"Nur über harte Arbeit und Siege können wir uns aus der nicht ganz einfachen Situation befreien", sagt Spielmacher Michael Liendl zur Fortuna-Krise. Verteidiger Christian Weber äußert sich nach der Niederlage gegen den KSC ebenfalls kritisch: "Wir können mit unserer Leistung nicht zufrieden sein, ich bin es persönlich mit meiner auch nicht."
Vor allem die radikalen Umstellungen des Trainers nach dem Pokal-Aus gegen den Viertligisten zeigten kaum Wirkung. Gegen den Vorjahresfünften rückten die Abwehrspieler Dustin Bomheuer und Weber ebenso ins Team wie der offensive Mittelfeldspieler Ben Halloran. Kapitän Adam Bodzek, nach seinem Nasenbeinbruch mit Maske ausgestattet, agierte vor der Abwehr, während Julian Schauerte über rechts für Druck sorgen sollte. Hinten links vertrat Lukas Schmitz den verletzten Heinrich Schmidtgal.
Rückfall ins alte Muster
Doch offensiv wollte einfach nichts klappen und im defensiven Mittelfeld wurde kaum ein Ball an den Mann gebracht. Die gesamte Mannschaft strahlte eine generelle Verunsicherung aus. So sah es auch Bodzek und suchte gar nicht erst nach Entschuldigungen: "Das ist nicht das, was wir uns und die Fans sich wünschen. Die Pfiffe stehen den Fans zu."
Manch einer mag sich nach der spielerischen Magerkost an die Zeit vor Reck erinnert fühlen, als die Fortuna unter Mike Büskens und Lorenz-Günther Köstner unansehnlichen Fußball spielte und im unteren Tabellendrittel herumdümpelte. Damit es diesmal gar nicht soweit kommt, müssen Lösungen her - und Siege. Der Trainer jedenfalls will sich so schnell nicht geschlagen geben. "Wir werden als Team enger zusammenrücken und uns aufs nächste Spiel in Aue vorbereiten. Wer glaubt, dass wir nachlassen werden, der wird sich täuschen", sagt der 49-Jährige Ex-Torhüter und hofft auf eine Reaktion seines Teams beim Auswärtsspiel am Samstag im Erzgebirge (LIVE! ab 13 Uhr bei kicker.de).
Bellinghausen feiert sein Comeback
Eine gute Nachricht gab es dann aber doch noch zu vermelden: Axel Bellinghausen ist zurück. Der Mittelfeldspieler wurde in der 62. Minute eingewechselt und feierte nach acht Monaten Pause wegen eines Knorpelschadens im Knie sein Comeback. "Natürlich hätte ich lieber einen Sieg zum Comeback gehabt - das wäre für alle schöner gewesen", gab der Mittelfeldmann zu, ergänzte aber: "Es war ein gutes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen. Was das angeht, bin ich überglücklich, gar keine Frage."