Champions League

Boateng erlöst den FCB - S04 holt ein Remis

Die Roma und Porto drehen mächtig auf

Boateng erlöst den FCB - S04 holt ein Remis

Abgehoben: Jerome Boateng (#17) bejubelt seinen Siegtreffer.

Abgehoben: Jerome Boateng (#17) bejubelt seinen Siegtreffer. Getty Images

Gruppe E: Bayern schlägt spät zu - Die Roma zerlegt Moskau

Der FC Bayern kam spät gegen Manchester City - das ohne den gesperrten Trainer Manuel Pellegrini auskommen musste - zum Auftakt der Gruppenphase zu einem verdienten 1:0-Sieg. Die Münchner verpassten einen Blitzstart, da Müller in der 1. Minute nach einer schnellen Kombination den Ball aus spitzem Winkel nicht im leeren Tor unterbrachte. Nach diesem ersten Ausrufezeichen hatte der deutsche Meister das Heft in der Hand, doch der Ball wollte trotz etlicher Möglichkeiten gegen die wenig sattelfeste Abwehr der Engländer nicht ins Tor. Auch nicht in der 36. Minute, als Lewandowski einen Hochkaräter ausließ. Von City kam abgesehen von einem Dzeko-Schlenzer relativ wenig.

In der zweiten Hälfte drängte die Elf von Trainer Pep Guardiola auf das 1:0, ohne richtig zwingend zu werden. Daran änderte auch die Einwechslung von Robben zunächst nichts. In der 89. Minute war es dann Boateng, der den FC Bayern erlöste. Die Münchner haben die Bilanz gegen ManCity nach den Aufeinandertreffen 2011/12, 2013/14 und nun den 1:0-Erfolg mit jetzt drei Siegen nicht nur zu ihren Gunsten gedreht, sondern auch den wichtigen Auftaktsieg gelandet.

Vor der Partie warnte ZSKA-Trainer vor dem AS Rom mit folgenden Worten: "Die Roma hat einen beeindruckenden Angriff um Spieler wie Francesco Totti, Gervinho und Juan Manuel Iturbe. Sie können zu jedem Zeitpunkt magische Momente kreieren. Wir müssen uns in Acht nehmen." Gesagt, nicht getan: Die Russen wurden von stets offensivfreudigen Giallorossi komplett auseinandergenommen. Schon nach 45 Minuten stand es 4:0 durch einen Doppelpack von Gervinho und weiteren Treffern von Iturbe und Maicon. In Halbzeit zwei erhöhte Ignashevich unfreiwillig per Eigentor auf 5:0, ehe die Partie bis auf zwei Lattentreffer von Doumbia und Milanov sowie dem 1:5-Ehrentreffer von Musa ruhig ausklang. Die magischen Alpträume für Slutski waren damit bereitet.

Gruppe G: S04 trotzt den "Blues" - Maribor gleicht noch aus

Der Ball im Chelsea-Tor: Huntelaar (2.v.r) hat für Schalke zugeschlagen.

Der Ball im Chelsea-Tor: Huntelaar (2.v.r) hat für Schalke zugeschlagen. Getty Images

Die kriselnden Königsblauen haben sich an der Stamford Bridge ordentlich verkauft und durften am Ende dank Huntelaar einen Zähler mit nach Hause nehmen. Dabei fing es für die "Knappen" nicht gut an. Chelsea ohne Schürrle und zunächst auch ohne Tormaschine Diego Costa, der schon sieben Treffer in dieser Saison erzielt hat, kassierten durch Fabregas (11.) das 0:1, dem Tor ging aber ein Foul voraus. Schalke, in der Liga mit nur einem Punkt aus drei Spielen, kämpfte sich in die Partie zurück, Draxler verpasste vor der Pause das mögliche 1:1. Die "Blues" erhöhten zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder die Schlagzahl, verzeichneten weiter ein Chancenplus, rannten aber nach einer guten Stunde nach dem Ausgleich von Huntelaar dem Siegtreffer hinterher. Auch der eingewechselte Diego Costa vermochte es nicht, Schalke noch ein Tor einzuschenken.

Nach langjähriger Abstinenz kehrten die Außenseiter der Gruppe G, NK Maribor und Sporting Lissabon, auf die Champions-League-Bühne zurück und trafen direkt aufeinander: Die favorisierten Gäste dominierten die Anfangsphase, ließen aber die letzte Konsequenz vor dem Tor vermissen. Carrillo vergab die beste Gelegenheit, als er erst an Handanovic und im Nachschuss am Aluminium scheiterte (28.). Stichwort Aluminium: Das trafen kurz vor der Pause auch die mindestens ebenbürtigen Slowenen in Person von Verteidiger Rajcevic (42.). Nach Wiederanpfiff klappten beide Mannschaften ihr Visier ganz runter, münzten die zahlreichen Chancen aber nicht in einen Treffer um. In der Schlussphase offenbarte Nani seine individuelle Klasse, ließ drei Gegenspieler alt aussehen und traf per strammen Linksschuss zur Führung (80.). Das letzte Wort war allerdings noch nicht gesprochen: Nach Slapstick in der Gäste-Abwehr traf Joker Zahovic in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich und bescherte Maribor einen überaus gelungenen Einstand.

Gruppe F: Ter Stegen bleibt ohne Gegentor - Ajax eiskalt effektiv

Der FC Barcelona ging als klarer Favorit und mit Xavi, der seinen 142. CL-Einsatz feierte und nun gemeinsam mit Raul Rekordspieler der Königsklasse ist, gegen APOEL Nikosia ins Spiel. Doch spielerisch fehlte es trotz 75 Prozent Ballbesitz an glanzvollen Ideen. Die Folge: harmloser Einbahnstraßen-Fußball. Ein Standard musste für Barca herhalten, um gegen die tiefstehenden Zyprer in Führung zu gehen: Messi zirkelte die Kugel von rechts scharf in den Strafraum. Dort wuchtete Piqué den Ball per Kopf ins Netz (28.). Auf der Gegenseite stand ter Stegen zwischen den Pfosten. Gegen den krassen Außenseiter aus Zypern bekam der deutsche Nationalkeeper aber keine Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Seine Vorderleute ließen es in der zweiten Hälfte ebenfalls ruhiger angehen und fuhren den Auftakt-Dreier im Relax-Modus ein.

Im zweiten Gruppenspiel wollte Paris St. Germain bei Ajax Amsterdam punkten. Den Grundstein dafür legte Cavani bereits in der 14. Minute: Boilesen rutschte im Strafraum im Zweikampf gegen Lucas Moura weg, sodass der Brasilianer Ibrahimovic bedienen konnte. Dessen Geschoss parierte Keeper Cillessen noch, doch Cavani versenkte den Abpraller in den Maschen. Direkt nach Wiederanpfiff hätten die Franzosen durch einen überfallartigen Angriff über Lucas Moura auf 2:0 erhöhen können (46.). Doch stattdessen schnibbelte Schöne in der 74. Minute einen ruhenden Ball ins linke Toreck. Es war der erste Schuss aufs PSG-Tor. Und er reichte für einen Punkt gegen Ibrahimovic & Co.

Gruppe H: Keine Tore in Bilbao - Brahimi-Show in Porto

Wer kommt weiter?

Nullnummer in einer unterhaltsamen Partie in Bilbao: Im ersten Abschnitt sahen die Zuschauer eine recht offene Auseinandersetzung, Donezk hatte etwas mehr vom Spiel. Nach Wiederbeginn forcierten die Spanier zu Beginn das Tempo, waren in ihrer Drangphase aber nicht erfolgreich. Keines der beiden Teams gab sich mit dem Unentschieden zufrieden, besonders Bilbao spielte in der Schlussphase auf Sieg, musste sich schließlich aber doch mit einem Remis begnügen.

Was für eine Show von Porto: Die Mannschaft von Trainer Julen Lopetegui hat einen glänzenden Start in diese Champions-League-Saison hingelegt und BATE Baryssau mit 6:0 abgefertigt. Schon zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 3:0 im Prinzip entschieden. Die Weißrussen hatten wenig zu bestellen, offenbarten eklatante Schwächen in der Defensive und wurden im Angriff kaum einmal gefährlich. Ein rundum gelungener Auftakt für die Portugiesen, bei denen Brahimi mit drei Toren (5., 31., 57.) herausragte und schon nach knapp einer Stunde zum Duschen durfte.