Champions League

Barça - Atletico: Zwei völlig unterschiedliche Rivalen

Auf Schiedsrichter Brych könnte einiges an Theater zukommen

Barça - Atletico: Zwei völlig unterschiedliche Rivalen

Umzingelt: Lionel Messi macht Bekanntschaft mit Atleticos grimmiger Defensive.

Umzingelt: Lionel Messi macht Bekanntschaft mit Atleticos grimmiger Defensive. Getty Images

Barcelonas Mittelfeldregisseur Xavi freut sich nicht sonderlich auf das Duell mit dem Ligarivalen: Zum einen, weil sich die beiden Mannschaften "gut kennen", zum anderen, weil Atletico stark in Form und ein unangenehmer Gegner sei: "In Spielen gegen Atleti haben wir normalerweise keinen Spaß. Sie machen hinten gut dicht und sind im Konterspiel richtig stark", erklärt Xavi. Atleticos Linksverteidiger Filipe Luis pflichtet seinem Gegenüber in der Analyse bei: "Unsere Spielstile sind völlig unterschiedlich. Wir spielen, um zu verteidigen und zu kontern. Sie legen ihr Spiel auf Ballbesitz aus."

Intensität auf beiden Seiten

Zweikampfhärte, Unermüdlichkeit und die schon oft zitierte Intensität haben die "Rojiblancos" auf Tabellenrang eins der Primera Division und ins Viertelfinale der Königsklasse (und das ohne eine Niederlage) gespült. Atletico ist im Kreis der Großen angekommen und sollte daher nicht unterschätzt werden. Wie eng die Partie werden könnte, zeigt nicht nur ein Blick auf die Tabelle in "La Liga" - wo die Rojiblancos mit einem Punkt Vorsprung vor Barça an der Spitze thronen. Auch die bisherigen Saisonduelle sind ein Indikator: In drei Begegnungen (zwei in der Supercopa, eine in der Liga) gab es viel Kampf und drei Unentschieden - und gerade einmal zwei Tore zu bestaunen (0:0, 1:1, 0:0).

"Es wird wenige Torchancen geben, unsere Strategie wird wichtig sein", weiß daher auch Xavi. Barcelonas Trainer Gerardo Martino befürchtet ebenso ein zähes Ringen: "Ich erwarte kein sehr offenes Spiel." Wie der Argentinier die Partie gegen den hartnäckigen Kontrahenten angehen will, hat er auch verraten: "Das Geheimnis wird sein, sich ihrer Intensität anzupassen und dann unser Spiel zu spielen."

Sinnbild: Stürmer Diego Costa haut sich in jeden Zweikampf rein, als sei es der entscheidende der Partie.

Sinnbild: Stürmer Diego Costa haut sich in jeden Zweikampf rein, als sei es der entscheidende der Partie. Getty Images

Dass das Hauptstadtteam dabei alles andere als der Außenseiter ist, zeigt auch die Formkurve auf. Fünf Siege in Serie bei nur einem Gegentor stehen für Atletico in der Liga zu Buche - die Verteidigung um die Südamerikaner Miranda und Diego Godin stellt die beste Abwehrreihe der Primera Division (22 Gegentreffer in 31 Spielen).

Top-Torjäger Costa droht auszufallen

Hinten sicher - und vorne schlägt besonders ein Mann zu: Der unermüdliche Diego Costa, der schon 25 Liga- und sieben Champions-League-Treffer markierte. Kein anderer Akteur verkörpert das Spiel Atleticos so gut wie Costa. Sein Wille und Kampfgeist, seine Laufbereitschaft und Hartnäckigkeit an vorderster Front treiben die Mannschaft erst an. "Er bestimmt unser Spiel, so dass wir alles geben können", sagt Trainer Diego Simeone über seinen Schlüsselspieler. Der erbarmungslose Innenverteidiger Godin fügt hinzu: "Er ist unsere Seele, ein Spieler, der uns einfach alles gibt. Manchmal läuft es in einem Spiel nicht, dann kommt er und reißt alles an sich."

Ausgerechnet vor dem so immens wichtigen CL-Kracher droht der 25-Jährige aber auszufallen. Das Training am Montag musste Costa nach nur fünf Minuten wegen einer Knieverletzung abbrechen, sein Einsatz am Dienstag ist fraglich. "Wir müssen morgen mit den Ärzten sprechen und erst dann können wir eine Entscheidung treffen. Aber ich denke, es wird eng", schwinden Simeones Hoffnungen bereits. Ein Ausfall der Atletico-Tormaschine wäre im Camp Nou wohl kaum zu kompensieren.

Zur Sache wird es wohl dennoch wieder gehen. Atletico verteidigt nicht nur rabiat, sie wissen auch, wie man dem Tiki-Taka Barcelonas am besten den Zahn zieht und den Katalanen die Spielfreude nimmt: Mit Härte. Sechs Gelbe Karten gab es im Schnitt in den drei bisherigen Aufeinandertreffen. Auf den Unparteiischen Felix Brych werden wohl viele Zweikämpfe und einiges an Theater und Trara zukommen.