Bravo führte sich im Testspiel im Schweizerischen Genf direkt stark ein und fischte einen Kopfball von Marek Hamsik zu Beginn des Spiels beeindruckend aus dem linken Winkel. Besonders in Halbzeit eins zeigte der 31-Jährige, der Barcelona ebenso wie Ter Stegen zwölf Millionen Euro Ablöse gekostet hatte, eine gute, aufmerksame Vorstellung.
Mit zunehmender Spieldauer offenbarte der chilenische Nationaltorhüter aber Schwächen. Erst wirkte er bei Rückpässen unsicher, dann unterlief ihm in doppelter Hinsicht ein folgenschwerer Fehler: Einen Rückpass klärte er nur unzureichend genau auf die Brust von Blerim Dzemaili, der nicht lange fackelte und volley abzog. Den harmlosen Schuss des Schweizer Nationalspielers ließ Bravo durch die Hände und so ins Tor rutschen (80.) - die Niederlage Barças war damit besiegelt.
Bravo erklärte nach dem Spiel den Grund seines Patzers: "Ich war zu selbstsicher, zu relaxed." Überbewerten wollte er seinen Fauxpas derweil aber nicht: "Man macht einen Fehler lieber in einem Freundschaftsspiel, anstatt später. Ich denke nicht, dass es meine Chancen auf einen Stammplatz beeinflusst."
Barcelonas Trainer Luis Enrique wollte sich keinen Kommentar entlocken lassen, ob der Fehler ter Stegen beim Kampf ums Tor in die Karten spielt und bereits eine kleine Vorentscheidung darstellt: "Bravo hat gut gespielt. Schade, dass er am Schluss so einen kleinen Fehler gemacht hat, aber solche Dinge passieren im Fußball."