Schmidt-Elf erkämpft 2:0-Sieg
Für zwei Akteure der Werkself war der Flug nach Seoul ein kurzer Abstecher in die Heimat: Heung-Min Son und Seung-Woo Ryu freuten sich, wieder koreanischen Boden zu betreten. Doch die Freude bei Ryu wurde von einer Tatsache getrübt: Der koreanische Juniorennationalspieler hatte sich nämlich im Testspiel am Sonntag beim Regionalligisten Alemannia Aachen (1:1) zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen und muss nach seiner Roten Karte nun drei Spiele lang zusehen.
Spielersteckbrief Bellarabi
Spielersteckbrief Kießling
Trainersteckbrief Schmidt
Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.07.1904
Vereinsfarben
Rot-Weiß-Schwarz
Anstoß von Bum-Kun Cha und Völler
Es war in Seoul ein bekanntes Gesicht aus den früheren Tagen der Bundesliga im Stadion zugegen: Bum-Kun Cha, der insgesamt 308 Bundesliga-Spiele bestritt und bei 185 davon das Bayer-Trikot trug, führte zusammen mit Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler den symbolischen Anstoß aus, ehe die Partie richtig startete.
Vor 46.722 Zuschauern, darunter auf besondere Einladung der Leverkusener auch die Crew des Hinfluges, bot Trainer Roger Schmidt eine schlagkräftige Truppe auf. Darunter auch Neuzugang Calhanoglu, der vom Hamburger SV zu Bayer wechselte.
In einer ereignisreichen Partie erzielte in der 24. Minute der von der Ausleihe aus Braunschweig zurückgekehrte Karim Bellarabi nach Vorlage der neuen Nummer 10, Calhanoglu, mit einem Schlenzer ins rechte untere Eck die Führung gegen engagiert zu Werke gehende Koreaner. Diese erspielten sich zwar auch die ein oder andere gute Gelegenheit - die beste war ein Kopfball in der 33. Minute, der das Tor nur knapp verfehlte - doch mit der knappen Bayer-Führung ging es in die Pause.
Nachdem in der Halbzeit munter durchgewechselt wurde, dauerte es 15 Minuten, bis die Schmidt-Elf erneut einnetzte. Stefan Kießling ließ Seouls Keeper nach Vorlage des neu gekommenen Wagener keine Chance. Doch die Gastgeber steckten nicht auf, kämpften wacker weiter. Und Leverkusen hatte in der 72. Minute sogar Glück: Ein koreanischer Angreifer tauchte alleine vor Leno auf und setzte den Ball an den Pfosten - zusätzliches Glück: der Schiedsrichter hatte zu unrecht auf Abseits entschieden. Kießling kam nach einem Konter in der 74. Minute zum Abschluss, scheiterte aber diesmal an Seouls Keeper. Kurz darauf fand auch Son nach sehenswertem Solo in diesem seinen Meister.
Fünf Minuten vor dem Ende durfte sich auch Bayer-Ersatztorhüter Kresic auszeichnen und verhinderte per Fußabwehr in höchster Not den Anschlusstreffer, in der Nachspielzeit war er ein weiteres Mal zur Stelle. Leverkusen gewann in der Summe verdient gegen gut mitspielende Koreaner und konnte sich für die enttäuschende Vorstellung gegen Alemannia Aachen halbwegs rehabilitieren.
