das kotzt mich einfach an."

Beispiel Schweinsteiger: Ribery droht lange Pause

Weiterhin macht Ribery die Patellasehne zu schaffen. Nach der Partie vom Samstag war an ein Training nicht zu denken, am Montag dann verordnete ihm Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt eine sofortige Pause. Ein schmerzhafter Rückschlag für Ribery, der schon wegen seiner Rückenprobleme 14 Tage in der Vorbereitung und dann wegen seiner entzündeten Patellasehne im August zweieinhalb Wochen aussetzen musste.

Seine Rückkehr? Völlig ungewiss. "Ich weiß nicht, wie lange ich ausfalle", klagt der Dribbelkünstler, der beim Hamburger SV am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) sicher fehlt. Die Hoffnung ist, dass mit viel Ruhe und intensiven Behandlungen die Entzündung schnell abklingt. Doch wie empfindlich die Patellasehne sein kann, zeigt das Beispiel Bastian Schweinsteiger. Der erhielt die gleiche Diagnose - und pausiert seit dem 10. August.