Bundesliga

Joker Kiyotake trifft im Geisterspiel

Bremen verliert 0:2 gegen Hannover - Di Santo fällt aus

Joker Kiyotake trifft im Geisterspiel

Treffsicher im Test gegen Bremen: Hannovers Neuzugang Hiroshi Kiyotake.

Treffsicher im Test gegen Bremen: Hannovers Neuzugang Hiroshi Kiyotake. imago

"Nicht nur vom Ergebnis her, sondern insgesamt bin ich sehr zufrieden", meinte denn auch nach dem Freundschaftsspiel Hannovers Trainer Tayfun Korkut, der seiner Elf ein Gesamtlob aussprach: "Von der Struktur gegen und auch mit dem Ball hat vieles schon ganz gut geklappt."

Einzig bei der Verwertung der Chancen ist bei dem 96-Team noch viel Luft nach oben, wie Korkut erwähnte. Dieses Manko sprach auch Sportdirektor Dirk Dufner an, der von einem "wichtigen und sehr guten Test" sprach. Es habe sich ausgezahlt, dass extra das Trainingslager verkürzt worden ist, um diesen Probelauf gegen den Bundesliga-Konkurrenten zu absolvieren.

Spielersteckbrief Kiyotake
Kiyotake

Kiyotake Hiroshi

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Di Santo

Di Santo Franco

Bundesliga - 1. Spieltag
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Trainersteckbrief Korkut
Korkut

Korkut Tayfun

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Dutt findet die erste Stunde "ganz okay" - Di Santo fehlt wohl in Ulm

Im zehnten Vorbereitungsspiel mussten die Bremer, am Sonntag noch überraschender 3:0-Sieger gegen Chelsea, somit die erste Niederlage einstecken. "Ich bewerte jedes Testspiel für sich", kommentierte Werder-Coach Robin Dutt das Resultat. Eine Stunde lang war die Vorstellung seiner Mannen "ganz okay". Danach sei es jedoch immer zerfahrener geworden, so Dutt weiter. "Dazu haben wohl auch die vielen Wechsel beigetragen." Nicht dabei war Franco di Santo, der am Dienstag das Training abgebrochen hatte. Von einer Vorsichtsmaßnahme war zunächst die Rede, nun erklärte Dutt, der Angreifer werde mit einer Innenbandzerrung im Knie zehn Tage lang ausfallen. Das DFB-Pokalspiel gegen den FV Illertissen am 17. August in Ulm wird er damit wohl verpassen.

Ohne besondere Vorkommnisse lief das Geisterspiel zwischen den beiden Bundesligisten auf Platz 11 im Weserstadion ab. Fans aus beiden Lagern hatten sich vor der Anlage nicht eingefunden. Lediglich eine Handvoll Werder-Anhänger hatte Einfallsreichtum bewiesen, um die Partie zu verfolgen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wurde. Sie hatten sich einen Steiger organisiert und schauten sich das "geheime Geschehen" von einem Platz in den Bäumen hinter einem Tor an.

Korkut kann auf seine beste Elf zurückgreifen

Beide Trainer nutzten den Test, um Dinge auszuprobieren und Spielern Praxis zu vermitteln. Bei Werder, ohne den zum Saisonstart ausfallenden Sebastian Prödl (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und die angeschlagenen Assani Lukimya (Knieblessur) und Franco di Santo (Innenbanddehnung im Knie, 10 Tage Pause), spielten diesmal Theo Gebre Selassie, Izet Hajrovic, Felix Kroos, Cedrick Makiadi und Nils Petersen von Beginn an. Zudem erhielten die Talente Marnon Busch und Oliver Hüsing eine Chance. Hannovers Trainer Tayfun Korkut bot seine zu diesem Zeitpunkt mögliche Bestbesetzung auf. Der erst in der dritten Trainingswoche nach seinem WM-Urlaub noch geschonte Hiroshi Kiyotake saß anfangs auf der Bank wie auch Jan Schlaudraff.

Nach ausgeglichenem Beginn nahmen die Gäste mehr und mehr das Spiel in die Hand. Mehrfach musste der zuverlässige Werder-Keeper Rafael Wolf eingreifen, so bei einem Kopfball von Joselu (12.), einem Schuss von Lars Stindl nach herrlichem Doppelpass mit Leonardo Bittencourt (23.) sowie einem sehenswerten Abschluss von Edgar Prib (37.) Auf der Gegenseite wurde stand WM-Torhüter Ron-Robert Zieler seltener im Blickpunkt. Die beste Chance bot sich Petersen, der in der 11. Spielminute nur die Latte traf.

Sobiech nutzt Caldirolas Fehler

Bremens Robin Dutt nahm nach der Pause einige Wechsel vor, währedn sein Gegenüber Korkut die Mannschaft zunächst durchspielen ließ. Die Niedersachsen bestimmten weiterhin das Geschehen, versäumten es aber, in Führung zu gehen. So brachte Bittencourt das Kunststück fertig, eine mustergültige Hereingabe von Sakai in der 50. Minute frei-stehend über das Tor zu jagen. Es dauerte noch 25 Minuten, bis das 96-Team in Führung ging. Der eingewechselte Artur Sobiech nutzte einen Fehler des ausrutschenden Luca Caldirola zum verdienten 1:0, nachdem zuvor zweimal Joselu in aussichtsreicher Position gescheitert war. In der Endphase erhöhte dann Kiyotake nach einem Missverständnis in der Bremer Deckung, an dem Busch und Galvez beteiligt waren. Werder wechselte durch und kam nicht mehr ins Spiel, während die Hannoveraner in der Schlussphase einen höheren Sieg verpassten.

Hans-Günter Klemm

Die Aufstellungen im Überblick:

Bremen: Wolf (46. Strebinger) – Busch, Hüsing, Caldirola, Garcia (46. Galvez) – F. Kroos – Gebre Selassie (71. Ekici), Makiadi – Obraniak (46. Aycicek) – Hajrovic (71. Akpala), Petersen (63. Kobylanski)
Hannover: Zieler – Sakai, Marcello, Schulz (69. Felipe), Pander (69. Albornoz) – Schmiedebach (85. Hirsch), Andreasen (59. Gülselam) – Bittencourt (80. Schlaudraff), Stindl (71. Sobiech), Prib (59. Kiyotake) – Joselu (85. Karaman).
Tore: 0:1 Sobiech (75.), 0:2 Kiyotake (85.)